Das Bildungssystem und die Gesundheitsversorgung sind
zusammengebrochen, von vielen Städten sind nicht mehr als Ruinen
geblieben. Doch ein Ende der Kämpfe ist noch lange nicht absehbar.
Die Ukraine erhält jährlich Milliarden Euro, damit sie wirtschaftlich
wieder auf die Beine kommt - insbesondere aus den USA und der EU. Als
Gegenleistung hat sich das Land verpflichtet, die Korruption zu
bekämpfen. Doch nun hat die Ukraine wieder einen großen Schritt
rückwärts gemacht. Ein neues Gesetz zielt auf
Nicht-Regierungsorganisationen.
Ein “Rückschlag” also. Vermutlich eine Naturphänomen oder sowas? Naja,
kann man ja nichts machen. Ausser natürlich, noch mehr Milliarden rein
pumpen. Nicht wahr? Den
Bericht gibt's hier.
Die verschärfte Abschiebepraxis nach Afghanistan ist höchst umstritten.
Selbst ein internes Papier des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge
zeigt, wie unmenschlich die Abschiebungen sind – trotzdem erhöht die
Bundesregierung den Druck.
Die beginnende Aufstockung des deutschen Militärhaushalts auf bis zu
zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts führt zu Wachstumsschüben in der
deutschen Rüstungsindustrie. Exemplarisch belegen dies die jüngsten
Geschäftszahlen der Waffenschmiede Rheinmetall. Demnach ist der Umsatz
im Geschäftsbereich “Defence” im vergangenen Jahr um rund 14 Prozent
auf fast drei Milliarden Euro gestiegen – und das Unternehmen rechnet
mit weiterem Wachstum: Es verzeichnet einen Auftragsbestand von mehr
als 6,6 Milliarden Euro, hofft im nächsten Jahr auf Rüstungsaufträge
aus Berlin in Höhe von weiteren zwei Milliarden Euro und geht davon
aus, auf dem deutschen Heimatmarkt langfristig Aufträge im Wert von
zehn Milliarden Euro einwerben zu können. Hinzu kommen boomende
Geschäfte auf dem weltgrößten Rüstungsmarkt – in den USA – sowie
Bemühungen, zwei Joint Ventures zur Produktion von Munition und Panzern
in der Türkei zu gründen. Die saudischen Streitkräfte werden schon
heute von Rheinmetall-Tochterfirmen außerhalb der Bundesrepublik
beliefert - mit Munition, die sie im Jemen-Krieg einsetzen.
Es stünden weder Zeugen noch belastende Dokumente zur Verfügung: Der
Lauschangriff des US-Geheimdienstes NSA auf Merkels Handy und die
Spähaktionen gegen Bundesbürger bleiben wohl strafrechtlich folgenlos.
In der Regierung regt sich Unmut gegen Generalbundesanwalt Range.
Es gibt Hinweise, dass der türkische Geheimdienst in Deutschland
spioniert hat. Die Bundesregierung duldet Spionageaktivitäten
ausländischer Dienste auf deutschem Boden nicht. Der
Generalbundesanwalt hat Ermittlungen wegen des Verdachts
geheimdienstlicher Ausspähung eingeleitet.
Weder die New York Times noch die Washington Post berichteten über
diese gewaltige Protestdemonstration einer Million Menschen. Beide
berichteten allerdings groß über eine Demonstration von 8.000 Menschen
in Moskau, die angeführt wurde vom ultranationalistischen
antisemitischen rassistischen Alexey Navalny. Navalny, der in Russland
bei weniger als 1 % der Stimmen steht, ist ihre große und grundlose
Hoffnung, den russischen Präsidenten Putin zu ersetzen. (Die
kriegsgeile „Berichterstattung“ im deutschen Sprachraum stand ihren
transatlantischen Vorbildern in nichts nach. K.M.)
Das Justizministerium legt einen neuen Entwurf des
“Netzwerkdurchsetzungsgesetzes” zum Kampf gegen “Hatespeech” vor.
Dieser verschärft die vorgesehene Rechtslage noch einmal und könnte zu
nicht weniger als zum Ende der Anonymität im Internet führen.
Alexander Dobrindt eignet sich vorzüglich als Witzfigur und seine
„Ausländermaut“, die nicht so heißen darf, ist natürlich eine
Steilvorlage für jeden Kabarettisten. Mehr als drei Jahre nach
Unterzeichnung des Koalitionsvertrags hat nun auch die SPD der PKW-Maut
zugestimmt. Klar, wir kriegen den Mindestlohn, ihr eure Maut, so
funktioniert Politik. Den meisten Bürgern ist das auch alles egal. Ob
sie nun 100 Euro für eine Maut-Plakette oder 100 Euro KFZ-Steuern
bezahlen … linke Tasche, rechte Tasche. Und das alles nur, weil
bajuwarische Bierzelt-Populisten den Mund im Wahlkampf zu voll genommen
haben? Dieses Bild vermitteln ja auch die Medien nur allzu gern. Doch
so einfach ist es nicht.
Holdger Platta ist bekannt dafür, aus kleinen sprachlichen Nuancen
große Veränderungen herauszuspüren. Was heute vielfach vergessen wird:
Sprachkritik ist zugleich auch Ideologiekritik, Widerstand gegen die
politischen Realitäten, deren Ausdruck Sprache ist und auf die das
gesprochen Wort dann wieder zurückwirkt. Beispiel ist der immer noch
erstaunlich milde Umgang vieler Medien mit den
Selbstdarstellungstiraden Erdogans. Journalisten in einem
demokratischen Gemeinwesen übernehmen da gedankenlos die Herrschafts-
und Propagandaphrasen einer sich zur Diktatur wandelnden Türkei.
Die Ärzteorganisation IPPNW rügt anlässlich von 15 weiteren gewaltsamen
Abschiebungen nach Afghanistan Verstöße gegen den hippokratischen Eid.
„Geflüchtete werden für die Abschiebung nach Afghanistan für
flugtauglich erklärt, obwohl sie es nicht sind“, kritisiert IPPNW-Arzt
Tom Nowotny. Mehrere der von Abschiebung bedrohten Menschen sind
suizidgefährdet. Am vergangenen Samstag hat ein junger Mann aus
Kandahar nach Erhalt der Ablehnung seines Asylantrages Selbstmord
begangen, wie die Münchener Abendzeitung berichtete.
Bei der letzten öffentlichen Anhörung zur Infrastrukturgesellschaft
haben sich fast alle Experten kritisch zum vorliegenden Gesetzentwurf
der Bundesregierung geäußert. Kritisiert wurde eine weitgehende
Privatisierung, die Möglichkeit, den Haushalt zu umgehen und die
Kontrollrechte des Parlaments auszuhebeln.
Bei der Befreiung der irakischen Stadt Mossul von der islamistischen
Terrormiliz IS würden schlimmere Zerstörungen angerichtet als in
Aleppo, sagte der Publizist Jürgen Todenhöfer im DLF. Die Stadt werde
platt gemacht und vor allem von den US-Amerikanern kurz und klein
gebombt. "Was sie da anrichten ist schlimm."
Außernminister Sigmar Gabriel hat sich dafür eingesetzt, Entscheidungen
über Bundeswehreinsätze zu vereinfachen. Die deutschen Regelungen sind
vergleichsweise streng, ohne Zustimmung des Parlaments sind Einsätze
nicht möglich.
Vorzimmer des Chefs von ARD-aktuell: „Herr Dr. Gniffke, Herr Dr.
Gniffke, haben Sie mitbekommen, wie Oliver Stone die Meryl Streep
jüngst gekontert hat, Wahnsinn!“ - Dr. Gniffke: „Stone, Stone.Oliver
Stone, wer ist das schon?“ - Vorzimmer: „Na immerhin hat er, mit
„Platoon“ und „Geboren am 4. Juli“ wohl die berühmtesten Filme gegen
den Vietnamkrieg gemacht!“ - Gniffke: „Also Kommunist, ja?“ -
Vorzimmer: „Aber Herr Doktor, von ihm ist auch der wichtigste Film über
den Kennedy-Mord, „JFK – Tatort Dallas“ - Gniffke: „Also auch noch
Verschwörungstheoretiker, ja ?! - Vorzimmer: „Und Sie sollten auf
keinen Fall den total klugen Film über „Snowden“ vergessen!“ Gniffke:
„Snowden?, den unsere Freunde gern verhaften würden? Ich soll also in
der TAGESSCHAU eine miese Äußerung von einem kommunistischen,
verräterischen Verschwörungstheoretiker über unsere Freundin Hillary
Clinton bringen? Ihr habt sie wohl nicht alle!“
Auf der provinziellen Web-Site des Landes Berlin wird für den
weltweiten Krieg geworben. Nicht ganz so direkt. Eher verdeckt: Dem
erschrockenen Nutzer der Site wird dort ein schönes Kriegsangebot
gemacht: Er kann sogar 88,40 bis 120.00 Euro am täglichen Krieg
verdienen, inklusive eines 24-stündigen Bereitschaftsdienstes. Das
liegt zwar weit unter dem Mindestlohn, aber immerhin wird man, folgt
man dem Angebot der Firma Optronic, als fiktiver Russe an einem
ordentlichen NATO-Krieg teilnehmen dürfen: „Gesucht werden Statisten
für Rollenspiele bei Trainingseinsätzen der U.S. Army. Durch die
Statisten wird die Zivilbevölkerung in Krisengebieten dargestellt.
Dadurch wird ein realitätsnahes Übungsszenario für die Soldaten und
somit eine optimale Vorbereitung für deren Auslandsmissionen erreicht.“
Und über allem steht: „Russisch - Rollenspieler/innen für NATO Übungen
gesucht“. Halten wir bitte fest: An keiner Stelle wurden die
NATO-Grenzen von den Russen überschritten. Doch die Kriegsveranstalter
wollen unbedingt im Ausland missionieren.
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel kündigt eine “strategische
Neuausrichtung” der deutschen Asienpolitik an. Das globale
“wirtschaftliche Gravitationszentrum” verlagere sich immer stärker
“nach Asien”, erklärt Gabriel; dem müsse Berlin Rechnung tragen. Im
ersten Schritt beginnt der Minister mit dem Aufbau einer eigenen
Asienabteilung im Auswärtigen Amt. Tatsächlich gewinnt Asien in der
Weltwirtschaft und zunehmend auch in der Weltpolitik an Gewicht. Der
asiatische Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach
Kaufkraftparität sei von 23,2 Prozent im Jahr 1990 bereits auf 38,8
Prozent im Jahr 2014 gestiegen und werde 2025 bei 45 Prozent liegen,
sagt die Beratungsgesellschaft Deloitte voraus. Laut der
Beratungsgesellschaft PwC ist damit zu rechnen, dass um 2050 drei der
vier Länder mit dem größten kaufkraftbereinigten BIP weltweit in Asien
liegen, während Deutschland und die EU-27 massiv zurückfallen. Um durch
die tektonischen Verschiebungen in der Weltwirtschaft nicht auf lange
Sicht auch politisch an den Rand gedrängt zu werden, sucht Berlin jetzt
seine Einflusspolitik in Asien zu intensivieren – mit dem Abschluss von
Freihandelsverträgen, durch die Kooperation mit südostasiatischen
Staaten zur Stärkung eines verbündeten Staatenrings um China und durch
Ordnungsbemühungen auf den ost- und südostasiatischen Meeren.
Während Washington die Zeichen vervielfacht, die seine Absicht Daesch
[den “Islamischen Staat”] zu zerstören bestätigt, planen die Briten und
die Franzosen, gefolgt von allen Europäern, auf eigene Faust
weiterzumachen. London und Paris hätten den Angriff auf Damaskus und
Hama koordiniert, um die syrische arabische Armee zu zwingen die Städte
zu verteidigen und somit ihre Präsenz rund um Rakka zu schwächen. Die
Europäer hoffen, die Flucht der Dschihadisten in Richtung türkische
Grenze zu organisieren.
Das Parlamentarische Kontrollgremium hat den Fall Amri aufgerollt – und
kommt nach RBB-Informationen zu dem Ergebnis: Die Behörden schätzten
ihn im Vorfeld des Berliner Anschlags falsch ein.
Mancher
behauptet hier gar eine historische Kontinuität.
Eine solche Kontinuität besteht jedoch nicht. Und Mehrheitsbeschaffer
für Hitler waren die sogenannten bürgerlichen Parteien, das wären heute
CDU/CSU, FDP und grosse Teile der Grünen (die Kretschmann-Ecke). Aber
auch den Bürgerlichen würde ich heute den Fehler nicht mehr nachtragen
wollen, den ihre Vorläufer mit Hitler gemacht haben. Sonst kannst Du
ihn gleich noch der “AfD” anhängen, weil die bürgerlich sein will (und
erschreckenderweise auch zu einem viel zu grossen Teil ist). Aber nicht
einmal das wäre gerechtfertigt.
Neue Berichte mehrerer Nichtregierungsorganisationen bestätigen die
dramatische Zunahme ziviler Todesopfer durch Luftangriffe der
Anti-IS-Koalition auf Mossul und Raqqa. Wie Amnesty International in
einem gestern publizierten Bericht schreibt, sei in den vergangenen
Monaten eine “schockierende” Zunahme der Bombardierung Unbeteiligter zu
verzeichnen gewesen; “hunderte zivile Todesopfer” seien zu beklagen.
Der Nichtregierungsorganisation Airwars liegen – noch nicht komplett
überprüfte – Berichte über deutlich mehr als 1.200 zivile Todesopfer in
den vergangenen zwei Monaten vor. Der Direktor der Organisation äußert,
die aktuellen “Rohdaten” seien “vergleichbar mit der Zahl der Opfer
durch russische Aktionen” in Aleppo. Die russisch-syrischen
Luftangriffe auf Aleppo hatten im Herbst Bundestagsabgeordnete von
Bündnis 90/Die Grünen und CDU/CSU veranlasst, Sanktionen gegen Russland
zu fordern, und in deutschen Medien zu Behauptungen geführt, in Aleppo
sei ein “Genozid”, ein “Vernichtungskrieg” oder sogar ein neues
“Auschwitz” zu beklagen. Ähnliche Äußerungen zur Schlacht um Mossul
bleiben aus: Die dortigen Ziviltoten fallen den Luftangriffen nicht
eines Gegners, sondern der engsten Verbündeten Deutschlands zum Opfer –
und dies in Operationen, an denen die deutschen Streitkräfte mit
Aufklärung, Luftbetankung und der Tätigkeit von Offizieren im
Luftwaffenhauptquartier beteiligt sind.
Die alten Meister müssen ausgegraben werden, damit nicht nur die
Verfehlungen der Lehrlinge aus der jüngeren Vergangenheit überstrahlt
werden können, sondern dem Hochamt ein kümmerlicher Rest an Würde
zuteil wird. So missbraucht die SPD gewachsene Tradition für spontane
kollektive Masturbation im fahlen Schein trügerischer Umfragewerte.
Database contains photos of half of US adults without consent, and
algorithm is wrong nearly 15% of time and is more likely to misidentify
black people
«Die Datenbank enthält Fotos von der halben erwachsenen US-Bevölkerung
ohne deren Zustimmung, und ihr Algorithmus hat eine Fehlerrate von ca.
15%, wobei er farbige Personen öfters fehlerhaft identifiziert»
Deutsche Militärstrategen diagnostizieren eine wachsende Bedeutung der
Ostsee und des Schwarzen Meers für den Machtkampf des Westens gegen
Moskau. Die beiden “Randmeere” seien für Russland ungemein wichtig,
heißt es in einer aktuellen Analyse, die in der Fachzeitschrift
“MarineForum” publiziert worden ist. Sei die Ostsee für den russischen
Seehandel als “Tor in den Atlantik” unverzichtbar, so sei das Schwarze
Meer für die russische Marine ein strategisch zentrales “Sprungbrett
ins Mittelmeer”, das Einflussmaßnahmen in Nah- und Mittelost bis in den
Indischen Ozean ermögliche. Während die NATO die Zugänge zu den beiden
“Randmeeren” kontrolliert, sucht Moskau seine strategischen Positionen
dort zu konsolidieren und stärker aus dem Schwarzen Meer ins Mittelmeer
auszugreifen. Die NATO bemühe sich um Gegenmaßnahmen, um Russland
wieder weiter zurückzudrängen, heißt es im MarineForum. Auch die
Bundesrepublik baut hre Aktivitäten aus, tritt verstärkt im und am
Schwarzen Meer auf – und lädt Marinen aus Ländern, mit denen sie
kooperiert, zu gemeinsamen Manövern in die Ostsee ein.
Mehrere US-Versicherungskonzerne – darunter Liberty Mutual und
Safeco – haben beim Bundesbezirksgericht Manhattan eine Klage
eingereicht, in der sie dem Ölkönigreich Saudi-Arabien und einer
saudischen Stiftung eine Mitschuld an den Terrorattacken am 11.
September 2001 geben, bei dem sunnitische Extremisten Flugzeuge
entführten und damit die beiden Türme des New Yorker World Trade Center
zum Einsturz brachten.
Diese Mitschuld ergibt sich den Klägern nach durch eine Beteiligung
hochgestellter Persönlichkeiten aus Saudi-Arabien an der Finanzierung
der sunnitischen Extremisten. Deshalb, so die Klageschrift, sei
Saudi-Arabien den Versicherungen mindestens sechs Milliarden Dollar
schuldig.
An internal report written by French intelligence, parts of which were
published in the daily newspaper Le Monde on Sunday, reveal efforts
by the Mossad to develop relationships with French spies.
«Ein interner Bericht des französischen Geheimdienstes, der
auszugsweise in der Tageszeitung Le Monde am Sonntag veröffentlicht
wurde, enthüllt Anstrengungen des Mossad, die Beziehungen mit
französischen Spionen zu vertiefen.»
Der BND fängt über seine Außenstelle in Bad Aibling Kommunikation ab,
die über Satelliten geleitet wird. Damit er die möglichst frei
durchsuchen und weitergegeben werden darf, haben sich die
Verantwortlichen eine Theorie zurechtgelegt – trotz Protestchen.
Die ohne Errichtungsgesetz geschaffene ZITiS wurde zur Entwicklung von
„technischen Werkzeugen im Kampf gegen Terrorismus, Cybercrime und
Cyberspionage“ ins Leben gerufen. Sie soll die Anstrengungen von
Bundespolizei, Bundeskriminalamt und Bundesamt für Verfassungsschutz
zusammenführen. Unter anderem sucht die ZITiS Möglichkeiten,
Verschlüsselungstechnologien aufzubrechen oder zu umgehen.
Die Seifenoper, wer wen heimlich abgehört und wer wessen Post gestohlen
hat, steht im exzeptionalistischen Königreich noch immer auf dem
Spielplan und da Fakten Mangelware sind basiert das Libretto nach wie
vor auf “Fake News” und Fiktionen.
Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman ist Opfer von Hackern
geworden. Diese hätten auf seinem Computer in der Präsidentenresidenz
im mittelböhmischen Schloss Lany kinderpornografische Bilder
hochgeladen, teilte Zeman im Interview mit dem Radio-Sender “Frekvence
1” mit.
Furchtbar, diese Häretiker! Sie kritisieren einfach die bestehenden
Verhältnisse, insistieren auf deren Ungerechtigkeit und
Unmenschlichkeit. Damit treten sie jenen auf die Füße, die nicht
gewohnt sind, dass man sie infrage stellt. Der Politik, der NATO, der
allgegenwärtigen neoliberalen Ideologie und ihren Apologeten. Einer,
der sich nicht verbiegen lässt, sondern sagt, was er erkannt hat und
für die Wahrheit hält, ist der Schweizer Friedensforscher Daniele
Ganser, der zurzeit massiven Anfeindungen seitens der journalistischen
Zunft ausgesetzt ist. Jens Wernicke sprach mit ihm zur Rolle der Medien
im Kampf um die Wahrheit und eine bessere Welt.
Werden Wasserwerke privatisiert oder auch in solche
öffentlich-privaten-Partnerschaften überführt, so zeigt die Erfahrung
aus verschiedenen Ländern, dass mit negativen Folgen für die
Bevölkerung zu rechnen ist. Es ist stets dasselbe Bild: Wasser, ein
lebensnotwendiges Gut, wird den Profitinteressen internationaler
Konzerne unterworfen, es wird teurer und gleichzeitig schlechter in der
Qualität.
In Griechenland wird es zu ähnlichen Konsequenzen kommen, insbesondere
ist damit zu rechnen, dass noch bestehende soziale Regelungen
abgeschafft werden: d.h. Rabatte auf den Wasserpreis in Höhe von 50
Prozent für Arme und sogar kostenloser Zugang zum Wasser für die
Ärmsten wird es mit Sicherheit nicht mehr geben.
Viele Bürgerinnen und Bürger haben den Eindruck, dass die sogenannten
politischen "Talkshows", die fast täglich über den Bildschirm flimmern,
ihnen tatsächlich einen Einblick in die aktuelle Politik, der
wichtigsten Themen und der Meinung der Politiker vermitteln. Ich nehme
allerdings immer mehr war, dass diese Talkshows eher ein Zerrbild der
Realität darstellen und mit dazu beitragen, dass bestimmte Themen
überproportional behandelt und andere kaum beachtet werden. Weil ich
mich aber gerade in der Zeit der gefühlten Fakten und gezielten
Fehlinterpretationen nicht auf mein Gefühl verlassen wollte, habe ich
mir das genauer angeschaut.
Da sitzt Dr. Gerhard Bronner im Rundfunkrat des „Südwestrundfunk“
(SWR): Er ist bestallter Umweltberater der schönen Stadt Donaueschingen
und als Vorsitzender des Landesnaturschutzverbandes in den Rundfunkrat
geraten. Er ist einer von den 51 Mitgliedern des Rates, die laut
Staatsvertrag des SWR, den Rundfunk überwachen sollen. Ob der denn „der
Wahrheit verpflichtet“ arbeitet. Und ob denn dessen Sendungen wirklich
der geforderten „Objektivität und Überparteilichkeit“ entsprechen. Dr.
Bronner und seine Kollegen bekamen – im Rahmen der SWR-Kooperation mit
der TAGESSCHAU – eine Reihe von Programmbeschwerden zur
Syrien-Berichterstattung auf den Tisch. Und stolz erzählt er in seiner
Mail an die Beschwerdeführer (s. u.), der Rundfunkrat habe diese
Beschwerden einstimmig abgelehnt.
Die Wahlen an der Saar sollten die Probe auf den Schulz-Effekt sein.
Was das Auftauchen von Martin Schulz aus den dunklen Tiefen der
Eurokratie bewirkt hat, ist eine höhere Wahlbeteiligung als bei den
letzten Landtagswahlen. Ähnlich wie bei sportlich Ereignissen ist es
auch bei Wahlen so, dass der neue Stürmer-Star den Besuch im Stadion
anregt. Aber ansonsten hat Schulz für die SPD im Saarland einen Erfolg
in den Umfragen bewegt. Träumereien von einer rot-roten Koalition, die
vom Saarland aus die Bundeseben erreichen könnte sind vorläufig
begraben. Nicht Umfragen bewegen die Politik. Nur politische Bewegungen
ändern politische Verhältnisse. Wahlen sind nicht wesentlich mehr als
der Test für den politische Reifegrad der wählenden Bevölkerung. Aber
eben auch nicht weniger.
When you install Signal, it asks for access to your contacts, and says
very proudly, “we don't upload your contacts, it all stays on your
phone.”
And then it spams all of your contacts who have Signal installed,
without asking your first.
And it shares your phone number with everyone in your contacts who has
Signal installed.
And then when you scream ARE YOU FUCKING KIDDING ME and delete your
account and purge the app, guess what? All those people running Signal
still have your phone number displayed for them right there in plain
text. Deleting your account does not delete the information that the
app shared without your permission.
So yeah. Real nice “privacy” app you've got there.
Was heute passiert ist: Anis Amri ist selbst V-Mann. Die Polizei wurde
angewiesen, ihn nicht zu kontrollieren. Und das, obwohl das LKA davor
gewarnt hat, er beabsichtige, einen Anschlag durchzuführen.
Hundertausende protestierten im Jemen gegen die Saudi-Bombardements.
Die erste Yuan-Clearing-Bank eröffnet in Moskau, ein wesentlicher
Schritt zur weltweiten ökonomischen Veränderung. Schon gestern wurde
bekannt, dass die sogenannten “Weisshelme” höchstwahrscheinlich ein
Kind für ihr Propaganda-Video ermordet haben. Was sind heute also die
Themen in der Tagesschau?
Heise-Leser “DerLinkshaender” fasst es zusammen:
Mit der “Erklärung von Rom” hat die EU am Samstag das von Berlin
geforderte Bekenntnis zu einer offensiven Weltpolitik inklusive einer
verstärkten Militarisierung abgegeben. Die Union müsse in Zukunft “eine
entscheidende Rolle in der Welt” spielen, heißt es in dem Dokument, das
zudem fordert, offen für die “Stärkung” der “gemeinsamen Sicherheit und
Verteidigung” Position zu beziehen. Parallel verlangen deutsche
Regierungsberater energisch, die inzwischen gefällten
Militarisierungsbeschlüsse nun rasch umzusetzen. So könnten Berlin und
Paris ein gemeinsames 40-Milliarden-Euro-Programm für neue Maßnahmen
“in den Bereichen Einsätze, Beschaffung, Fähigkeiten und
Terrorismusbekämpfung” verabschieden, heißt es in einem Papier der
Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Auch könne die
Bundeswehr “eine Art Europa-Division” aufstellen, in die Truppenteile
anderer EU-Staaten integriert würden. Am Wochenende hat der ungarische
Außenminister erklärt, sein Land unterstütze dies. In einer aktuellen
Entschließung des Europaparlaments ist von Mehrausgaben für das Militär
in einer Höhe von rund 100 Milliarden Euro bis zum Ende des kommenden
Jahrzehnts die Rede. Die “Erklärung von Rom” übertüncht dies mit den
üblichen Propagandaphrasen: “Wir sind zu unserem Glück vereint.”
Aus Angst vor Ausschreitungen waren viele Geschäfte in Rom geschlossen
oder verbarrikadiert. Die Polizei beschlagnahmte im Vorfeld unter
anderem Gasmasken, Messer, Eisenstangen und Stacheldraht. 5.000
Sicherheitskräfte waren im Einsatz und kontrollierten das Stadtzentrum
um das Kapitol, wo die Staats- und Regierungschefs aus 27 EU-Ländern
das 60. Jubiläum der Römischen Verträge feierten. Allein am Morgen
wurden 1.500 Kontrollen durchgeführt, erklärte die Polizei auf Twitter.
Befürchtet wird, dass gewaltbereite Protestierer des sogenannten
Schwarzen Blocks Gegendemos unterwandern könnten. Bis zum Mittag gab es
keine Festnahmen, so ein Polizeisprecher
Für die Staatsmedien ist es bislang kein Thema: In Russland ist es zu
landesweiten Protesten gegen Korruption gekommen. Aufgerufen hatte der
wohl bekannteste russische Oppositionelle Alexej Nawalny, und in vielen
Städten in Russland folgten die Menschen diesem Aufruf.
Die russischen Staatsmedien sind hier gemeint – für die deutschen ist
es ja ein Thema ;-) Siehe auch
diese Analyse.
Die schwedische Ärztevereinigung SWEDHR analysierte Videos, die
Rettungsmaßnahmen nach einem angeblichen Giftgasangriff durch syrische
Regierungstruppen zeigen sollen. Die Mediziner stellten fest, dass es
sich bei den Videos um Fälschungen handelt, bei denen sogar noch
arabischsprachige Regieanweisungen zu hören waren und dass die
vorgeblichen “Rettungsmaßnahmen” tödlich geendet hätten. Bei einer
ersten Analyse gingen die Ärzte noch davon aus, dass die gezeigten
Kinder bei dem Videodreh schon tot waren. Nun stellte sich bei einer
umfassenderenden Untersuchung unter Beteiligung weiterer Mediziner
heraus, dass ein kleiner Junge höchstwahrscheinlich durch eine
Überdosis Opiate bewußtlos gemacht worden war und mit Sicherheit
endgültig durch Stiche in die Brust beziehungsweise das Herz im Rahmen
einer nachweisbar vorgetäuschten Adrenalininjektion getötet wurde.
Ein Geheimdienst-Mitarbeiter des sogenannten “Verfassungsschutzes”
fährt den Attentäter mit dem PKW nach Berlin, dem Ort seines späteren
Anschlages. Die Polizei wird angewiesen, ihn möglichst nicht zu
kontrollieren – Amri ist selbst V-Mann. Das LKA hatte ihn zuvor als
jemanden berichtet, der einen Anschlag durchführen möchte. Damit lag
die Polizei richtig, der Mann bringt Leute in einem Anschlag um. Und
schliesslich werden “zufällig” bei einer “zweiten Durchsuchung” seine
Papiere gefunden, womit er sofort zu identifizieren ist.
Amri wird dann nicht festgenommen, sondern wie praktisch alle
Attentäter erschossen, so dass er nicht mehr vor Gericht befragt werden
kann.
Ein wahrlich archetypischer Anschlag aus der langen Reihe des
erfolgreichen “War on Terror”… Hm… Was könnte noch kommen? ;-)
Vielleicht ein Bekennerschreiben des “IS”, geschrieben in der
Handschrift der Sekretärin von Hans-Georg Maaßen, auf der Rückseite des
Briefpapiers des Bundesamtes für Verfassungsschutz? ;-)
Flexner glaubte nicht, dass Wissenschaftler ihrer Gesellschaft mehr
Nutzen bringen, wenn man ihnen Ziele setzt und sie nach Meilensteinen
fragt. Und wie recht er hatte, sieht man leicht, wenn man schaut, dass
zur gleichen Zeit in der UdSSR Forscher in gelenkten Akademien
gezwungen wurden, nur nützliches Wissen herbeizuschaffen, was den
dortigen Betrieb langsam aber sicher in die Mittelmäßigkeit absinken
ließ. Spitzenforschung klappt nur, wenn man keinerlei unmittelbaren
Nutzen einfordert, wie Flexner in seiner jetzt publizierten Rede sagte,
die er im April 1939 gehalten hat, als in New York eine Weltausstellung
unter dem Motto “The World of Tomorrow” eröffnet wurde. Das scheinbar
Nutzlose ist das tatsächliche Nützliche.
Endlich gibt es wieder Alternativen jenseits der AfD. Doch muss es
deshalb gleich ein Linksbündnis mit Lafontaine sein?
“Wählt nicht die Falschen!”
will uns Agitprop-Beauftragte Anja Maier hier sagen. Und sie wird
direkt:
Schauten im letzten Jahr noch alle etablierten Parteien wie das
Kaninchen auf die Schlange Richtung AfD, ist es diesmal anders. […] 18
Jahre nach dessen Bruch mit der SPD begäbe sich die Partei in die Hände
ihres dauergekränkten Ex-Vorsitzenden. Für diese Herausforderung sind
die Sozis – trotz Schulz – noch lange nicht stark genug.
Seht Ihr? Die Linkspartei ist genau wie die “AfD”! Und Mega-Chulz
reicht nicht als Abwehr gegen den “Dauergekränkten!” Herzlichen
Glückwunsch, liebe Frau Maier, zur Wirklich gelungenen Hetze ganz im
Sinne der neoliberalen Einheitspartei!
Spekulationen, wonach ausländische Geheimdienste am Todestag der
Polizistin Michèle Kiesewetter am Tatort in Heilbronn waren, haben
Nahrung erhalten. Grund ist die Aussage einer Anwältin im
NSU-Untersuchungsausschuss des Stuttgarter Landtages.
Der grüne Politiker Özcan Mutlu hat einen seltsamen Humor: Auf der
Mitgliederversammlung der Berliner Grünen betonte er unter großem
Beifall seine Solidarität mit „Freund Deniz Yücel“, der seit Wochen
wegen Gedankenverbrechen in der Türkei als „Terrorist“ inhaftiert
wurde. Doch diese noble Geste hinderte ihn nicht daran, wie Diktator
Erdogan ein konsequentes Vorgehen gegen Gedankenverbrechen zu
forcieren. So forderte der Hardliner für die Stadt der „Berliner
Schnauze“ einen Sonderstaatsanwalt für Hatespeech. Was Yücel, der von
seinem Recht auf Meinungsfreiheit offensiven Gebrauch macht, von Mutlus
preußischen Drillträumen hält, ist nicht bekannt.
Wegen neuer Erkenntnisse im Fall Amri, fordert die Opposition den
Rücktritt von NRW-Innenminister Ralf Jäger. Anlass ist ein
vertrauliches LKA-Schreiben vom März 2016. Schon damals hatte die
Behörde das Innenministerium offenbar vor einem Anschlag durch Amri
gewarnt und seine Abschiebung angeregt.
Den Bericht gibt's hier. Statt den Mann abzuschieben, wurde er von einem
Verfassungsschutz-Mitarbeiter mit dem PKW nach Berlin gefahren.
Der Nordatlantikpakt verfügt über die Türkei als Mitglied des
N.A.T.O.-Bündnisses über eine massive, „verdeckte“ Operationszentrale
direkt an der Küste im Nordosten Afrikas.
Der parlamentarische Untersuchungsausschuss/PUA in Berlin zur
Aufklärung des „NSA-Skandals“ hat drei Jahre getagt und sich nun über
die Ziellinie geschleppt. Die letzte Zeugin war die Bundeskanzlerin
Angela Merkel. Der PUA sollte Licht ins Dunkel bringen. Ohne den
schriftlichen Abschlussbericht abzuwarten, ist es nicht ganz vermessen,
den Lichtfaktor mit einem Streichholz zu vergleichen. Wolf Wetzel hat
sich für die NachDenkSeiten Gedanken über den Ausschuss gemacht.
Der Papst nennt es den “Lepra-Befall” der Katholischen Kirche: Er meint
damit die seiner Schätzung nach “2 Prozent” der Geistlichen, die als
Päderasten auffallen. Das sind immerhin noch gut 8.000 Mann.
The World Bank has for decades left a trail of human misery.
Destruction of the environment, massive human rights abuses and mass
displacement have been ignored in the name of “development” that works
to intensify neoliberal inequality. In response to legal attempts to
hold it to account, the World Bank has declared itself above the law.
«Die Weltbank hinterlässt seit Jahrzehnten eine Spur menschlichen
Leids. Umweltzerstörungen, massive Menschenrechtsverletzungen und
Massenvertreibungen wurden im Namen der “Entwicklung” ignoriert, die
die neoliberale Ungleichheit fördert. Als Antwort auf rechtliche
Versuche, sie zur Rechenschaft zu ziehen, hat sich die Weltbank nun
selbst als über dem Gesetz stehend erklärt.»
Libya is ruled by a patchwork of rival heavily armed gangs that have
sown terror in the population.
«Libyen wird von einem Flickwerk an rivalisierenden, schwer bewaffneten
Banden kontrolliert, die Angst und Schrecken unter der Bevölkerung
verbreiten.»
Die am 25. März 1957 unterschriebenen „Römischen Verträge“ begründeten
nicht die „Europäische Union“, sondern die westeuropäische
„Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“. Diese wurde durch Inkrafttreten
des Lissabon-Vertrages am 1. Dezember 2009 aufgelöst, welcher zugleich
der durch den Maastricht-Vertrag gegründeten „Europäische Union“
Rechtspersönlichkeit und die Macht zu einem ganz anderen „Europa“
verlieh.
Der am 7. Februar 1992 unterschriebene und Anfang 1993 in Kraft
getretene Maastricht-Vertrag verfügte, neben der Gründung der E.U., die
Umbenennung der 1957 gegründeten „Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft“
in „Europäische Gemeinschaft“. Fortan existierten fast siebzehn Jahre
lang E.G. und E.U. als Parallelorganisationen. Bis Dezember 2009 waren
alle nach außen als E.U.-Gipfel bezeichneten Gipfel und Treffen
rechtlich und formal E.G.-Gipfel.
Vor 18 Jahren führte die NATO ihren terroristischen Überfall auf
Jugoslawien durch. Ich kann mich noch gut an die Bilder der Brücken
erinnern, die zerstört in der Donau lagen – ein besonders schändliches
Kriegsverbrechen, das ein bezeichnendes Licht auf diese verbrecherische
Organisation wirft.
Was hinter diesem Verbrechen gegen den Frieden steckt, hat Sean Gervasi
1996 in seinem Vortrag “Warum ist die NATO in Jugoslawien?” in Prag
dargelegt. Die weitere Entwicklung hat ihn voll bestätigt…
Haben die so diversen und liberalen Vertreter des neuen Kapitalismus
die ganze Zeit nur in ihrer Blase gelebt? Oder warum haben sie nicht
mitgekriegt, dass sowohl Edward Snowden als auch Chelsea Manning in der
Regierungszeit ihres Messias' Obama die Abhörfälle offen gelegt haben
und eine Datenschutzbewegung zu initiieren halfen?
Und haben sie vergessen, wie die Gründe für Black Lives Matter in der
Regierungszeit von Clinton gelegt wurden, als besondere Gesetze zur
Kriminalisierung schwarzer Communitys erlassen wurden?
Angesichts solcher Berichte muss man sich fragen, was das größere Übel
ist. Eine Trump-Regierung, die nachträglich die US-Interessen in aller
Welt schädigt oder die Rückkehr dieser als Zukunftslab gehypten Blase
von ganz modernen Kapitalisten, die einen Drohnenkrieger als Messias
feierten. Eine emanzipatorische Kritik an Macht und Herrschaft kann auf
jeden Fall nur in scharfer Abgrenzung von beiden entstehen.
Neben Protesten in weiteren europäischen Ländern demonstrierten auch in
Berlin rund 6000 Menschen für eine gemeinsame europäische Zukunft. Auf
dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor wurde symbolisch eine
“Mauer der Intoleranz und des Fremdenhasses” eingerissen. Veranstalter
war die proeuropäische Bewegung “March for Europe”.
Den Bericht gibt's hier. Zum Vergleich: gegen das EU-Projekt TTIP
protestierten in Berlin 250'000.
Ich möchte wetten, die meisten dieser Viertelmillion Leute sind auch
für Europa, aber gegen eine solche EU der Reichen und Konzerne.
Die Swisscom will künftig ihren Kunden personalisierte Angebote
zustellen. Dazu will sie eine breit angelegte Datensammlung über jeden
Nutzer erstellen. Die Swisscom startet automatisch damit, ausser der
Kunde klinkt sich aus.
Die Regierung schiebt die Mehrheit der Bevölkerung aufs Abstellgleis.
Das ist die zentrale Botschaft, die Bundesarbeitsministerin Andrea
Nahles (SPD) am Donnerstag in Berlin vermittelte.
Übrigens finde ich es bemerkenswert, welche
Medienunterstützung die Falschbehauptung
bekommt, Apple-Geräte seien etwa vor den CIA-Angriffen sicher. Das
Gegenteil ist der Fall.
RAND Corporation representatives recently penned an editorial in
Fortune titled, “Why A Dying Islamic State Could Be An Even Bigger
Threat To America,” in which they attempt to explain how, despite the
Islamic State losing its territorial holdings in Syria and Iraq, the
organization will continue to operate and pose as a menace to global
security.
In reality, the Islamic State, Al Qaeda, and other fronts will continue
to persist for one sole reason – the immense multinational state
sponsorship they receive from the United States, NATO, and the
Gulf Cooperation Council (GCC).
«Mitarbeiter der RAND Corporation verfassten kürzlich einen
Leitartikel für “Fortune” mit dem Titel “Warum ein sterbender
Islamischer Staat sogar eine grössere Gefahr für Amerika sein könnte”,
in dem sie versuchten zu erklären, wie – trotz der Tatsache, dass der
“Islamische Staat” seine Gebiete in Syrien und im Irak verliert – diese
Organisation weiter bestehen wird und als Bedrohung für die weltweite
Sicherheit erscheinen.
Tatsächlich werden der “Islamische Staat”, Al Qaida und die anderen
Gruppen aus einem einzigen Grund weiter existieren – die immense
mulitnationale staatliche Finanzierung, die sie von den Vereinigten
Staaten, der NATO und dem Golf-Kooperationsrat erhalten.»
Wer Waffen verkauft, wird Flüchtlinge ernten. Deutsche Rüstungsexporte
machen da keine Ausnahme. Wie Ende November 2016 bekannt wurde, hat der
Bundessicherheitsrat erneut Rüstungsexporte in Krisengebiete in
Milliardenhöhe genehmigt, darunter 41.000 Zünder für Artilleriemunition
an Saudi-Arabien – Nachschub für den Krieg gegen Jemen. Nach den
vorläufigen Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums summieren sich die
genehmigten deutschen Rüstungsgeschäfte mit Ländern des Nahen Ostens im
Jahr 2016 erneut auf über 2,5 Milliarden Euro. Aus diesem geografisch
begrenzten Gebiet, das im deutschen Sprachgebrauch im engeren Sinn die
arabischen Länder Westasiens und Israel umfasst, kommt nahezu ein
Drittel aller Flüchtlinge und Binnenvertriebenen. 2015 waren über 18
Millionen Menschen aus diesen Ländern auf der Flucht.
Der Export von Rüstungsgütern in Spannungs- und Kriegsgebiete ist
sowohl nach deutschem Recht, als auch durch entsprechende
EU-Richtlinien und selbst durch internationales Recht (ATT – Arms Trade
Treaty) verboten. Dennoch finden Waffen aus Deutschland und solche aus
anderen westlichen Ländern immer wieder ihren Weg in diese Regionen, so
auch im Fall von Syrien. Besonders in den ersten Jahren des
Bürgerkrieges wurde das Land mit Waffen, die überwiegend aus alten
Armeebeständen im Balkan stammten, regelrecht geflutet. Das machte die
Eskalation des Bürgerkrieges in diesem verheerenden Ausmaß erst
möglich. Auch wenn noch längst nicht alle Fakten der gezielten
Destabilisierung bekannt sind, sind zwischenzeitlich doch einige der
Mechanismen, über die der Aufstand in Syrien militarisiert und
hunderttausende Menschenleben zerstört wurden, nachvollziehbar.
Anlässlich der Veröffentlichung seines Buches "Sous nos yeux. Du 11
septembre à Donald Trump“ [Vor unseren Augen. Vom 11. September bis zu
Donald Trump. Eine deutsche Übersetzung ist vorgesehen], gab Thierry
Meyssan ein Interview per Internet.
Aber wie ich in „Sous nos yeux“ erkläre, haben Alain Juppé und François
Hollande geheime internationale Verpflichtungen akzeptiert, die sie
nicht halten konnten. Wegen diesem Betrug hat Recep Tayyip Erdoğan
dieses Attentat und das von Brüssel gesponsert, die er beide auch schon
im Voraus begrüßt hatte. Diese beiden Operationen wurden von zwei
verschiedenen Kommandos ausgeführt, mit Ausnahme von Mohamed Abrini,
vom britischen MI6, der an beiden teilgenommen hat.
Attac setzt sich für gerechte Welthandelsregeln jenseits von Freihandel
und nationalistisch motiviertem Protektionismus ein. Dafür hat das
globalisierungskritische Netzwerk gemeinsam mit anderen
zivilgesellschaftlichen Organisationen das
Alternative Handelsmandat
für die EU erarbeitet. Attac wird die Debatte um Alternativen auch
verstärkt in die gemeinsam ausgerichtete Strategie- und
Aktionskonferenz des Bündnisses TTIP unfairhandelbar am Wochenende in
Kassel einbringen.
Die Bundesnetzagentur will offenbar nicht mehr nur
Telekommunikationsdienste regulieren, sondern auch Software. Mehr als
100 Entwickler von XMPP-Clients wurden angeschrieben und sollen sich
einer Registrierung unterziehen.
Der Präsident soll dank eines geheimen Überwachungskabinetts bis in
Details über juristische Fälle politischer Rivalen informiert sein und
dies Medien zuspielen
Den Bericht gibt's hier. Natürlich wird auch in Frankreich die Totalüberwachung genutzt. So
wie überall. Es wäre ja völlig naiv zu denken, man könne den totalen
Überwachungsstaat implementieren – so, wie er nun in praktisch allen
westlichen Staaten verwirklicht ist – und danach halte sich die
jeweilige Regierung aber strikt an die Regeln. Wer sowas glaubt,
glaubt vermutlich auch an den Osterhasen.
Das perfide an der Totalüberwachung ist jedoch, dass es nun praktisch
unmöglich ist, die Regierung beim Griff in den Honigtopf zu erwischen.
Sie weiss ja schon vorher, wer wie danach sucht, es zu beweisen, und
hat jeweils alle Mittel in der Hand, das zu verhindern, dass es
Beweise gibt. Aber das ist noch nicht alles: denn noch vor der
Regierung sind die Geheimdienste an den Daten. Sie haben dieselbe
Macht gegen die Regierung, und bilden spätestens jetzt einen Tiefen
Staat. Und noch übler: vor den Geheimdiesten noch haben die Daten
erst einmal die Privatunternehmen, die tatsächlich die
Überwachungssysteme implementieren und Betreiben. Auch Edward Snowden
hat ja nicht bei der NSA gearbeitet, sondern beim Privatunternehmen
und “Contractor” Booz Allen Hamilton.
The D.C. Establishment appears increasingly panicked over having their
Shadow Government exposed. Remember the days when Democrats railed
against the increased powers then President George W. Bush granted to
the U.S. intelligence community following the 9-11 terrorist attacks?
Cummings himself voted no on allowing electronic surveillance without a
warrant in 2007, when Bush was President, then voted to EXPAND those
federal surveillance powers in 2011 when Obama was President.
«Erinnern Sie sich an die Zeit, als sich die Democrats über den
Machtgewinn empörten, den der damalige Präsident George W. Bush der
US-Geheimdienst-Community gewährte nach den Terror-Anschlägen am 11.
September? Cummings selbst stimmte 2007 gegen die Erlaubnis,
elektronische Überwachung ohne Gerichtsbeschluss durchzuführen, als
Bush Präsident war, aber er stimmte 2011 dafür, diese
Überwachungsmöglichkeiten des Bundes zu ERWEITERN, als Obama Präsident
war.»
Solange diese in die mehrere Billionen Dollars gehenden Verträge auf
internationalen jährlichen Messen getätigt werden, besteht niemals ein
ernst zu nehmendes Interesse an echten Friedensverträgen. Die
Rüstungsindustrie würde zum Hungerleider.
RANGE-R® is a highly sensitive handheld radar system designed to detect
and measure the distance to moving and near-stationary personnel
through walls constructed of common building materials. Designed to
increase situation awareness in urban environments, RANGE-R provides
it's users with vital intelligence necessary to safely undertake a
variety of law enforcement and search and rescue operations.
«RANGE-R® ist ein hochsensitives, tragbares Radarsystem, dazu gemacht,
sich bewegende oder nahebei sitzende Personen durch Wände zu entdecken
und messen, die aus herkömmlichem Baumaterial bestehen. RANGE-R bietet,
da es für die Verbesserung des Situationsbewusstseins in urbanen
Umgebungen gemacht ist, seinen Nutzern vitale Aufklärungsdaten, die
notwendig sein können, um eine Reihe von Strafverfolgungs- und
Rettungsaktionen durchzuführen.»
Zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge heben
deutsche Wirtschaftsfunktionäre die zentrale Bedeutung der EU und ihres
Binnenmarkts für die Geschäftserfolge deutscher Unternehmen hervor. Der
Binnenmarkt sei “einer der größten Erfolge der Union”, heißt es etwa in
einer Erklärung, die der Präsident des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages (DIHK) unterzeichnet hat: Dank der Abschaffung von
Handelshemmnissen im Innern sei die EU “eine wichtige Wirtschaftskraft
im internationalen Handel” geworden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) führt die Exportstärke zahlreicher Unternehmen aus der EU
ebenfalls auf den Binnenmarkt zurück; laut ihren Angaben hält die EU
zur Zeit einen Anteil am Welthandel von 33 Prozent. Während die
Wirtschaft die EU feiert, nimmt die Armut in der Union zu und liegt
mittlerweile weit über Vergleichswerten in China. Laut der
EU-Statistikbehörde eurostat waren im Jahr 2015 mehr als 118 Millionen
EU-Bürger von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht – 23,7 Prozent
der Bevölkerung. In manchen Mitgliedstaaten leiden Kinder und
Jugendliche unter 16 Jahren zu einem hohen Anteil an Proteinmangel,
weil sie respektive ihre Eltern angemessene Nahrung nicht bezahlen
können. Von 1990 bis 1995 haben 5,5 Prozent der Bevölkerung Ost- und
Südosteuropas ihre Heimat verlassen und sind ausgewandert – zumeist, um
der grassierenden Armut zu entkommen.
Beide Faktoren – der wirtschaftliche Erfolg vor allem deutscher
Unternehmen und die grassierende Armut insbesondere in Ost-, Süd- und
Südosteuropa – sind seit vielen Jahren Konstanten in der EU:
europäische Zwillinge, die sich offenbar nicht trennen lassen.
Selbstbewusst, leidenschaftlich und ansteckend gut gelaunt – Steinmeier
hat den Rollenwechsel vom Diplomaten zum neuen Staatsoberhaupt auf
Anhieb geschafft. Der frisch vereidigte Bundespräsident fand die
richtigen Worte – nicht nur beim Thema Erdogan.
(Steinmeier “Hausmeier” zu nennen, ist der Höflichkeit geschuldet. Der
Hausmeier der Kanzlerin ist Kanzleramtschef Altmaier. Der passendere
Vergleich wäre vermutlich “Hofnarr”. Aber bei einem Hofnarren erwartet
man Spott – also Kritik –, mithin Intelligenz. Was Steinmeier liefert,
wird wohl eher auf einen Frühstücksdirektor hinauslaufen. Erfreulich:
Steinmeier wird vermutlich das Kriegshetze-Niveau seines Vorgängers,
des Bundeshasspredigers, nicht erreichen.)
Vor der für Mittwoch angekündigten Einreichung des britischen
EU-Austrittsantrags erhöhen Berlin und Brüssel den Druck auf London.
“Am Beispiel Großbritannien” würden “alle sehen, dass es sich nicht
lohnt auszutreten”, erklärt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude
Juncker. In Brüssel heißt es, der Austritt könne das Vereinigte
Königreich bis zu 60 Milliarden Euro kosten. London verwahrt sich gegen
die Anmaßungen – und verweist darauf, dass die EU, insbesondere aber
Deutschland auf gedeihliche Austrittsregelungen angewiesen sind: aus
ökonomischen, aber auch aus militärpolitischen Erwägungen. In der Tat
träfe ein nicht einvernehmlich geregelter Abschied von Großbritannien
die deutsche Industrie hart: Das Land ist drittgrößter Kunde der
exportfixierten deutschen Wirtschaft und zweitgrößter Auslandsstandort
deutscher Direktinvestitionen. Zudem setzt Berlin seit geraumer Zeit
darauf, Großbritannien zur Militarisierung der EU zu nutzen – auch nach
dem Brexit. Dies gilt wegen der hohen Schlagkraft der britischen
Streitkräfte und wegen der britischen Nuklearwaffen als wünschenswert.
Angeblich soll Bento sich an Leser im Alter von 18 bis 30 Jahren
richten. Wäre die Jugend wirklich, wie sich die Bento-Macher das
vorstellen, könnte einem angst und bange werden. […] Bento schafft
vielmehr das crazy Kunststück, sinnbefreit total krasse Words in die
Texte zu beamen, um sich so bei Abiturienten Street Credibility zu
verschaffen, die denken, man müsse so sprechen, um Gleichaltrige aus
Nicht-Akademiker-Familien zu erreichen. Nein Max, Laura und Katharina …
Ihr erzeugt auch und vor allem bei jungen Lesern mit Eurer aufgesetzten
gekünstelten Hippness eigentlich nur ein größtmögliches Fremdschämen.
Wisnewski finde ich einen traurigen Fall. Er hat sich so viel mit
False-Flag-Aktionen beschäftigt, dass er auf mich den Eindruck macht,
in einigen Fällen die notwendige Verstandeskühle verloren zu haben,
gerade wenn man sich mit derart unklaren und schwierigen Themen
beschäftigt.
Im Interview sagt Wisnewski mehrmals, er habe das Vertrauen und den
Glauben verloren. Nun ist es beim Geheimdienstthema überhaupt nicht gut,
jemals Vertrauen oder Glauben zu haben – das Lügen ist die Aufgabe der
Geheimdienste. Kritisch zu sein und zu bleiben, ist hier die einzig
funktionierende Haltung.
Viele seiner Aussagen auch hier im Interview sind allerdings höchst
vernünftig. Aber er ist ein Grenzgänger, und wie alle solche
überschreitet er hin und wieder Grenzen. Auch ist er ein Reporter, und
als solcher sehr brauchbar. In der Analyse dagegen finde ich ihn
schwach, seine Schlüsse teile ich selten, seine Haltung zum Kopp-Verlag
gar nicht. Aber seine 9/11-Reportage ist schlichtweg grossartig, und
bis heute das Beste zum Thema:
Wie gefährlich Putins Russland nach seiner Erhöhung der Militärausgaben
um -7 Prozent ist, zeigt sich auch daran, dass außer dem Postillon kaum
größere westliche Medien darüber zu berichten wagen.
Es war einer dieser trüben Hamburger Tage. Auf dem Schreibtisch von Dr.
Gniffke, dem Chef von ARD-aktuell, lag ein WALL STREET JOURNAL. Jemand
hatte den Artikel auf der Seite eins rot markiert: ‚Trump erlaubt der
CIA tödliche Drohnenschläge‘. Gniffke schob die Brille hoch: „Was
sonst, sollen die Drohnen etwa nicht mehr tödlich sein? Nicht sehr
originell, die Kollegen vom WALL STREET JORNAL.“ Bei weiteren Lesen
kommt er zur rot markierten Stelle: „Ah, anders als Obama hat Trump
jetzt so eine Art Generalvollmacht für die CIA unterschrieben, Obama
musste die Drohnen-Hinrichtungen immer noch einzeln unterschreiben.
Trump ist eben Unternehmer. Da geht das Morden jetzt seriell. Aber mir
ist das zu modern.“ Nimmt die Zeitung vom Tisch, wirft sie in den
Papierkorb und berichtet: NICHTS.
Da hat die Ukraine noch mal Glück gehabt: Beinahe wäre Julia Samoylova
unter dem Deckmantel einer Teilnahme am Eurovision Song Contest (ESC)
Mitte Mai in Kiew auftreten. Es handelt sich um die selbe gefährliche
Samoylova, die bereits bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen
Winterspiele 2014 in Sotschi gesungen hat. Wahrscheinlich in Putins
persönlichem Auftrag. Offiziell wird der Sängerin im Rollstuhl die
Einreise in die Ukraine verweigert, weil sie im Juni 2015 auf der Krim
aufgetreten ist. Deshalb, so die Sprecherin des ukrainischen
Geheimdienst, Jelena Gitljanskaja, verbietet sich die Einreise. Doch
die Wahrheit ist anders. Und grausamer.
Der NATO-Gipfel im Mai naht, und ein wirres Gefasel beherrscht die
deutschen Medien: Zwei Prozent vom Brutto-Inlandsprodukt, nur zwei
Prozent! Dürfen es ein paar Waffen mehr sein? schreit es auf dem
Medienmarkt. Ganz besonders laut und ganz besonders penetrant greint
die SÜDDEUTSCHE: Von einer „wehrlosen Wehr“ barmt Jochachim Käppner,
der Mann, der dem Krieg als solchen schon mal eine prima Zukunft
attestierte: Der „deutsche Beitrag sei, wie in vielen NATO-Ländern,
einfach zu klein geworden.“ Andere, wie der einstige Absolvent der
Adolf-Hitler-Schule und Chefredakteur der ZEIT Theo Sommer, will mit
Donald Trump, der lieber etwas mehr hätte, feilschen: Kann es nicht
auch ein paar Promille weniger sein?
Die Französische Bischofskonferenz nimmt nicht an einer Fernsehdebatte
zum Thema Missbrauch am Dienstagabend teil. Grund für die Verweigerung
seien die Interviewmethoden, die die Journalisten für eine
Fernsehsendung zum Missbrauch in der Kirche an den Tag gelegt hätten,
teilte die Bischofskonferenz am Montag in Paris mit. Die Journalisten
respektierten ethische Standards nicht und die Sendung beschäftige sich
mehr mit Anschuldigungen als dem Willen zur Erklärung, heißt es in der
Pressemitteilung der Bischofskonferenz.
Frank-Walter Steinmeier ist als Bundespräsident vereidigt worden. In
seiner ersten Rede kritisierte er die Kreuzzugs-Vergleiche des
US-Präsidenten und forderte die Freilassung des Folter-Gefangenen Murat
Kurnaz.
Die vermeintliche russische Aggression muss künftig mit kargen Mitteln
auskommen. Die Budgetplanung der russischen Regierung sieht bis 2019
stark abgespeckte Verteidigungsetats vor. Dem westlichen Mainstream hat
es darob die Sprache verschlagen.
Dem NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags sind neue Informationen zur
Anwesenheit von Geheimdiensten auf der Heilbronner Theresienwiese am
Tag der Ermordung von Michèle Kiesewetter angeboten worden. Von einer
Rechtsanwältin, die allerdings wichtige Auskünfte verweigerte.
Und sie zieht aus ihren so lange brachliegenden Kenntnissen eigene
Schlüsse, bringt in einer Mail an den Ausschuss den Namen Mevlüt Kar
ins Spiel, der am Tattag auf der Theresienwiese gewesen sein könnte. In
ihrer Vernehmung rudert sie zurück, den Namen will sie nicht
wiederholen. Mevlüt Kar ist türkischer Staatsbürger mit Geburtsort
Ludwigshafen und gelernter Schweißer. Vorübergehend lebte er in
Freiburg, inzwischen ist er wieder in der Türkei, sein Vater soll ein
hohes Tier bei der Istanbuler Polizei sein. Er arbeitete als Spitzel
für mehrere Seiten, saß vorübergehend in Haft. Im Sommer 2004 kam er in
Istanbul in Kontakt mit Fritz Martin Gelowicz, ein Jahr später mit
Attila Selek – beide hat der Ausschuss schon als Zeugen gehört. Eine
Terrorzelle wurde aus der Taufe gehoben, später bekannt als
“Sauerland-Gruppe”, ein Trio, das Anschläge in Deutschland plante, aber
aufflog, bevor man zur Tat schreiten konnte. […]
Dokumentiert ist auch die Übergabe dieser Zünder. Sechs davon, die Kar
aus dem Kosovo besorgt hatte, sollen am 3. August 2007 in Mannheim an
Fritz Gelowicz übergeben worden sein, die restlichen am 26. August 2007
in Braunschweig. Gelowicz und Selek haben dies dem Ausschuss im
Zeugenstand bestätigt. Dass Ricarda Lang jetzt trotzdem wieder die
Theresienwiese und den Kiesewetter-Mord ins Spiel brachte, hängt unter
anderem mit “Stern”-Veröffentlichungen aus dem Jahr 2011 zusammen. Dem
Magazin waren bis heute umstrittene Unterlagen zugespielt worden, nach
denen sich Mevlüt Kar am Tattag in Heilbronn aufhielt, und die seine
Überwachung durch nur zwei US-Beamte und zwei Verfassungsschützer aus
Bayern oder Baden-Württemberg belegen lässt. Während die vier Männer
Mevlüt K. beobachteten, seien sie Zeugen der Bluttat geworden, heißt es
auch in dem von Andreas Förster herausgegebenen, 2014 erschienenen Buch
“Geheimsache NSU”.
Fifteen of the 19 hijackers were Saudi nationals and three of them had
previously worked for the kingdom.
The document details how officials from Saudi embassies supported
hijackers Salem al-Hazmi and Khalid Al-Mihdhar 18 months before 9/11.
The officials allegedly helped them find apartments, learn English and
obtain credit cards and cash. The documents state that the officials
helped them learn how to blend into the American landscape.
The suit also produces evidence that officials in the Saudi embassy in
Germany supported lead hijacker Mohamed Atta. It claims that a Saudi
official was in the same hotel in Virginia with several hijackers the
night before the attacks.
«15 der 19 Entführer waren selbst Saudis, und drei weitere hatten
vormals für das Königreich gearbeitet.
Das Dokument führt aus, wie Beamte in Saudi-Botschaften die Entführer
Salem al-Hazmi und Khalid Al-Mihdhar 18 Monate vor 9/11 unterstützten.
Die Beamten halfen ihnen, Wohnungen zu finden, Englisch zu lernen und
an Kreditkarten und Geld zu kommen. Die Dokumente besagen, dass die
Beamten ihnen beibrachten, in der US-Landschaft unter zu tauchen.
Im Prozess gibt es Belege dafür, dass Beamte in der Saudi-Botschaft in
Deutschland den Anführer der Entführer, Mohamed Atta, unterstützten. Es
wird die Behauptung aufgestellt, dass ein Saudi-Beamter zusammen mit
einigen der Entführer im selben Hotel in Virginia in der Nacht vor den
Angriffen übernachtete.»
In Langley, Virginia, befindet sich der Hauptsitz der CIA. Die
Bush-Regierung hatte noch an 9/11 trotz allgemeinen Flugverbotes die
Ausreise aller wichtigen Saudi-Beamten organisiert. Den
Bericht gibt's hier.
Erste Erfolge einer namibischen Entschädigungsklage gegen Berlin wegen
Kolonialmassakern des Deutschen Reichs begünstigen mögliche ähnliche
Klagen aus Tansania. Ein Gericht in New York hat in der vergangenen
Woche nach einer ersten Anhörung eine Fortsetzung des Prozesses
beschlossen, den Vertreter der Herero und Nama aus dem heutigen Namibia
angestrengt hatten. Gegenstand ist der Genozid an ihren Vorfahren, dem
möglicherweise mehr als 100.000 Menschen zum Opfer fielen. Berlin
verweigert bisher jegliche Kompensation. Die Regierung Tansanias hat im
vergangenen Monat angekündigt, ihrerseits ebenfalls
Entschädigungsklagen vorzubereiten. Gegenstand sind Kolonialmassaker im
Maji-Maji-Krieg, durch den bis zu 300.000 Menschen ihr Leben verloren.
Der Krieg, ausgelöst durch eine Revolte ausgebeuteter, wegen
Zahlungsunfähigkeit in die Zwangsarbeit gepresster Einwohner im Juli
1905, wurde mit mörderischen Operationen niedergeschlagen; die
deutschen Kolonialisten perfektionierten in ihrer Kriegführung die
“Strategie der verbrannten Erde”, die sie seit den 1890er Jahren
getestet hatten und die auf spätere deutsche Kriegsverbrechen verweist.
Dabei ging es darum, Widerstand durch den vollständigen Entzug der
Lebensgrundlagen der Zivilbevölkerung zu brechen.
The new material also shows the CIA believed the use of torture
(“coercive interrogation”) was often counterproductive, yet recognized
that such techniques as isolation, use of drugs, sleep deprivation,
sensory deprivation, stress positions, hypnosis, and other forms of
torture and manipulation were part of its arsenal.
«Das neue Material zeigt auch, dass die CIA glaubte, der Einsatz von
Folter (“Zwangsbefragung”) sei oft kontraproduktiv gewesen, trotzdem
jedoch Techniken wie Isolationsfolter, unter Drogen setzen,
Schlafentzug, Entzug von Sinneswahrnehmungen, unter Stress setzen,
Hypnose und andere Folter- und Manipulationstechniken im Arsenal
führt.»
“We stand at a critical point in history. Already at the beginning of
the year we are facing the largest humanitarian crisis since the
creation of the UN,” UN humanitarian chief Stephen O’Brien said Friday.
“Now, more than 20 million people across four countries face starvation
and famine. Without collective and coordinated global efforts, people
will simply starve to death. Many more will suffer and die from
disease.”
«“Wir stehen an einem kritischen Punkt in der Geschichte. Bereits zu
Beginn des Jahres standen wir der grössten humanitären Krise seit
Bestehen der UNO gegenüber”, sagte UNO-Wohlfahrts-Chef Stephen O’Brien
am Freitag.
“Heute sehen sich mehr als 20 Millionen Leute aus vier Ländern
Entkräftung und Hunger ausgesetzt. Ohne gemeinsame und koordinierte
weltweite Anstrengungen werden diese Leute schlicht des Hungers
sterben. Und noch viel mehr werden leiden und an Krankheiten zugrunde
gehen.”»
Auch wenn der Besuch von Königin Angela im Weißen Haus nicht sonderlich
stimmungsvoll ablief - die beiden, meinte ein Beobachter nach dem
ausgefallenen Handschlag vor den Fotografen, seien wohl als "ziemlich
schlechteste Freunde" auseinander gegangen -, hatte König Donald am
Ende der Presskonferenz doch noch einen kleinen Scherz auf Lager: Eine
Gemeinsamkeit sei immerhin, dass beide von der vorherigen Regierung
abgehört worden seien.
Präsident Trumps Wunsch, Daesch zu bekämpfen und mit dem
internationalen Terrorismus aufzuräumen, ist extrem schwierig in die
Tat umzusetzen. Tatsächlich ist er für die Staaten, die den Terrorismus
organisiert haben, schädlich und bedingt vorerst eine Neuausrichtung
der internationalen Politik. Der neue US-amerikanische Präsident
scheint seinen Truppen keinen Befehl zum Angriff zu geben, solange er
nicht neue Bündnisse gefunden und unterzeichnet hat.
Beinahe täglich erreichen uns bei den NachDenkSeiten Leserzuschriften,
die sich sehr besorgt zeigen über die fortwährenden Versuche der
Spaltung Europas entlang der russischen Grenze. Vor allem ältere
Menschen, die noch rege Erinnerungen haben an die Zeit vor 1989,
schreiben uns, dass sie unter der eskalierenden verbalen und
militärischen Aufrüstung leiden, die geradewegs in einen neuen Kalten
Krieg führt. Und sie fragen, was man als „kleiner Mann“ denn tun könne,
um dem entgegenzuwirken und nicht nur ohnmächtig zuschauen zu müssen.
Eine überzeugende Antwort auf diese Frage hat uns der Leser Ulrich
Leonhardt gegeben: Den angstmachenden Nachrichten auf den Grund gehen,
die Manipulationen aufdecken und die Erkenntnisse aufklärend zum Thema
im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis machen. Leonhardt hat eine
ausführliche Dokumentation der Ereignisse in und um die Ukraine
erstellt, die seine subjektive, aber umfassend begründete Sicht
wiedergibt. Großen Dank dafür! Wir geben sie hiermit an Sie weiter.
Bis zu eine Million Ruheständler arbeiten in Mini- oder Teilzeitjobs,
so die Schätzunge der Bundesagentur für Arbeit. Renate Paulat, 81, ist
eine davon. Sie betreut Demenzkranke, die genauso alt sind wie sie. Wir
haben sie und andere Menschen besucht, die im Ruhestand jobben.
Powles and co-author Hal Hadson, who wrote the New Scientist story in
April 2016, maintain that DeepMind’s ambitions in the health care
industry are “vast” and “considerably out of step” with the company’s
PR statements. They liken the relationship between the UK public and
DeepMind to a one-way mirror. “Once our data makes its way onto
Google-controlled servers, our ability to track it — to understand how
and why decisions are made about us — is at an end,” they write.
«Powles und Koautor Hal Hadson, die im April 2016 die Story für den New
Scientist geschrieben haben, sind der Ansicht, dass DeepMinds
Ambitionen in Sachen Gesundheitsindustrie “enorm” und “beträchtlich”
nicht mit den PR-Behauptungen der Firma übereinstimmen. Sie schätzen
die Beziehung zwischen der britischen Öffentlichkeit und Deepmind als
Einwegspiegel ein. “Sobald unsere Daten an durch Google kontrollierte
Server übertragen wurden, sind wir mit unseren Prüfmöglichkeiten am
Ende – und können nicht mehr nachvollziehen, wie und weshalb
Entscheidungen über uns getroffen werden”, schreiben sie.»
Das Bundesverteidigungsministerium (BMVg) hat eine geheime
“strategische Leitlinie” über die militärische Nutzung des Weltraums
beschlossen. Das berichtet die deutsche Tagespresse. Demnach versteht
das BMVg den Orbit als “militärischen Operationsraum”, der für die
“moderne Kriegsführung” unerlässlich sei. Verwiesen wird unter anderem
auf die Bekämpfung von “Flugkörpern” sowie auf die Spionage und
Truppenführung via Satellit. Letztere sei eine zentrale “Voraussetzung”
für Kriegsoperationen im Ausland, weshalb dem “Schutz von
Weltraumsystemen” besondere Bedeutung zukomme, heißt es. Entsprechend
hat sich das Planungsamt der Bundeswehr schon vor mehreren Jahren
geäußert. In einer Studie warnte die Einrichtung davor,
“nicht-staatliche Akteure” könnten sich in die Steuerungsnetzwerke
eines Satellitensystems “einhacken”, dieses “kapern” und wahlweise für
eigene Zwecke einsetzen oder zerstören. Denkbar sei zudem, dass
“Kriminelle” oder “Terroristen” Satelliten “übernehmen”, um von deren
Betreibern “Lösegeld zu erpressen”. Nicht zuletzt solche Szenarien
werden jetzt offenbar herangezogen, um die Militarisierung des
Weltraums weiter voranzutreiben.
Die Beziehungen zwischen London und Washington verschlechtern sich, da
die Trump-Verwaltung denkt, dass die Briten Verbündete des tiefen
Staates der USA sind, gegen den sie kämpft.
Einen Tag, nachdem die „Identitären“ am 28. August 2016 das
Brandenburger Tor erklommen und dort Transparente entrollt hatten, fand
sich die Aktion auf den Titelseiten der Berliner Sonntagszeitungen
wieder. Die ikonographische Inszenierung der „Identitären“ als
„patriotische Jugendbewegung“ hatte ihren vorläufigen Höhepunkt
erreicht, die „Identitäre Bewegung“ (IB) war für den Augenblick medial
omnipräsent.
Im Dezember hatte die italienische Regierung einen Bankenhilfsfonds im
Volumen von 20 Milliarden Euro aufgelegt. Der Topf wurde angezapft, um
die in Schieflage befindliche Monte dei Paschi di Siena zu retten. Die
Bank hatte erst vor einer Woche einem vorläufigen Rettungsplan
zugestimmt. Demnach wird die italienische Regierung 6,6 Milliarden Euro
in die Bank pumpen und einen 70-prozentigen Anteil übernehmen. Im
Dezember war eine Kapitalerhöhung gescheitert. Monte dei Paschi hat
2016 einen Nettoverlust von 3,2 Milliarden Euro gemacht.
Die Morde an John F. Kennedy, seinem Bruder Robert F. Kennedy und der
an Martin Luther King waren nicht die Taten von Einzelgängern. Dieser
Überzeugung ist der Journalist und Buchautor Mathias Bröckers. Hinter
den Attentaten stehe ein regime change aus dem Innern des Staates
heraus, wie Bröckers im Interview mit den Nachdenkseiten sagt.
Bröckers, dessen Buch zum Kennedy-Mord gerade in einer aktualisierten
Fassung erschienen ist, setzt sich seit Jahren mit dem Verbrechen an
dem 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten auseinander. Für ihn steht
fest: Ohne das enge und auf Beeinflussung ausgelegte Zusammenspiel
zwischen den Geheimdiensten und polizeilichen Ermittlungsbehörden hätte
diese Attentate weder so ausgeführt noch dann später so vertuscht
werden können. Marcus Klöckner hat für die NachDenkSeiten mit Mathias
Bröckers ein Gespräch über ein Verbrechen, das lange zurückliegt, die
Rolle des CIA-Mannes George Joannides und den 26. Oktober 2017 geführt
– ein Tag, der für die Forscher zum Mord an JFK von Interesse werden
könnte.
Aus dem Protokoll einer Redaktions-Sitzung der TAGESSCHAU, Ansprache
Doktor Gniffke: „Klar war die Enttäuschung groß, als unsere Frau die
Wahl in den USA verloren hatte. Aber nun ist Hillary Clinton weg und
wir müssen mit dem Neuen klar kommen. Trump ist auch nicht schlecht.
Man muss nur beobachten, wie vernünftig er mit dem verehrten saudischen
Königshaus umgeht: Das ist klassische imperiale Politik. Kein Schritt
hinter Obama und Clinton zurück. Da wird munter im Jemen mitgemischt.
Das können wir natürlich so nicht senden. Da halten wir es doch mir den
drei Affen: Wir halten uns raus.“ Kichert und sieht auf nickende Köpfe.
Die Redaktion hatte begriffen: Was immer die USA tun ist wohlgetan.
Halleluja: Der große blonde Mann mit dem dicken Armee-Knüppel bekennt
sich zur NATO! Ein Aufatmen geht durch den Medien-Dschungel. Unsere
Frau aus der Uckermark hat bei ihrem ersten Treffen mit dem Mann aus
Queens zwar nur beinahe dessen Hand geschüttelt. Aber das wird
nachgeholt. Vor allem aber lobt Trump die Kanzlerin: Für den tollen
deutschen Einsatz in Afghanistan und die 53 Soldaten, die dort bei
ihrem Mordsauftrag gefallen wären. Ein ergebenes Lächeln umspielt den
Mund der Merkel.
Mit Bekenntnissen zum Ausbau der deutsch-japanischen Kooperation haben
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Japans Ministerpräsident Shinzō Abe
am gestrigen Sonntag die IT-Messe CeBIT in Hannover eröffnet. Man habe
mit Japan “einen Freund”, mit dem man gemeinsam bei der wichtigen
Digitalisierung voranschreiten könne, erklärte Merkel. Japan, einst
wichtigster ökonomischer Kooperationspartner der Bundesrepublik in
Ostasien, ist in den vergangenen Jahren sowohl bei den deutschen
Auslandsinvestitionen wie auch beim Handel weit hinter China
zurückgefallen; die Wirtschaftsbeziehungen stagnieren – obwohl sie aus
Berliner Sicht strategisch von hoher Bedeutung sind: Der deutschen
Außenpolitik käme ein ostasiatisches Gegengewicht gegen Beijing sehr
gelegen. Die Bundesrepublik hat deswegen begonnen, auch die
militärische Zusammenarbeit mit den japanischen Streitkräften
auszubauen; der damalige Bundespräsident Joachim Gauck hat sich im
November bei einem Aufenthalt in Tokio explizit für die weitere
Aufrüstung Japans ausgesprochen. Diese richtet sich unmittelbar gegen
China. Im Mai wird die japanische Regierung, die einen scharf
nationalistischen Kurs eingeschlagen hat, einen neuen
Hubschrauberträger zu einem gemeinsamen Manöver mit der US Navy ins
Südchinesische Meer entsenden.
Hier der grosse Erfolg Spaniens in Sachen Staatsschulden,
den Schäuble benannt hat (Hinweis: die “Rettungspolitik” begann 2009).
Wie, was sagt Ihr? Spanien habe gar keinen Erfolg, die Schulden steigen
ja weiter an mit der Austeritäts^W, äh, “Hilfs”-Politik des
Bankenrettens?
Schlagen Journalisten die Wirklichkeit platt? Führen sich viele von
ihnen wie Oberlehrer auf? Im Interview mit Telepolis findet Norbert
Bolz klare Worte. Der Professor für Medienwissenschaft an der
Technischen Universität Berlin hat vor kurzem in einer bemerkenswerten
“Phönix Runde” zum Thema “alternative Fakten” auch eine zentrale
Medienkritik angebracht. Im Interview führt er die Kritik fort und
stellt fest, dass Medien, egal wie oft hochrangige Vertreter aus dem
journalistischen Feld dies auch wiederholen, gar nicht “zeigen können,
was ist.” Medien, so Bolz, “konstruieren die Wirklichkeit, die sie
darstellen und sind dabei hochselektiv”.
Das Vorgehen der Verteidigung lässt sich zum einen als Anzeichen dafür
werten, dass sie sich ihrer verzweifelten prozessualen Lage angesichts
der erdrückenden Beweislage bewusst ist, zum anderen als Zeichen dafür,
dass sie die Inhalte des Briefs, die die Selbstdarstellung Zschäpes im
Prozess im Kern erschüttern, um jeden Preis aus dem Verfahren
heraushalten wollen.
Einer Secret-Service-Agentin ist ein Laptop entwendet worden. Darauf
befinden sich laut Medienberichten Personenschutzdaten für Trump,
Clinton und den Papst.
Na, da seh ich Clinton und den Papst etwas weniger im Risiko. Den
Bericht gibt's hier.
Ein neues Team von Techies und Start-up-Unternehmern soll dafür sorgen,
dass die Bundeswehr beim Cyber-Wettrüsten mithalten kann. Doch passen
die Digitalszene und die schwerfällige Truppe überhaupt zusammen?
Die SRF-Sendung «Arena» über die Glaubwürdigkeit der Medien hat eine
Rekordzahl an Beschwerden ausgelöst: Nach einem Disput zwischen dem
Historiker Daniele Ganser und SRF-Moderator Jonas Projer sind beim
SRG-Ombudsmann 492 Beanstandungen eingegangen. Die Inhalte der
Beanstandungen waren alle ähnlich.
In dem Dokumentarfilm »Die letzten Männer von Aleppo« gibt es kein
Gestern und kein Morgen. Es gibt nur ein diffuses Jetzt, und selbst das
wird nicht auf einen konkreten Zeitpunkt festgelegt. Der Zuschauer
erfährt nicht, wann und wo und von wem die hier beklagten
Bombenangriffe ausgeführt werden, zu den die im Film porträtierten
Rettungssanitäter von den »Weißhelmen« dann eilen. Selbstverständlich
erfährt man erst recht nicht, gegen wen sich diese Bomben richten und
wie es überhaupt dazu kam, dass syrische Großstädte von westlich
hochgerüsteten Gotteskriegern besetzt sind.
Am 16. März, dem „Tag der Legionäre“ in Lettland ruft die Vereinigung
der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und
Antifaschisten zu einer Mahnwache und Protestkundgebung vor dem
lettischen Honorarkonsulat in Künzelsau gegen die Glorifizierung der
Verbrechen der Waffen-SS auf.
Wenig beachtet von der internationalen Öffentlichkeit, ist in Spanien
eine Entwicklung im Gange, die als beunruhigend für eine Demokratie
bezeichnet werden kann. Das „Gesetz zum Schutz der Bürger“ pulverisiert
die Meinungs- und Versammlungsfreiheit.
Wir haben uns daran gewöhnt die politischen Systeme des Westens als
„demokratisch“ zu bezeichnen, weil wir meinen, dass die Wahl der
Regierenden die Souveränität des Volkes gewährleistet. Die zunehmende
Missbilligung der politischen Klasse durch die Bevölkerung in diesen
Ländern scheint die Grenzen eines solchen Systems aufzuzeigen.
In der Regel werden Bundespräsidenten am Ende ihrer Amtszeit durch
einen Großen Zapfenstreich der Bundeswehr verabschiedet. So will es am
Freitag auch Joachim Gauck. Friedensverbände hatten vom einstigen
Pastor aber anderes erwartet.
Die Regierung Tansanias bereitet Entschädigungsforderungen gegen die
Bundesrepublik wegen deutscher Kolonialverbrechen vor. Dies berichtet
der Verteidigungsminister des Landes, Hussein Mwinyi. Demnach soll
Deutschland in Kürze aufgefordert werden, den Nachkommen der Opfer des
Maji-Maji-Krieges eine Entschädigung zu zahlen. In dem Kolonialkrieg,
der rund ein Jahr nach dem Beginn des Genozids an den Herero und Nama
im heutigen Namibia durch eine Revolte ausgebeuteter, in die
Zwangsarbeit gepresster Einwohner ausgelöst wurde, kamen bis zu 300.000
Menschen zu Tode, womöglich ein Drittel der Gesamtbevölkerung.
Beteiligte deutsche Offiziere bezeichneten die damaligen
Kolonialkriegsoperationen, die teils als angeblicher “Kampf gegen
Sklavenhändler” humanitär legitimiert wurden, bereits vor dem
Maji-Maji-Krieg explizit als “Vernichtungsfeldzug” und
“Zerstörungskrieg”. Tatsächlich bedienten sich die Deutschen einer
“Strategie der verbrannten Erde”, in deren Rahmen ganze Dörfer
niedergebrannt wurden und die bereits auf spätere deutsche
Kriegsverbrechen in Europa verwies.
Der sich anbahnende Wirtschaftskrieg der USA mit der EU soll schon in
der Überschrift bestritten werden. Dabei passiert dann der Lapsus,
stattdessen von einem Handelskrieg zu sprechen ;-) Nein, letzteren
will wohl momentan keiner.
Wohl aber ersteren:
Schäuble sagte mit Blick auf Kritik an den deutschen
Handelsüberschüssen, die Diskussion sei offen geführt worden und werde
vertieft.
Dieser Kernsatz des Konfliktes versteckt sich im Fliesstext. Es geht
natürlich darum, dass Deutschland ein gigantisches
Aussenhandelsungleichgewicht aufgebaut hat, das für alle deutschen
Handelspartner ein immer grösser werdendes Problem darstellt. Die Löhne
in Deutschland sind viel zu tief.
Der “Exportweltmeister” macht so nicht nur seine eigenen Arbeitnehmer
arm, sondern eben auch andere Länder zum Importweltmeister –
schliesslich muss alles, was ein Land exportiert, dann ein anderes auch
importieren. Die Summe des internationalen Handels ist immer exakt
Null. Importweltmeister USA möchte auf dieser Position nicht sitzen
bleiben, das hatte Präsident Trump klar gemacht.
Um zu verstehen, worum es beim transatlantischen Kampf gegen „Fake
News“ geht, hilft es, bei einflussreichsten Quellen nachzulesen, etwa
beim World Economic Forum, dem Club der größten international tätigen
Unternehmen, überwiegend aus den USA. Dessen Rezepte werden genauso
auch bei uns angewandt, mit der gerade gestarteten „TruLies“-Kampagne
zur Verteidigung der Bundesregierung und der EU-Kommission gegen
„populistische“ Kritik und von unserem Justizminister mit seinem
geplanten Fake-News-Zensurgesetz.
Schottland errichtet ein Investitionszentrum in Berlin, stärkt damit
seine ökonomischen Bindungen an die EU und sorgt mit deutscher
Unterstützung für neue Spannungen in Großbritannien. Die schottische
Regierung stütze sich bei der angestrebten Abspaltung vom Vereinigten
Königreich, die es ökonomisch absichern müsse, auf deutsche Hilfe,
urteilen Kritiker. Tatsächlich bemühen sich deutsche Landesregierungen
und Berlin gezielt um einen Ausbau ihrer Beziehungen nach Edinburgh.
Hintergrund ist das Bestreben, den Druck auf London zu erhöhen, um
womöglich doch noch einen “weichen” Brexit durchzusetzen. Dieser gilt
als für deutsche Interessen förderlich. Berliner Regierungsberater
empfehlen, über Irland auf die Verhandlungen bezüglich der
irisch-nordirischen Grenze Einfluss zu nehmen; diese Grenze ist im
Falle eines “harten” Brexits ein besonders heikler Punkt. Als
Verhandlungsmasse benutzt Berlin darüber hinaus die im Vereinigten
Königreich ansässigen EU-Ausländer; deren Bleiberecht vorab zu klären
hat Bundeskanzlerin Angela Merkel abgelehnt.
Nach elfmonatiger Beweisaufnahme sah es das Gericht am Mittwochmorgen
als erwiesen an, dass die Angeklagten eine terroristische Vereinigung
gebildet hatten. Mit Anschlägen auf Asylsuchende hätten sie Ausländer
aus Deutschland vertreiben wollen, erklärte der Vorsitzende Richter in
der Urteilsbegründung.
Die diplomatischen Verstimmungen zwischen der Türkei und den
Niederlanden treffen jetzt auch die Tierwelt. Der türkische
Fleischverband schickt holländische Kühe zurück in ihre Heimat.
Drivers working across Western Europe cannot afford accommodation with
one saying he feels like a 'prisoner'
«Fahrer, die querbeet in Westeuropa arbeiten, können sich keine
Übernachtungen leisten; einer von ihnen erklärt, er fühle sich wie ein
“Strafgefangener”»
Erneut wurde in Hudaydah, der viertgrößten Stadt des Landes, ein
Marktplatz bombardiert, diesmal mit mindestens 22 Toten und ungezählten
Verletzten. Eindeutig handelte es sich nicht um ein militärisches Ziel.
Informationen und Bildmaterial sind in den kritischen alternativen
Medien im Internet zu finden. ARD-aktuell, transatlantisch genormt und
den Berliner Regierungsinteressen an guten Beziehungen zu den
„Partnern“ in Nahost innig verbunden, brachte über dies abermalige
Kriegsverbrechen im Jemen kein Wort.
Wetten, dass der amtliche Rüpel Erdogan noch ein paar mal Nazi sagen
darf ohne, dass was Gravierendes passiert? Und das sagt er ausgerechnet
zu den Niederländern, die nun wirklich von deutschen Nazis überfallen
und besetzt wurden. Zu Recht weisen die Holländer die Pöbelei des
Türstehers von Ankara zurück. Aber es ist doch auch ihr Türsteher:
Erdogan steht an der Tür der Europäischen Union und sagt den Irakern,
Syrern und Afghanen: „Du darfst hier nicht rein!“ Und was sagen die
Leute aus der EU zu Erdogan? „Du auch nicht.“ Keiner lacht – aber alle
zeigen die Zähne. Und das Wort Diktatur scheint tabu.
Einzige Quelle des „Spiegel Online“-Reporters Matthias Gebauer für den
Verdacht gegen Moskau war ein anonymer Nato-Diplomat, über den er
schrieb: „Ein Nato-Diplomat sprach von einer erneuten Provokation der
Russen, die gegen die temporäre Stationierung von Truppen an der
Ostgrenze des Militärbündnisses protestieren. Bei der Allianz sieht man
solche Attacken als erste Stufe der sogenannten hybriden Kriegsführung
durch die Russen.“
Dabei hatte es nach Angaben der Bundeswehr nur eine einzige E-Mail
gegeben, die am 14. Februar im Büro des litauischen
Parlamentspräsidenten Viktoras Pranckietis eintraf und deren Absender
bis heute unbekannt ist. Darin wurde behauptet, eine Gruppe betrunkener
deutscher Soldaten hätte Tage zuvor ein 15 Jahre altes Mädchen aus
einem Kinderheim der Stadt Jonava vergewaltigt. Die Kleinstadt liegt
nur wenige Kilometer vom Stationierungsort der Bundeswehr in Rukla
entfernt.
Hätte man so etwas für möglich gehalten? Die Europäische Union lässt
sich von einem Staatschef, der seit Jahren erkennbar nichts anderes im
Sinn hat als sein Land autokratisch zu regieren und dennoch die
EU-Mitgliedschaft einfordert, nach allen Regeln der Kunst vorführen.
Im Real Game of Thrones gibt es keine Guten und keine Bösen, jedenfalls
nicht auf Dauer; auch wie sich die einzelnen Figuren entwickeln ist
nicht immer absehbar. Seit sich die Gilde der Demoskopen und
Kaffeesatzleser grundlegend blamiert hatte, weil sie Hillarys Sieg
einstimmig vorhergesagt hatte, war auch den Wahrsagungen, wer oder was
sich zum Guten oder zum Bösen entwickeln würde, kaum noch zu trauen.
Ebenso wenig wie den Herolden und Lautsprechern, die das Königreich
seit Monaten mit der faktenfreien Verschwörungstheorie fütterten, dass
König Donald vom "ultrabösen" Wladimir gesteuert würde.
Öffentliche Gedenkveranstaltungen für Einheiten der Waffen-SS in dieser
Woche in Riga stoßen international auf Protest. Am morgigen Donnerstag
wird in der lettischen Hauptstadt die alljährliche Gedenkprozession zur
Ehrung der lettischen Waffen-SS-Divisionen stattfinden. Als Teilnehmer
werden neben den letzten noch lebenden Veteranen auch Aktivisten
heutiger ultrarechter Organisationen erwartet. Vor mehreren lettischen
Botschaften und Konsulaten unter anderem in Deutschland, Italien und
Griechenland sind für den heutigen Mittwoch Protestkundgebungen
angekündigt worden. Die lettische Waffen-SS war ein Produkt lettischer
NS-Kollaborateure, die umfassend am Holocaust beteiligt waren. Von den
rund 70.000 lettischen Juden, die sich beim Einmarsch der Wehrmacht
noch in Lettland aufhielten, überlebten weniger als 1.500 das
Terrorregime der Deutschen und ihrer Kollaborateure. Das morgige
Gedenken geht auf eine Organisation namens “Daugavas Vanagi” (“Habichte
der Düna”) zurück, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geflohene
Waffen-SS-Veteranen versammelte und den westlichen Mächten für Zwecke
des Kalten Kriegs zur Verfügung stand.
Nicht die Kälte oder der Hunger zählen für viele Obdachlose zu den
härtesten Erfahrungen auf der Straße, sondern das Gefühl, nicht
dazuzugehören. Passanten gehen achtlos an ihnen vorbei, oft werden sie
beschimpft oder verprügelt. Der Weg zurück in ein geregeltes Leben
gelingt den wenigsten.
Was würden wir nur ohne die tapferen „Faktenchecker“ von SPIEGEL Online
machen? Heute präsentiert uns die Onlinesparte des SPIEGEL einen
gnadenlosen Faktencheck über die angeblich in den sozialen Netzwerken
kursierende Geschichte, Angela Merkel wolle bis 2060 zwölf Millionen
Migranten ins Land holen. Das ist sicher löblich, doch SPIEGEL Online
wäre nicht SPIEGEL Online, wenn man die Gelegenheit nicht nutzen würde,
dabei gegen „das Netz“ zu sticheln und so – gewollt oder ungewollt –
die klassischen Medien aufzuwerten. Doch genau dazu eignet sich dieser
Faktencheck ganz und gar nicht, zeigt er doch, dass die meisten Fake
News von klassischen Medien stammen. Ein „Faktencheck“ zum
„Faktencheck“ von Jens Berger.
Agustin Edwards liegt seit Tagen im Koma und fiebert nun seinem Tod
entgegen. Frederico Füllgraf hat für die NachDenkSeiten einen Blick auf
das Leben des chilenischen Medienzaren geworfen, der als finsterer
Figur im Hintergrund die Geschichte Chiles massiv beeinflusst hat und
zusammen mit der CIA Südamerika umgestalten wollte.
Ein Diktator im Kampf gegen sein Volk - und der Westen, der auf die
Eskalation nur reagieren kann: Dieses Bild vom Syrienkrieg ist falsch,
so Nahost-Experte Michael Lüders. Die USA und Europa sind Akteure in
der Vorgeschichte dieses Krieges.
AfD-Freund „Lukati“ tilgt negative Einträge zur Partei auf Wikipedia –
und ist damit nur ein Extrembeispiel dafür, was jeder politisch
engagierte Nutzer in der Enzyklopädie tut.
Die Finanzkrise von 2007-2009 demonstrierte anschaulich die Gefahren
des neuen marktbasierten Bankensystems. Anfällig für eine Überexpansion
durch Kredite im Aufschwung und inhärent fragil im Abschwung.
Etwaige US-Strafzölle auf Importe aus Deutschland sind für Berlin ein
Schwerpunkt des kurzfristig auf Freitag verschobenen Treffens von
Kanzlerin Angela Merkel mit US-Präsident Donald Trump. Die
Trump-Administration hat soeben ihre neue Handelsstrategie vorgelegt,
die eine Einführung von Strafzöllen auch unter Bruch der WTO-Regeln in
Betracht zieht. In Kürze wird mit Robert Lighthizer der neue
US-Handelsbeauftragte ernannt; Lighthizer, der bereits unter
US-Präsident Ronald Reagan als stellvertretender Handelsbeauftragter
tätig war, gilt als überzeugter Anhänger protektionistischer Ansätze
und ist Berichten zufolge mit rüden Verhandlungsmethoden höchst
erfolgreich gewesen. Nach seiner Amtsübernahme werden die ersten
konkreten Schritte in Sachen Handelsbeschränkungen erwartet. Berlin ist
deshalb, will es auf seinem aktuell größten Absatzmarkt keine Einbußen
hinnehmen, unter Zugzwang. Experten empfehlen eine Doppelstrategie aus
einer Drohung mit Gegenmaßnahmen gegen etwaige Strafzölle und dem
Angebot, Freihandelsgespräche fortzuführen. Bei ihrem Besuch in
Washington wird Kanzlerin Merkel von den Vorstandschefs zweier
deutscher Konzerne begleitet, die große Fabriken in den USA unterhalten
und daher einigen Einfluss besitzen: Siemens und BMW.
Am Telefon Dr. Gniffke, Chef von ARD-aktuell: „Das Kanzleramt? Wieso
das Kanzleramt?“ - NN: „Herr Doktor, das ist der Vorwarn-Anruf. Bald
platzt die Bombe, diese Saubande von WikiLeaks hat rausgefunden, dass
die CIA alles wissen kann, alles weiß, auch die intimsten Regungen
können die ausspionieren. Kommt jeden Moment über die Agenturen!“ -
Gniffke: „Intime Regungen? Hab ich keine, ich bin immer offiziell.“ -
NN: Mann, Gniffke, die Nachricht ist eine echte Cyber-Bombe,
unterdrücken können wir die nicht, die muss runtergespielt werden. Ist
das klar?“ - Gniffke: „Runterspielen? Ich bin der Meister des
Runterspielens. Alles eine Frage des Wordings. Da melden wir einfach
eine „Abwehraktion“. - NN: „Was denn für eine Abwehraktion?“ - Gniffke:
„Ist doch egal. Das Wort „Abwehraktion“ setzt die CIA schon mal ins
Recht: Die arme Agentur kann einfach nicht anders. Die Freiheit des
Westens ist doch immer und überall von Feinden bedroht, jedenfalls
erwecken wir in der TAGESSCHAU seit Jahr und Tag den Eindruck
(kichert). Und diese Feinde wehrt unsere CIA nur ab. So isses und so
werden wir es melden!“ - NN: „Genial Gniffke, hilft das auch gegen
Grippe?“ - Beiden lachen hysterisch und brechen ins gemeinsame Singen
aus: Wir spielen munter, immer runter, wir spielen falsch, so lang es
geht, weil uns der Sinn nach steht, so lang es geht!
Einer der Vordenker kapitalistischer Herrschaftsausübung, Zbigniew
Brzeziński, hat vor Jahren den plastischen Ausdruck „Tittytainment“
geprägt. Anlass war eine Konferenz des Global Braintrust, der ziemlich
lakonisch feststellte, dass auch reiche Länder künftig mit 80 Prozent
„Globalisierungsverlierern“ leben müssten. Und diesen Verlierern – den
Menschen ohne regelmäßige, bezahlte Arbeit, ohne erträglichen
Lebensunterhalt – müsse man, so Brzeziński, Surrogate bieten. Der
Begriff „Titty“ weist auf sexualisierte Unterhaltung hin, und fraglos
hat die Porno-Industrie diesen Teil der Ablenkungsaufgabe
gewinnbringend übernommen. Aber längst muss der Begriff weiter gefasst
werden, wenn es um die Verwischung der schroffen Gegensätze von Arm und
Reich geht, wenn es um die geistige Marginalsierung der sozial
Marginalsierten geht. Denn die sozialen Spannungen gehen weit über die
rund sechs Millionen Hartz-Vier-Empfänger hinaus. Auch bei denen, die
Arbeit ohne staatliche Alimentation haben, kriecht die Angst vor dem
Abstieg ins Gemüt. Und da Nutzen und Kosten von Psycho-Pharmarka
fragwürdig sind und ihre Verschreibung kassenamtlich kompliziert sind,
muss das Thema ARM und REICH unbedingt zur Soap-Opera gemacht werden,
zum bekömmlichen TV-Abend ohne offenkundige Nebenwirkungen.
„Deine Neigung zu diesem Gedicht“ schrieb Schiller an Christian
Gottfried Körner, mag sich auf die Epoche seiner Entstehung gründen:
Aber dies gibt ihm auch den einzigen Wert, den es hat, und auch nur für
uns und nicht für die Welt, noch für die Dichtkunst.“ Heute liegt der
Wert der Hymne in den reinen Kinderchören, die den schmutzigen Deals
der Europäischen Union einen Klangteppich verschaffen, unter den die
Eurokratie hofft, alles kehren zu können: Die Entstehung der Union ohne
die Zustimmung ihrer Insassen. Die völlig ungleiche Sozialpolitik der
beteiligten Staaten. Und die Gier nach Markt- und Macht-Ausdehnung,
bestens im Fall der Ukraine zu beobachten. – In einer früheren Fassung
schien Schiller die wirkliche Lage der EU-Bürger vorausgeahnt zu haben:
„Duldet mutig Millionen! – Duldet für die beßre Welt!“ Ein Text der gut
zu einem Trauermarsch passen würde und dessen dumpfe Trommeln die Union
der Profiteure auf dem Weg zu ihrer verdienten Gruft begleiten sollte.
Beyond PRISM and beyond metadata, we explore the facts of NSA spying:
that every electronic communication is being copied and stored by the
US government.
«Über PRISM und Metadaten hinaus erkunden wir die Fakten in Sachen
NSA-Spionage: dass nämlich jede Form von elektronischer Kommunikation
immer kopiert und durch die US-Regierung aufgezeichnet wird.»
Trotz der jüngsten Provokationen der türkischen Regierung hält Berlin
an seiner umstandslosen Kooperation mit Ankara fest. Türkische
Regierungsmitglieder hatten in den vergangenen Tagen mehrere EU-Staaten
als “faschistisch” beschimpft und damit erneut heftige Proteste
ausgelöst. Bereits seit langem laufen Menschenrechtsorganisationen
sowie andere Kritiker von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan Sturm,
weil Ankara brutal Menschen- und Bürgerrechte verletzt, eine
Präsidialdiktatur einführen will und mittlerweile auch Bürger fremder
Staaten willkürlich inhaftiert. Kanzlerin Angela Merkel hat in der
vergangenen Woche erklärt, ihr Ziel sei es zu verhindern, dass die
Türkei “sich noch weiter von uns entfernt”; deshalb müsse an der
Zusammenarbeit festgehalten werden. Regierungsberater in der deutschen
Hauptstadt weisen schon seit geraumer Zeit darauf hin, dass Ankara wohl
ernsthaft über den Beitritt zu einem chinesisch-russischen Bündnis
(Shanghai Cooperation Organisation, SCO) spekuliert – und dass Stimmen
im türkischen Establishment zunehmend dafür plädieren, die NATO zu
verlassen. Für das Weltmachtstreben Berlins, das aus geostrategischen
Gründen auf die Kooperation mit Ankara setzt, wäre dies ein
gravierender Rückschlag.
Security is not a single feature, rather the level of security one
experiences needs to be thought of as an emergent property of the whole
system. Communications security, for instance, is necessary but not
sufficient. You also have to worry about the security of your devices,
platforms, operating systems, and components. And the reliability of
your communication partners.
There is no such thing as privileged access for the good guys once
there are more than a very small number of people involved. Sooner or
later the privileged way to access information or hacks will either
leak, be re-discovered independently by others, or be shared to parties
that do not have your best interest in mind. In addition, systems built
to take advantage of the privileged access will get broken and misused.
All malware is just that, malicious software designed to disrupt or
compromise other systems. And all will eventually leak. Secretly held
knowledge of vulnerabilities makes us all less safe. The
vulnerabilities will be exploited, perhaps traded or shared, instead of
being reported and fixed. And when they leak out, they do damage to
your friends as well as your supposed enemies.
The security of our communications and applications matters a lot.
Lives are at stake, not just your browsing history. Our entire
societies run on top of our technical infrastructure, from hospitals
and power plants to political processes and our economy. We cannot
afford to compromise the security of these systems.
«Sicherheit ist keine Einzeleigenschaft, sondern man muss sich den Grad
an Sicherheit, den man erfährt, als emergente Eigenschaft eines
Gesamtsystems vorstellen. Kommunikationssicherheit z.B. ist notwendig
jedoch alleine nicht hinreichend. Man muss sich ebenfalls über die
Sicherheit der Geräte Gedanken machen, sowie der Plattformen, der
Betriebssysteme und der Komponenten. Und über die Zuverlässigkeit der
Kommunikationspartner.
So etwas wie einen privilegierten Zugang für die Guten kann es nie
geben, wenn mehr als nur eine sehr kleine Zahl von Personen involviert
ist. Früher oder später werden der privilegierte Zugang, um auf
Informationen zuzugreifen, oder auch Hacks entweder leaken, unabhängig
davon von anderen entdeckt werden oder aber mit Parteien geteilt
werden, die nicht nur die besten Interessen verfolgen. Zudem werden
Systeme fehlerhaft sein, die zum Erlangen eines privilegierten Zugangs
entworfen wurden, sowie missbraucht werden.
Jede Malware ist genau das, nämlich bösartige Software, die dafür
entworfen wurde, andere Systeme zu stören und zu kompromittieren. Die
Geheimhaltung von Sicherheitslöchern macht uns alle nur unsicherer.
Solche Sicherheitslöcher werden ausgenutzt werden, und wohl auch
gehandelt und verteilt, statt dass sie veröffentlicht und geschlossen
werden. Und sobald sie bekannt werden, erzeugen sie denselben Schaden
bei Freund und Feind.
Die Sicherheit unserer Kommunikation wie auch die unserer Anwendungen
spielt eine grosse Rolle. Es geht um Leben und Tod und nicht nur um die
Browser-History. Unsere gesamten Gesellschaften basieren auf unserer
technischen Infrastruktur, von Krankenhäusern und Kraftwerken bis zu
politischen Prozessen und unserer Wirtschaft. Wir können es uns nicht
leisten, die Sicherheit dieser Systeme zu gefährden.»
Wir erinnern uns: Anfang 2002 zog der „Nationalsozialistische
Untergrund“ (NSU) aus Chemnitz in die Zwickauer Polenzstraße. Das
brachte zwar Veränderung in ihren Alltag im Untergrund, das
UnterstützerInnen-Netzwerk und dessen Umfeld blieb jedoch ein
ähnliches.
A little-noticed bill moving through Congress would allow companies to
require employees to undergo genetic testing or risk paying a penalty
of thousands of dollars, and would let employers see that genetic and
other health information.
«Ein wenig beachteter Gesetzesvorschlag, der durch den Congress ging,
würde es Unternehmen erlauben, von ihren Mitarbeitern Gentests zu fordern
oder das Risiko, tausende von Dollars Strafe zu bezahlen, und würde
Arbeitgebern erlauben, Einblick in die Ergebnisse der Gentests sowie in
andere Gesundheitsinformationen zu nehmen.»
Uno-Nothilfekoordinator O'Brien hat einen dramatischen Appell an den
Weltsicherheitsrat gerichtet: Wenn keine Hilfe kommt, droht im Jemen
und in den afrikanischen Staaten Südsudan, Somalia und Nigeria die
“größte humanitäre Katastrophe”.
Ein Beschluss des Bundestags macht es in Zukunft vor allem privaten
Besitzern leichter, Überwachungskameras an öffentlich zugänglichen
Orten zu installieren. Dem Schutz von Leben, Gesundheit und Freiheit
gilt dabei ein besonderes Interesse.
Sehr Ihr?
Videokameras dienen dem “Schutz von Leben, Gesundheit und Freiheit”!
Echtes Quaksprech? Nein, Doppeldenk von Gutdenkern! Überwachung ist
Freiheit! Freiheit ist Sklaverei! Krieg ist Frieden! Unwissenheit ist
Stärke! Weg mit Eurem Oldthink! BB ist von Samsung!
Der UN-Berichterstatter für das Recht auf Privatsphäre, Joseph
Cannataci, schlägt Alarm. In einem Sonderbericht schreibt er, dass er
wenig Hoffnung habe, dass das Konzept von Privatsphäre den Übergang ins
digitale Zeitalter überstehen werde. Er fordert daher ein Ende von
sinnloser Symbolpolitik, die schlussendlich nur bewirkt, dass die
Grundrechte der Bürger beschnitten werden.
Na, wer ist hier gefährlich? Die CIA, die den internationalen
Drogenhandel kontrolliert, Menschenversuche macht, demokratisch
gewählte Regierungen stürzt, die Folter optimiert und Morde durchführt?
Iwo! Das sind doch die Guten!
Gefährlich sind natürlich böse Hacker:
Die Enthüllungen von WikiLeaks beunruhigen nicht nur die CIA.
Unabhängige Experten befürchten: Hacker könnten die Informationen
nutzen, um Schadsoftware zu verbreiten. Jan Lukas Strozyk aus dem
Recherche-Pool des NDR hat sich intensiv mit den Dokumenten befasst und
erläutert die Gefahren.
Die arme, “beunruhigte” CIA! Herzlichen Glückwunsch zum
Propaganda-Artikel des Tages!
Autoren und Filmemacher des Cyberpunk-Genres entwarfen in den
Achtzigerjahren düstere Dystopien – und waren bemerkenswert
weitsichtig. Viele ihrer Zukunftsszenarien bewahrheiten sich.
Wikileaks hat kürzlich Leaks mit detaillierten Informationen über die
technischen Mittel der CIA veröffentlicht, mittels welcher dieser
Geheimdienst in diversen Ländern in Computer, Smartphones und sogar
Fernsehgeräte einbricht und dort Malware installiert. Dann kann die CIA
auch verschlüsselte Kommunikation abhören. Manche „Smart TV“
Fernsehgeräte können in einen „Fake Off“ Zustand versetzt werden, in
dem der Fernseher ausgeschaltet sein zu scheint, während aber die CIA
das Gerät dennoch benutzen kann, um in der Nähe stattfindende Gespräche
abzuhören.
Der taiwanesische Apple-Zulieferer Foxconn beschäftigt mehr als eine
Million Menschen und baut Teile für iPhones und Galaxy-Handys. In
einigen seiner chinesischen Fabriken gibt es ganze Produktionsstraßen,
in denen keine Menschen mehr arbeiten. Mitte 2016 erschütterte der
Konzern die Welt: In einer einzigen Fabrik wurde die Mitarbeiterzahl
von 110.000 auf 50.000 verringert. Ersetzt wurden die menschlichen
Arbeitskräfte durch Roboter.
“Es ist spätestens seit dem NSA-Skandal eine gute alte Tradition, dass
uns Überwachungsskandale – gelinde gesagt – am Arsch vorbeigehen”,
erklärte Seibert die Haltung der Regierung. “Zumindest, solange nur die
deutschen Bürger von den Cyberattacken betroffen sind, die offenbar vom
US-Generalkonsulat in Frankfurt aus orchestriert werden.” Was soll man
auch sonst mit über 21.000 Mitarbeitern und einem jährlichen Budget von
15 Milliarden Dollar machen?
Erst falls sich herausstellen sollte, dass Merkels Smartphone oder
Smart-TV abgehört wurde, werde man sich empört zeigen und die
US-Regierung mit knallharten Maßnahmen wie der Aussage “Ausspähen unter
Freunden – das geht gar nicht” in die Schranken weisen.
Wenn selbst die „loyal“, Zeitschrift des Reservistenverbandes, unter
dem Titel „im malischen Treibsand“ einen Soldaten vor Ort mit den
Worten zitiert, „meinen Verwandten daheim kann ich nicht erklären,
warum ich in Mali bin und was wir hier erreichen wollen“, sagt das
viel.
Die Flugbereitschaft der Bundeswehr bringt Politiker von Termin zu
Termin. Und sie führt Krieg. Interne Daten zeigen, wie ihre Flugzeuge
die Bomber über Syrien betanken.
Für viele Menschen stellt die Wikipedia ein Internetlexikon dar, das
über jeden Zweifel erhaben ist. Was in der Wikipedia steht, stimmt auch
so. Weit gefehlt. Die Wikipedia mag ja für naturwissenschaftliche
Einträge, bei denen es eine vergleichsweise klare Definition von „wahr“
und „falsch“ gibt, in der Tat ein ordentliches Nachschlagewerk sein.
Für das weite Feld der Geisteswissenschaften ist die Wikipedia jedoch
leider auch eine Tummelwiese für Schreibtischkrieger, die unter dem
Banner der „Neutralität“ dafür kämpfen, ihre eigene weltanschauliche
Sichtweise zur „objektiven Wahrheit“ zu machen. Das ist genau so
grotesk, wie es sich anhört. Ein Blick auf die Wikipediaeinträge der
NachDenkSeiten, des NachDenkSeiten-Herausgebers Albrecht Müller und der
dazugehörigen Diskussionsseiten (NachDenkSeiten , Albrecht Müller )
bietet einen erschreckenden Einblick in das Innenleben einer
Gemeinschaft, in der nicht gute Argumente zählen, sondern
Beharrlichkeit und das Pochen auf ein willkürliches und für
Außenstehende absurdes Regelwerk. Wenn die Wikipedia es nicht schafft,
sich von innen heraus zu reformieren, wird sie schon sehr bald nicht
mehr als Lexikon brauchbar sein.
Obwohl die syrische Armee gemeinsam mit ihrem Verbündeten Russland in
der letzten Woche oder so bedeutende Gewinne gegen ISIS erzielt hatte,
berichtet die Washington Post heute Abend, dass Präsident Trump das
erste Mal reguläres Militärpersonal der Vereinigten Staaten von Amerika
in dieses Land in Kampfstellungen beordert hat. Das ist eine
beispiellose Eskalation der Beteiligung der Vereinigten Staaten von
Amerika am Krieg gegen Syrien, wobei diese ohne Vollmacht des
Kongresses, ohne Vollmacht der UNO und ohne die Genehmigung der
Regierung Syriens erfolgt. Kurz gesagt, sie ist in dreifacher Beziehung
illegal.
Des clients en téléphonie fixe de Wingo, filiale de Swisscom, et de
M-Budget se sont fait pirater leur compte. Leur nom, prénom, adresse,
numéro de téléphone et données d’accès ont été subtilisés. Ces
informations pourraient mener à de nouvelles attaques
«Die Kundenkonten des Festnetzanbieters Wingo, einer Swisscom-Tochter,
und die von M-Budget wurden geknackt. Namen, Addressen und Telefonnumern
sowie die Zugangsdaten wurden gestohlen. Diese Informationen sind auch
dazu geeignet, weitere Angriffe durchzuführen.»
Aktuell droht Zeinab Sekaanvand Lokran, einer 22-jährigen Frau, die
Hinrichtung. Sie wurde im Alter von 17 Jahren festgenommen und
beschuldigt, ihren Ehemann umgebracht zu haben. Sie “gestand”, nachdem
sie von Polizeiagenten gefoltert worden war. Obwohl sie dieses
Geständnis später widerrief, diente es weiter als Grundlage für ihr
Todesurteil. Berichten zufolge, lehnte der oberste Gerichtshof im Iran
kürzlich ihren Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens ab, zudem
erteilte der Leiter der Justiz die erforderliche Genehmigung für ihre
Hinrichtung. Die iranischen Behörden haben sich bisher nicht zu den
erwähnten Berichten geäußert.
Zudem haben iranische Behörden bereits zum fünften Mal die Hinrichtung
des heute 26-jährigen Hamid Ahmadi verschoben, welche für Samstag, den
18. Februar 2017, geplant war. Ahmadi droht die Hinrichtung weiterhin.
Sein Leben unter dieser akuten Bedrohung kommt psychischer Folter
gleich. Hamid Ahmadi wurde im Alter von 17 Jahren für einen angeblichen
Mord zum Tode verurteilt; das Gerichtsverfahren entsprach ebenfalls
nicht internationalen Standards eines fairen Prozesses. Auch sein
“Geständnis” war unter Folter erzwungen worden.
Deutsche Geheimdienste sind seit geraumer Zeit mit der Beschaffung von
Spionage- und Hackingtechnologien nach dem Modell der von WikiLeaks
publizierten CIA-Programme befasst. Dies zeigen bekanntgewordene
Informationen über aktuelle Projekte des BND und anderer Behörden.
Demnach stehen dem Auslandsgeheimdienst bis 2020 rund 300 Millionen
Euro zur Verfügung, um nicht nur die anlasslose Massenüberwachung von
Internetkommunikation zu perfektionieren, sondern auch Software zum
Eindringen in fremde Computer und Mobiltelefone zu entwickeln
(“Strategische Initiative Technik”). Zudem will der Dienst im Rahmen
eines 150-Millionen-Euro-Programms Möglichkeiten finden,
Verschlüsselung unter anderem bei Messengern wie WhatsApp zu knacken
oder zu umgehen. Erst vor wenigen Wochen hat Bundesinnenminister Thomas
de Maizière eine Einrichtung gegründet, die dasselbe Ziel hat, aber mit
ihrer Arbeit nicht den BND, sondern die Polizei und den
Inlandsgeheimdienst (“Verfassungsschutz”) bedient. Sie soll auf gut 400
Mitarbeiter aufwachsen und mit der Bundeswehr-Universität in München
kooperieren. Bei der Bundeswehr wiederum sollen Kapazitäten für
Cyberattacken auf jeder Eskalationsstufe entwickelt werden; diese
übertreffen womöglich sogar die jetzt bekannt gewordenen
Offensivfähigkeiten der CIA.
Außenminister Sigmar Gabriel hat vor seinem Antrittsbesuch in Moskau
vor einem “Rückfall in die Zeiten des Kalten Krieges” gewarnt. Das
müsse “um jeden Preis” verhindert werden, sagte der SPD-Chef der
russischen Nachrichtenagentur Interfax. Gabriel sprach sich für eine
Rückkehr zur Abrüstung zwischen Russland und der Nato aus. Dennoch
verteidigte der SPD-Chef die Nato-Truppenstationierungen in Polen und
im Baltikum als Reaktion auf die militärische Übermacht Russlands in
der Region.
Den Artikel gibt's hier. Die “militärische Übermacht Russlands in der Region” – welche “Region”
denn? Russland? ;-) Wer hat denn Truppen ins Gebiet der Ex-Sovietunion
geschickt, direkt an die russische Grenze? Wer veranstaltet eine
“Farbenrevolution” an der anderen in Ex-Sovietstaaten, putscht
Regierungen weg und löst dabei Bürgerkriege aus?
Gabriel ist als Aussenminsiter so eine Katastrophe wie als
Waffenkontrolleur: noch nie wurden so viele Waffen exportiert wie unter
seiner Ägide – vor allem auch in Diktaturen und Krisengebiete –, und
jetzt verlegt er sich darauf, dummes Zeug zu reden und gleichzeitig die
Bewaffnung der NATO massiv hochzufahren. Zur Erinnerung: es ist die
deutsche Regierung, der auch Sigmar Gabriel angehört, die massiv
aufrüsten will. Und da stellt er sich hin und labert den Russen Knöpfe
an die Backe.
In Lawrows Haut möchte ich nicht stecken. Das muss man erst mal
aushalten. Obwohl, von dem Dummschwätzer, der jetzt als Bundesuhu den
Schlossherrn gibt, war man ja auch nichts anderes gewohnt. Russischer
Aussenminister zu sein ist ein harter Job.
Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hat systematisch Sicherheitslücken in
Smartphones, Computern und sogar Fernsehgeräten für seine
Spitzel-Aktivitäten genutzt. Das zeigen neue Enthüllungen der Plattform
Wikileaks. Der Geheimdienstexperte der Grünen, Hans-Christian Ströbele,
fordert von der Bundesregierung ein hartes Durchgreifen gegen
amerikanische Spione.
Der Verfassungsschutz hat versagt. Wenn er wirklich nichts davon
wusste, ist das ein Armutszeugnis – und seine Versprechen für mehr
Kontrolle sind nichts wert. […] offenbar übernimmt jetzt Wikileaks die
Spionage-Abwehr in Deutschland.
«Im Rahmen eines Strafverfahrens» oder zur «Suche und Rettung
vermisster Personen» – dazu soll das Bundesgesetz betreffend die
Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (Büpf) ausschliesslich
genutzt werden. Zumindest auf dem Papier.
Eine Recherche von SRF Data lässt daran zweifeln. Demnach haben einige
wenige Gemeinden aus den Kantonen Zürich und Aargau Zugriff auf Daten,
die laut Gesetz gespeichert werden müssen. Namentlich deren Fundbüros:
Diese stellen über ein zentrales System Anfragen an die Datenbanken der
Schweizer Mobilfunkanbieter. Damit lassen sich die Eigentümer von
verlorenen Mobiltelefonen feststellen.
Der Schweizer Presserat nimmt Beschwerden zu Medienberichten
entgegen und prüft, ob die Beiträge seinen Richtlinien
entsprechen.
Allerdings besteht das Gremium selbst aus 15 Journalisten und nur
sechs Publikumsvertretern; und auch diese werden von einem
Stiftungsrat ernannt, der gänzlich von Medienorganisationen
kontrolliert wird – darunter der Verlegerverband und die
Konferenz der Chefredakteure.
Den Bericht gibt's hier. Sieht aus, als gäbe es auch in der Schweiz Reformbedarf.
Von der Öffentlichkeit bislang unbemerkt soll der vollautomatische
Zugriff auf die Passbilder der Bürger für alle Geheimdienste des Landes
durchgesetzt werden. Mit einem Gesetz, das heute in erster Lesung im
Bundestag behandelt wird, könnte durch die Hintertür eine zentrale
biometrische Datenbank aller Bürger entstehen.
Die Wall Street hat im vergangenen US-Präsidentschaftswahlkampf zwei
Milliarden Dollar für Lobbyarbeit und Kampagnenfinanzierung ausgegeben
– ein Rekord. Offenbar zahlen sich die gigantischen Investitionen aus.
So schreibt die Bild am Samstag. Und der Spin
ist nachgerade genial: denn tatsächlich hat die Wallstreet massiv
investiert, und zwar in Hillary Clinton. Könnt Ihr Euch erinnern, wie
schlecht für “die Wirtschaft” Trump vor der Wahl angeblich war? Der
Spiegel macht nun daraus:
Die milliardenschweren Investitionen scheinen sich nun auszuzahlen:
Keine Branche profitiert so sehr von Trumps Wahlsieg wie die
Finanzindustrie.
Ausgerechnet jetzt treibt der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall den
Bau von Panzern in der Türkei voran. Die Linken-Bundestagsabgeordnete
Sevim Dagdelen kritisiert das Vorhaben als geradezu “verbrecheriscb”.
In einer Kritik des Artikels der Leiterin des „strategischen Analyse-
und Planungsteams des NATO-Generalsekretärs“ im IPG-Journal hatte ich
gestern die Denkfehler analysiert, die der Vorstellung zu Grunde
liegen, für den NATO-Beitritt der osteuropäischen Staaten habe es quasi
einen Automatismus gegeben. Diese Vorstellung ist von zentraler
Bedeutung für die politische Debatte um die Wiederbelebung der
Konfrontation zwischen West und Ost. Der bisherigen Erfahrung
entsprechend hatte ich erwartet, dass bei Facebook sofort
niedermachende Kommentare von Menschen kommen, die völlig unabhängig
vom Text kommentieren. Sie tun das sofort, um die Kommentare in eine
bestimmte Richtung zu lenken.
Schon wieder verschwundene Akten: Wie der MDR berichtet, geht der
NSU-Untersuchungssauschuss des Bundestages Lücken in den Fahndungsakten
des LKA Thüringen nach.
Das waren noch Zeiten: Als das Amt Ausland/Abwehr II (militärischer
Nachrichtendienst) des Oberkommandos der Wehrmacht im Winter 1940/41
auf dem Truppenübungsplatz Neuhammer bei Liegnitz (Schlesien) das
ukrainische Bataillon „Nachtigall“ im Kampf
gegen die Sowjetunion aufstellen konnte. Da waren die die Deutschen
noch ganz offiziell Besatzungsmacht. Deshalb durfte das Bataillon sich
auch erfolgreich an einem
Massaker an den jüdischen Einwohnern der Stadt Lemberg
im Sommer 1941 beteiligen. Zwar sind die Deutschen heute keine
Besatzungsmacht mehr, aber die Regierung Merkel ist der Kiewer
Regierung Poroschenko eng verunden. Da kann es Kenner der Geschichte
nicht verwundern, das es in der Ukraine auch heute wieder ein Bataillon
„Nachtigall“ gibt. Das trapst an der Grenze zu den Ost-Ukrainischen
Gebieten eigentlich laut genug, um sich bis nach Hamburg Gehör zu
verschaffen. Aber offenkundig sitzt man bei der TAGESSCHAU-Redaktion
auf den Ohren. Diese Sitz-Haltung vermeidet Peinlichkeiten aller Art.
Vor allem aber hindert sie, nachdem man so lange Jahre Freiheitshelden
gemeisselt hat – von der heiligen Julia Tymoschenko über den
Freiheitsboxer Klitschko bis zu den Putschisten des Maidan – die
nüchterne Wahrheit zu erzählen: Die Ukraine ist am Ende des
System-Change angelangt.
Die feige Merkel und ihre SPD-Regierungspartner stehen in einer langen
westdeutschen Tradition der Kumpanei mit türkischen Diktaturen. Von
1980 - 1983 herrschte in der Türkei eine offene Militärdiktatur. Das
hinderte die Bonner Regierung keinesfalls daran, den Export von Panzern
und U-Booten in die Türkei freundlichst zu begleiten: Der NATO-Partner
Türkei musste selbstverständlich bedient werden. Dass man daran
verdiente, war eine angenehme Nebenerscheinung. Auch im letzten Jahr,
als die Erdogan-Türkei mal wieder dabei war den kurdischen Teil der
Bevölkerung zu terrorisieren, wurden jede Menge deutscher Waffen
geliefert. Schon seit geraumer Zeit sind auf dem türkischen
Luftwaffenstützpunkt Incirlik Tornado-Aufklärungsflugzeuge und ein
Tankflugzeug der Bundeswehr stationiert. Auch nach dem jüngsten
Erdogan-Putsch besuchten deutsche Abgeordnete die türkische
Militärbasis. Begleitet von den Segensworten des SPD-Militär-Politikers
Rainer Arnold: "Sowohl die Türkei als auch wir müssen ein Interesse
daran haben, dass wir Partner bleiben. Das gilt sicherlich in beide
Richtungen“. Was in beide Richtungen gilt: Wer die Diktatur machen
lässt, besudelt sich ähnlich wie der, der sie durchsetzt.
Unter dem Eindruck von Russlands machtpolitischem Wiederaufstieg trifft
Außenminister Sigmar Gabriel an diesem Donnerstag zu Verhandlungen in
Moskau ein. Gabriel wird mit seinem Amtskollegen Sergej Lawrow und
Staatspräsident Wladimir Putin nicht nur über den Ukraine-Konflikt,
sondern auch über die Kriege in Syrien und in Libyen sprechen. Russland
hat seine weltpolitische Stellung im vergangenen Jahr deutlich gestärkt
und verfügt mittlerweile in beiden Ländern über erheblichen Einfluss,
während die Berliner Versuche, die deutsch-europäischen Positionen in
Damaskus sowie in Tripolis auszubauen, bislang noch nicht von Erfolg
gekrönt sind. Moskau erweise sich “als Akteur, der Konflikte jenseits
seiner Grenzen im eigenen Interesse entscheidend mitgestalten kann”,
heißt es bei der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Die
Bundesregierung begegnet dem russischen Wiederaufstieg mit der alten
Doppelstrategie: Einerseits erhöht sie den Druck etwa durch die
Truppenstationierung im Baltikum, um Russland zu schwächen;
andererseits beharrt sie dort, wo sie sich eigene Vorteile erhofft –
etwa auf dem Erdgassektor :, auf einer gewissen Kooperation, auch um
Moskau von der vollständigen Abkehr vom Westen abzuhalten.
Hacks und Propaganda: “Im Kreml glaubt man an Verschwörungen”
Wladimir Putin und Donald Trump haben manche Gemeinsamkeit – so auch
die Neigung, Verschwörungen zu vermuten. Der russische
Geheimdienstexperte Andrej Soldatow nennt das “weltpolitisch extrem
gefährlich”.
Und ich nenne es absoluten Schwachsinn ;-) Aber, das muss den gleich
drei Propagandisten lassen: alles richtig gemacht! Böser Putin (1P),
Verschörungstheoretiker (noch 1P), und dann noch Putin und Trump
zusammen (2P extra)! Herzlichen Glückwunsch zum Propaganda-Artikel des
Tages! ;-)
Kommt am Donnerstag zum Bundestag – Spendet eure Mittagspause um den
Ausverkauf unserer Grundrechte zu verhindern!
Der Bundesinnenminister ist im Ausverkaufsrausch: Thomas de Maizière
packt den Datenschutz und unsere Grundrechte auf den Wühltisch.
Am Donnerstag dieser Woche sollen im Bundestag gleich zwei schlechte
Gesetze beraten werden: Das Datenschutzanpassungsgesetz, mit dem der
deutsche Datenschutz der kommenden europäischen Regelung angepasst
werden soll, und - nachts gegen 2:15 Uhr in zweiter und dritter Lesung
- das „Videoüberwachungsverbesserungsgesetz“, mit dem es möglich wird,
den öffentlichen Raum mit Kameras mit Gesichtserkennung,
Bewegungsanalyse pipapo zu pflastern.
Das eine Gesetz läutet den Totalausverkauf des Datenschutzes ein:
Zweckbindung, Datensparsamkeit, Arbeitnehmer.innendatenschutz, .... –
„alles muss raus!“ ist die Devise des Innenministeriums. Das andere
Gesetz macht es für Bürgerinnen und Bürger unmöglich, sich noch
unbeobachtet im öffentlichen Raum zu bewegen.
Wir wehren uns gegen den Datenschutz-Ausverkauf! Spendet eure
Mittagspause – kommt zu unserem Protest vor dem Bundestag!
Ort und Zeit: Donnerstag, 9. März 2017, 12–14 Uhr vor dem Bundestag
(Nord-West-Seite) Platz der Republik / Ecke Paul-Löbe-Allee
Auch → Unterbindungsgewahrsam. Präventiv stammt vom lateinischen
praevenire und bedeutet „überholen, übertreffen oder zuvorkommen“. Es
wird allgemein als vorbeugen verstanden und wegen seiner positiven
Wirkung geschätzt. Denn vorbeugen ist besser und billiger als heilen.
Zumindest in der Medizin. Sich häufiger die Hände zu waschen, um
seltener krank zu werden, nutzt nicht nur. Es schadet auch nicht, wenn
es denn doch mal nicht funktioniert, und man trotz gewaschener Hände
eine Grippe erwischt. Bei der Kriminalität ist dieser Zusammenhang
nicht ganz so einfach. Doch leider greift auch dort dieses Konzept
inzwischen um sich.
Es mag dem einen oder anderen merkwürdig vorkommen, dass ausgerechnet
ein alter CCCler und dazu Antimilitarist wie ich die NSA für
vergleichsweise harmlos hält. Dafür gibt es jedoch gute Gründe.
NSA has all the data through the Upstream programs
(Fairview/Stormbrew/Blarney) [background] and backed up by second and
some third party country collection.
Plus the FBI and CIA plus others, as of the last month of the Obama
administration, have direct access to all the NSA collection (metadata
and content on phones,email and banking/credit cards etc.) with no
attempt at oversight by anybody [background]. This is all done under
Executive Order 12333 [the order which allows unlimited spying no
matter what intelligence officials claim] ….
FBI would only ask for a warrant if they wanted to be able to take it
into court at some point given they have something meaningful as
evidence. This is clearly true given the fact the President Trump’s
phone conversations with other country leaders were leaked to the
mainstream media.
Den Bericht gibt's hier. Im Zeitalter der Massenüberwachung wäre es auch albern, irgend etwas
anderes anzunehmen. Watergate ist sowas von gestern…
After examination of the video material, I found that the measures
inflicted upon those children, some of them lifeless, are bizarre,
non-medical, non-lifesaving, and even counterproductive in terms of
life-saving purposes of children […] If not already dead, this
injection would have killed the child!
«Nach Sichtung des Videomaterials kam ich zum Schluss, dass die
Massnahmen, die auf jene Kinder Anwendung fanden – einige von ihnen
leblos – bizarr sind, mit Medizin nichts zu tun haben, keinesfalls
lebensrettend sind sondern sogar kontraproduktiv im Sinne von
lebenserhaltenden Notmassnahmen für Kinder […] Falls das Kind nicht
bereits tot gewesen wäre, hätte diese Injektion es sicher getötet!»
Kurdische Schützlinge der Bundesregierung im Nordirak nutzen deutsche
Waffen für Angriffe auf die jesidische Minderheit. Dies belegen neue
Foto- und Videodokumente, die seit einigen Tagen im Internet kursieren.
Sie zeigen, wie Peschmerga der Kurdischen Regionalregierung (KRG) in
Erbil sowie ihnen nahestehende Milizionäre mit einem gepanzerten
Fahrzeug vom Typ ATF Dingo, dem Sturmgewehr G36 und weiteren deutschen
Schusswaffen gegen Jesiden vorgehen. Hintergrund sind Bestrebungen der
Peschmerga, vor der geplanten Abspaltung der von Erbil kontrollierten
Gebiete vom Irak das KRG-Territorium zu arrondieren und ihm die Region
um Singal einzuverleiben. Die Stadt stand im Sommer 2014 im Mittelpunkt
der internationalen Aufmerksamkeit, als der IS dort tausende Jesiden
ermordete und tausende Jesidinnen verschleppte, versklavte und
vergewaltigte. Die Jesiden, die seit je von der KRG schikaniert und
diskriminiert werden, fürchten nun, verdrängt zu werden. Erbil, von der
Bundesregierung politisch unterstützt und mit Ausbildung und Ausrüstung
für die Peschmerga zuletzt auch militärisch gestärkt, hat in den
vergangenen Jahren bereits arabischsprachige Einwohner seines
Herrschaftsgebiets systematisch vertrieben. US-Beobachter warfen der
KRG bereits 2015 eine “ethnische Säuberung” vor.
Mich überzeugt der Film nicht. Die Antifa, das sind
verfassungsfeindliche Schläger für die Autoren. Wikipedia ist seltsam
wegen des seltsamen Jimmy Wales. So einfach kann Welterklärung sein –
kein Wunder, dass die Autoren damit genauso daneben greifen wie ihre
politischen Gegner.
Auch hätte dem Film eine Redaktion gut getan. Nein, liebe Autoren, was
gegen die Verfassung zu verstossen scheint, ist noch lange nicht
strafbar. So funktioniert das Strafrecht nicht. Die Autoren leisten
dem guten Ploppa einen Bärendienst, wenn er sein Product Placement so
primitiv bekommt. Es sieht aus, als hätten sie ihn für seine
Interview-Aussagen damit bezahlen müssen.
Eure Kritik der Amadeu-Antonio-Stiftung hab ich schon anderswo gesehen.
Aber der Schluss, diese Stiftung betreibe eine “staatsfinanzierte Zensur”,
ist sachlich falsch.
Kurz: die beiden Filmer hatten ihre 15 minutes of fame mit der
Dunklen Seite der Wikipedia.
Es wäre besser dabei geblieben.
Nine civil society organisations, including EDRi and several EDRi
members, have signed a letter to the participants of the
Wassenaar Arrangement, a multilateral export control regime with
41 participating states. We joined Privacy International’s efforts, in
expressing concerns that “elements of the current control list of
technologies and proposed new additions will have adverse effects on
human rights and security.”
«Neun Organisationen der Zivilgesellschaft, einschliesslich EDRi und
einige der EDRi-Mitgliedsorganisationen haben einen Brief an die
Teilnehmerstaaten des Wassenaar-Abkommens
gerichtet, einem multilateralen Export-Kontroll-Regime mit
41 teilnehmenden Staaten. Wir unterstützen die Bemühungen von Privacy
International, der Besorgnis darüber Ausdruck zu verleihen, dass “Teile
der momentanen Technologie-Kontrolliste und einige der vorgeschlagenen
Erweiterungen negative Auswirkungen auf Menschenrechte und Sicherheit
haben werden”.»
The signatories of the letter support restrictions on the proliferation
of surveillance technologies. Conversely, it is important that bona
fide cybersecurity and security research are not undermined.
«Die Unterzeichner des Briefes unterstützen die Beschränkung der
Proliferation mit Überwachungstechnik. Umgekehrt jedoch ist es wichtig,
dass gut gemeinte Sicherheitsbemühungen und Sicherheitsforschung nicht
unterminiert werden.»
Eine streng geheim operierende CIA-Einheit entwickelt in Frankfurt am
Main maßgefertigte Computerviren. Das zeigen Dokumente, die die
Plattform Wikileaks veröffentlicht hat. Die Unterlagen deuten darauf
hin, dass Frankfurt Ausgangspunkt ist für Hackerangriffe in Europa,
China und dem Nahen Osten.
Hauptzweck der IT-Experten der EDG ist es laut der Dokumente, für die
CIA Zugriff auf Passwörter, Dateien, Webcams und Mikrophone, aber auch
Ortungsdaten und Angaben zu den Lebensumständen von Zielpersonen zu
erlangen. Auch das gezielte Vernichten von Informationen auf
Zielcomputern gehört zum Repertoire.
Und Zielperson ist jeder, der in die Quere kommt. Demokratische Kontrolle: Fehlanzeige.
Regierungshacker machen den Fernseher zur Wanze: WikiLeaks hat
Dokumente über die Cyberangriffswerkzeuge des US-Geheimdienstes CIA
veröffentlicht. Demnach lanciert die CIA auch von Deutschland aus
verdeckte Angriffe im Internet.
Wie aus einem Science-Fiction-Roman liest sich eine in den
CIA-Dokumenten beschriebene Angriffsmethode auf Besitzer des
Samsung-Fernsehgeräts F8000, die den Codenamen “Weeping Angel” trägt.
Die CIA-Hacker versetzen demnach das Smart-TV-Gerät in einen Zustand
des “Fake Off”, so dass dem Besitzer suggeriert wird, es sei
ausgeschaltet. Derweil nutzen sie aber die Mikrofone und Webcams des
Fernsehers zur Überwachung.
Insgesamt zeigen die Dokumente, dass die CIA die Überwachung des
Cyberspace nicht der National Security Agency (NSA) überlassen will,
die ihrerseits über einen stattlichen Werkzeugkasten für Cyber-Angriffe
verfügt. Aus Sicht von WikiLeaks hat die CIA mittlerweile ihre “eigene
NSA” aufgebaut.
Today, Tuesday 7 March 2017, WikiLeaks begins its new series of leaks
on the U.S. Central Intelligence Agency. Code-named “Vault 7” by
WikiLeaks, it is the largest ever publication of confidential documents
on the agency.
The first full part of the series, “Year Zero”, comprises 8,761
documents and files from an isolated, high-security network situated
inside the CIA's Center for Cyber Intelligence in Langley, Virgina. It
follows an introductory disclosure last month of CIA targeting French
political parties and candidates in the lead up to the 2012
presidential election.
Recently, the CIA lost control of the majority of its hacking arsenal
including malware, viruses, trojans, weaponized “zero day” exploits,
malware remote control systems and associated documentation. This
extraordinary collection, which amounts to more than several hundred
million lines of code, gives its possessor the entire hacking capacity
of the CIA. The archive appears to have been circulated among former
U.S. government hackers and contractors in an unauthorized manner, one
of whom has provided WikiLeaks with portions of the archive.
Im Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten schaut die Welt auf Syrien.
Derweil spielt sich im Jemen eine ähnlich dramatische Tragödie ab. Die
Vereinten Nationen warnen vor einer Hungerkatastrophe, das US-Militär
intensiviert seine Angriffe auf Al-Qaida-Stellungen im Land.
Die Digitalkonzerne, die unsere Daten sammeln, haben einer derart große
Machtfülle gewonnen, dass diese den Nationalstaaten gefährlich werden
könnte, warnt der Kulturtheoretiker Martin Burckhardt. Er fürchtet ein
“neoliberales Digitopia”, das sich über Gesetze und Steuerpflichten
hinwegsetzt.
Der Mitte Februar veröffentlichte »Bundesbericht Wissenschaftlicher
Nachwuchs« (BuWiN) liefert neue beunruhigende Zahlen: 13 von 14
Wissenschaftlern unter 45 Jahren verfügen nur über einen befristeten
Arbeitsvertrag. Natalie Grimm vom Soziologischen Forschungsinstitut der
Universität Göttingen (Sofi) befasst sich seit langem mit prekärer
Beschäftigung, und das nicht beschränkt auf Akademiker. Über einen
Zeitraum von fünf Jahren hat die Soziologin Menschen befragt, die sich
regelmäßig zwischen Minijobs und Leiharbeit, Praktika, befristeten
Tätigkeiten und staatlicher Grundsicherung bewegen. Ihr Fazit: Eine
Zone der Instabilität, die von Hyperaktivität und Unsicherheit geprägt
ist, verfestigt sich. Sie und ihre Kollegen sprechen von einer
Zwischenzone der Arbeitswelt, der abhängig von den angelegten Kriterien
inzwischen 30 bis 40 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung angehören.
“Das neue Gesetz verletzt Ungarns Verpflichtungen nach internationalem
und EU-Recht”, teilte das UNHCR mit. “Es wird einen schrecklichen
Effekt auf die physische und psychologische Gesundheit von Frauen,
Kindern und Männern haben, die schon vorher viel erleiden mussten.”
Die Provinzregierung in Mossul ist wieder unter Kontrolle der
irakischen Sicherheitskräfte. Sie meldeten eine Rückeroberung der
Verwaltungsgebäude und einer strategisch wichtigen Brücke in der
IS-Hochburg.
Den Bericht gibt's hier. Was die Meldung hier soll? Seht Ihr hier irgendwelche Klagen über
traumatisierte Kinder? Irgendwelche
Berichte von “Safe the Children”?
Nein? Na, das liegt daran, dass man es in Mossul mit guten Bomben zu
tun hat von einer guten Armee, nächlich den “irakischen
Sicherheitskräften”. Nebenan, in Syrien, kämpfen dagegen die bösen
Truppen von Machthaber Assad mit bösen Bomben.
Deshalb gewinnen die Irakischen Sicherheitskräfte auch – weil sie die
guten sind. Gut, sie gewinnen etwas langsam. Aber sie haben eine
strategisch wichtige Brücke eingenommen und ein Verwaltungsgebäude. Und
ausserdem haben sie die Front gegen den “IS” begradigt!
Drüben in Syrien dagegen belagern die Regierungstruppen eine Stadt –
also die Bevölkerung dort. Das machen die einfach so, ohne Grund! Ist
doch klar, oder?
Schon im Mai 2011 hatten US-amerikanische PR-Agenturen im Auftrag der
Atomlobby die sozialen Medien mit ihren Inhalten geflutet. Unter großem
Applaus wurde diese beachtliche Leistung 2012 bejubelt und mit
PR-Preisen bedacht. Die wichtigste Auszeichnung in der Welt der PR ist
die sogenannt Sabre Award. Den Preis für „Überragende Leistungen im
Reputationsmanagement“ wurde 2012 für eine besondere Leistung vergeben:
“And the winner is ... Burson-Marsteller and Nuclear Energy Institute
NEI“ intonierte der Laudator und setzt zu einer
befremdlich-empathischen Rede an [1]. Nach dem mehrfachen Super-GAU
von Fukushima seien viele Menschen verunsichert und würden die
Atomenergie kritisch sehen. Also mussten Antworten kreiert werden -
nicht nur für die besorgten Bürger, sondern, viel wichtiger, für die
Medien, die mit servierfähigen Formulierungen versorgt werden mussten.
Einige Video-Dokumente aus dieser Zeit gibt es noch im NEI-youtubekanal
zu bewundern. Kristin Zaitz, eine junge, sympathische Atomingenieurin
rezitiert betont unaufgeregt Texte zur Sicherheitskultur und der
grundsätzlichen Notwendigkeit von Atomkraft – hübsch zurecht gemacht
vor dem Schriftzug „Clean Energy for the Future“ [2]. Sie ist Mitglied
bei „Women in Nuclear“ – einem Lobbyverband, der mit „emotionaler
Intelligenz“ die antinukleare Hälfte der Menschheit auf Kurs bringen
will [3]. Zur Laufzeitverlängerungswahl 2009 gründete der Verband sogar
einen deutschen Ableger [4]. Ein echter PR-Kracher ist allerdings die
Organisation „Mothers for Nuclear“ [5]. Zaitz ist hier Mitbegründerin
und versichert, dass sie sich aus reiner Besorgnis um die Umwelt
engagieren würde und keineswegs, weil sie von der Atomindustrie bezahlt
werde (sie arbeitet als leitende Ingenieurin im umstrittenen
kalifornischen Atomkraftwerk Diablo Canyon).
Anfang Oktober besuchten sie für elf Tage Syrien. Kurz nach der Reise
traf ich sie in Basel. Beide waren sichtlich bewegt. Ihre Erfahrungen
sind subjektiv – und sie stehen in völligem Widerspruch zur
«offiziellen Version» von Medien und Politik. Ein Grund mehr, ihnen –
durchaus kritisch – zuzuhören.
Studie vorgestellt: Syriens Kinder unter toxischem Stress
Seit sieben Jahren herrscht in Syrien Bürgerkrieg – Millionen Kinder
kennen nichts anderes. Aber was bedeutet dieser endlose Horror für sie?
Eine Studie hat sich mit den fatalen psychischen Folgen beschäftigt.
Wie,
das soll Propaganda sein?
Endlich denkt mal jemand an die armen Kinder! Naja, vielleicht nicht
ganz ohne – zynischen – Hintergedanken:
Sonia Khush von Save the Children berichtet
aus der von Regierungstruppen belagerten Stadt Madaja von sieben
solcher Versuche unter Jugendlichen in nur zwei Monaten des vergangenen
Jahres. Als ein 15-Jähriger erfahren habe, dass sein Vater getötet
wurde habe er sich mit einem Schal umgebracht, um seinen Vater im
Himmel wiederzusehen.
Die Forderungen sind bekannt: ein sofortiger Stopp der Angriffe auf
Zivilisten, Schulen und Krankenhäuser, ein Ende der Belagerungen und
Zugang für Helfer. Seit Jahren finden sie kein Gehör. Am Freitag
endeten die UN-Friedensgespräche wieder einmal ohne Ergebnis – außer
dem, weitere Gespräche zu führen.
Für das Instrumentalisieren des echten Leides der Kinder in Syrien, das
von der NATO und ihren Verbündeten aus Saudi Arabien und Katar mit
Terror und Krieg überzogen wird, gibt's den Agitprop-Preis für
besondere Widerlichkeit. Die Glückwünsche bleiben mir leider im Halse
stecken.
An die Stelle staatlicher Zuschüsse soll eine freiwillige
Krankenversicherung treten, die mit Steuernachlässen zwischen 2000 und
4000 US-Dollar begünstigt werden soll.
Den Bericht gibt's hier. Das wird den Leuten, die kaum Geld zum Leben haben und gar keine
Steuern bezahlen (schon gar nicht in der Höhe), nichts bringen. Und
das ist wohl auch so beabsichtigt.
Die Tea-Party-Bewegung ist halt eine von Leuten, die gegen ihre eigene
Krankenversicherung vorgehen. Es ist für ihre Mitglieder schwierig zu
erkennen, dass die beiden Milliardäre, die die
Bewegung gegründet haben, wohl ganz andere Interessen verfolgen.
Selbstverständlich sind viele Proteste durchaus zu begrüßen. Trump -
das liegt wohl klar auf der Hand – ist eine Figur, die so wenig
vorzeigbar ist, dass wirklich nur Frau Clinton schlimmer gewesen wäre.
Doch das ist nicht der Punkt. Der Punkt liegt woanders: Wo waren die
amerikanischen Demonstranten, als es um Chile und Nicaragua ging?
In die internationalen Medien-Kampagne der Neoliberalen gegen Trump hat
sich nun der Fehlerteufel eingeschlichen, zumindest in Deutschland, was
die Nazis betrifft. Die Narrative der beiden Seiten sind sich zu
ähnlich geworden – zum Verwechseln ähnlich.
Denn das Auswärtige Amt möchte schon sagen, dass es böse Terroristen
gibt, die Schweden bedrohen, und dass es in Schweden nun viele
Flüchtlinge gibt. Aber man soll daraus nicht direkt folgern können,
dass die beiden Dinge zusammenhängen – sondern nur indirekt. Denn sonst
würde ja das Auswärtige Amt eins zu eins das Nazi-Narrativ wiedergeben,
nämlich dass Flüchtlinge und Terror zusammenhängen. Dabei bringt das
Auswärtige Amt jedoch die beiden Dinge unweigerlich selbst in einem
Text zusammen. Den Schluss ziehen die Leser dieses Textes dann
automatisch.
Tatsächlich haben die Nazis jedoch mit einem recht: Flüchtlinge und
Terror hängen eng zusammen. Jedoch haben sie, wie immer, gar nichts
verstanden. Denn die Verbindung beider Dinge funktioniert anders, als
es die Nazis gerne hätten.
Beides, Terror und Flüchtlinge, sind Konstrukte der Neoliberalen. Die
Flüchtlinge existieren ganz real. Sie flüchten vor den Kriegen der
Neoliberalen, und sie flüchten vor der Ausbeutung im Neokolonialismus.
Die Flüchtlingsbewegungen wurden von vornherein mit eingeplant – wir
wir nicht erst seit
weiland Otto Schily wissen.
Andererseits sind die Auswirkungen der Terror-Aktionen ebenso real –
nur das Narrativ, man bekämpfe Al Qaida und den Islamistischen Terror,
hält seit dem Bekanntwerden der NATO-Kooperation mit Al Qaida in Syrien
nicht mehr so richtig zusammen. Es droht, seinen PR-Machern und
Strategen um die Ohren zu fliegen.
Es war wohl nicht so schlau, ausgerechnet mit Schweden gegen Trump zu
schiessen. Dieser Rohrkrepierer endet mit einem Eigentor.
Hintergrund: die Nazis haben wohl die Geschichte genutzt, um zu
behaupten, es gäbe eine Reisewarnung wegen der Flüchtlinge. Da
ist wohl etwas nach hinten losgegangen ;-) Das AA hat nun auch den
Text angepasst, um zu verdeutlichen, dass sich die Situation in
Schweden inzwischen etwas entspannt hat.
Ursprünglich hiess es:
Seit Anfang März 2016 gilt für Schweden eine erhöhte Terrorwarnstufe
Das wurde geändert in:
Anfang März 2016 wurde die Terrorwarnstufe für Schweden von „hoch“ auf
„erhöht“ herabgestuft und gilt seitdem fort.
Die EU erhält für Operationen ihrer Truppen im Ausland eine
militärische Kommandozentrale. Das haben die EU-Außen- und
-Verteidigungsmininister am gestrigen Montag beschlossen. Demnach wird
eine “Militärische Planungs- und Führungszentrale” in Brüssel
aufgebaut, die im ersten Schritt die Ausbildungseinsätze der EU leiten
soll. Bereits jetzt ist im Gespräch, die Aktivitäten der
Kommandozentrale auszuweiten. Zwar wird die Bezeichnung “Hauptquartier”
offiziell strikt vermieden, weil mehrere EU-Staaten sich dagegen
verwahren, in Konkurrenz zur NATO zu geraten; doch urteilen Beobachter
trocken, die Einrichtung der Zentrale laufe faktisch auf die Gründung
eines militärischen Hauptquartiers hinaus. Berlin, das schon seit
Jahren ein solches Hauptquartier fordert, treibt unterdessen die
Verflechtung der europäischen Streitkräfte voran; zugleich fordert
Österreichs Außenminister die Aufstellung einer schnellen
EU-Krisenreaktionstruppe. Zudem hält die Debatte über europäische
Nuklearstreitkräfte an. Erstmals warnt ein Experte, die Militarisierung
der EU könne in eine Sackgasse führen: Durch Verflechtung der
Streitkräfte entstünden Abhängigkeiten, die faktisch einzelnen
EU-Staaten die Vetomacht über EU-Militärinterventionen gebe. Ausweg sei
nur eine gewaltige Aufrüstung der Bundeswehr.
Zehn Jahre verschärfte Sanktionen haben der iranischen Wissenschaft
zugesetzt, aber sie zugleich erfindungsreich und selbstbewusst gemacht.
Die Forscher suchen nun den Kontakt zu westlichen Kollegen. Meine
Eindrücke aus einer kurzen Reise nach Teheran.
Anfang November 2015 erließ der Bundesgerichtshof Haftbefehl gegen die
sächsischen Neonazis Timo Schulz, Patrick Festing und Philipp Wendlin,
die als Mitglieder der terroristischen Gruppierung „Gruppe Freital“
Sprengstoffanschläge durchgeführt haben sollen. Weitere
Sprengstoffanschläge waren laut den Ermittlungen der Bundesanwaltschaft
in Planung.
Muslim Press has conducted an interview with Tim Anderson, the author
of The Dirty War on Syria, to discuss the White Helmets and the war
propaganda against the Syrian government.
The White Helmets “take selfies of themselves 'saving' children, only
to fool gullible people. But there is no such thing as a humanitarian
terrorist,” Tim Anderson says.
Seit der Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten
Staaten von Amerika ist in der Welt nichts mehr wie es einmal war.
Was bis dahin wie eine festgefügte und allen Krisen – die es in den
zurückliegenden Jahren seit 2008 nun wirklich reichlich gab – trotzende
Weltordnung aussah, an der von den Schwellenländern und speziell China
zwar durchaus kräftig, aber wenig erfolgreich gerüttelt worden war,
befindet sich plötzlich im Stadium der Auflösung.
In der Debatte um eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik
sind die EU-Staaten zu einer Einigung gekommen: In den kommenden
Monaten soll eine gemeinsame Kommandozentrale aufgebaut werden.
Tatsächlich hatte das exzeptionalistische Königreich trotz seiner
astronomischen Militärausgaben seit langem keinen Krieg mehr gewonnen,
der letzte große Sieg war gefeiert worden, als Ronald I. einst die
karibische Insel Grenada mit mehr bewaffneten Soldaten stürmen ließ,
als dort Menschen lebten. Seitdem hatten er und seine Nachfolger zwar
zahlreiche Länder angegriffen, am Liebsten mit ihren
Flugdrachen-Geschwadern, die von oben einfach Bomben abwarfen, doch
außer Blutbädern und Zerstörung hatten diese Krieg nur Chaos
angerichtet. Da die Herolde und Lautsprecher dabei stets “eingebettet”
waren, wurde über dieses Chaos in der Heimat aber kaum berichtet,
sodass man irgendwann abziehen, den Sieg erklären und das Thema einfach
ausblenden konnte.
Die türkische Regierung beansprucht die nordsyrische Stadt Manbij
(Manbidsch) für sich, nachdem türkische Truppen und die mit ihnen
verbündeten Milizen die Stadt al Bab nach langen Kämpfen und vermutlich
über einen Deal mit dem Islamischen Staat eingenommen haben. Damit
setzt sich die Türkei zwischen zwei Stühle und konfrontiert sich mit
den russischen und amerikanischen Verbündeten gleichermaßen. Der
Konflikt nützt den radikalen, nicht mit der Türkei verbundenen
islamistischen Gruppen. So schließen sich immer mehr Gruppen der
al-Qaida-Formation Hay'at Tahrir al-Sham an, die die türkische Invasion
ablehnt.
Ob sie bei der Tagesschau Toiletten haben? Sicher. Und sicher haben die
dort auch Spiegel. Das ist für die dort wirkenden Redakteure eine gute
Kombination. Denn wenn sie sich, nach der offenkundigen
Nachrichten-Unterdrückung über das umkämpfte irakische Mossul, noch
trauen in die Spiegel zu schauen, müsste ihnen sofort der Selbst-Ekel
hochkommen: Diese Selbstzensur, diese Ausblendung der zivilen Opfer,
diese Nicht-Berichterstattung im Vergleich zu Aleppo, könnte selbst von
den Dümmsten der Redaktion als ideologische, als gewollte Blindheit
begriffen werden. Also müsste den Damen und Herren, vor lauter Ekel,
das letzte Essen aus dem Gesicht fallen. Der Weg vom Spiegel zu den
Klo-Becken ist nicht weit. Was zur Zeit Tag und Nacht in den Räumen der
Tagesschau rauscht ist diesmal nicht das weiße Rauschen der Elektronik.
Auf der Website von Martin Schulz steht einer dieser Werbesprüche der
Verdummungs-Klasse: „Zeit für mehr Gerechtigkeit. Zeit für Martin
Schulz.“ Wer sich Zeit für Martin Schulz nimmt, der hat sie vergeudet.
Denn der Rest seiner Sozial-Gestik wird spätestens dann beerdigt, wenn
nach den Wahlen eine große Koalition ansteht. Die Schulz aus
Verantwortung für Deutschland eingehen wird, versteht sich.
Mit einem Vier-Staaten-Sondertreffen bereitet Berlin am heutigen Montag
die anlässlich des britischen Austritts erstrebte Neuformierung der EU
vor. Die deutsche Kanzlerin wird dazu heute Nachmittag in Versailles
mit Frankreichs Staatspräsident und den Ministerpräsidenten Italiens
und Spaniens zusammenkommen. Die Einbindung ausgewählter südlicher
EU-Mitglieder in vermeintliche Führungstreffen mit der Bundeskanzlerin
trägt dazu bei, das Entstehen eines südeuropäischen Staatenblocks zu
verhindern, der in Zukunft womöglich die Chance hätte, die deutschen
Austeritätsdiktate zu brechen: Mit dem Austritt Großbritanniens
verlieren die klar neoliberal orientierten EU-Staaten um Deutschland
das notwendige Quorum für ein Veto in den Brüsseler Gremien. Ärger
droht Berlin auch aus den osteuropäischen “Visegrád-Staaten”, die das
Entstehen eines machtvollen Integrationskerns um das deutsche Zentrum
nicht mittragen wollen, da er mit der Festigung einer Zwei- oder gar
Drei-Klassen-EU verbunden wäre. Als gemeinsamer Nenner zur
Neuformierung der EU kristallisiert sich neben einer verschärften
Flüchtlingsabwehr vor allem eine entschlossene Militarisierung des
Staatenbundes heraus.
Was haben kardio-pulmonäre Forschung, Angiogenese und Epigenetik
miteinander zu tun? Ziemlich viel. „Volks“krankheiten wie
Fettleibigkeit oder Diabetes können epigenetisch verankert und vererbt
werden. Der Mensch als Marionette seiner Gene – diese Weltsicht stimmt
nicht mehr! Die Gene prägen den Menschen UND der Mensch prägt die
Wirkung seiner Gene. Das Epigenom ist also eine weitere
Informationsebene neben dem schon bekannten Genom!
In seiner Partei verliert François Fillon zunehmend an Unterstützung,
doch auf der Strasse kann der Präsidentschaftsanwärter noch
mobilisieren. Reicht das für den Einzug in den Elysée-Palast?
Das hängt direkt mit dem Emissionshandel zusammen sowie dessen
Intention, Technologien zu fördern, die wenige oder keine solche
Emissionen aufweisen.
Es geht nicht nur um die Ölindustrie. Sondern unsere gesamte Ökonomie
ist auf dem Ölhandel aufgebaut. Deshalb habe ich
den Vergleich mit den Grössenordnungen der BIPe
der Vereinigten Staaten und Deutschlands gezogen. Das Geschäft hat
volkswirtschaftliche Dimensionen. Und das bedeutet, wir müssten unsere
Ökonomien vollständig umgestalten, sonst können wir ökonomisch gar
nicht vom Öl weg. Dazu gibt es aber keine Anzeichen, dass das etwa
passieren würde, oder auch nur eingeleitet wäre.
Es steht nicht zu erwarten, dass bevor ein politische Wille der
Umgestaltung tatsächlich besteht und gelebt wird, dass vorher ein
ernstzunehmendes Angehen der Probleme, die sich aus den betreffenden
Emissionen ergeben, zu erwarten ist. Und genau das deckt sich ja auch
mit den Beobachtungen, die in der internationalen Politik zu machen
sind:
Kein Klimagipfel ist etwas anderes als eine Farce bisher. Und die
Rohstoffkriege um Öl und Gas gehen munter weiter. Nichts ändert sich
dabei.
Deshalb ist Dieselgate nichts als ein kleines heuchlerisches
Bausteinchen in einer völlig verlogenen Darstellung internationaler
Politik.
In central Paris today, one cannot hope to spend a day outside without
spotting an army vehicle or a platoon of four soldiers on foot patrol,
semi-automatic weapons ready to be pointed at something, or someone.
Soldiers can appear seemingly out of nowhere, when one steps out the
front door, looks up from a cup of coffee in the local bistro, or turns
the corner of a neighbourhood street.
«In der Stadtmitte von Paris kann man heutzutage nicht hoffen, auch nur
einen einzigen Tag zu verbringen, ohne einem Militärfahrzeug oder einem
Zug mit vier Soldaten auf Patrouille zu begegnen, semi-automatische
Waffen bereithaltend, um damit auf etwas oder jemanden zu zielen. Soldaten
können scheinbaer aus dem Nichts erscheinen, sobald man einen Fuss vor die
Türe setzt, im lokalen Bistro vom Kaffee aufsieht oder in einer Strasse im
Viertel um die Ecke biegt.»
Saudi Arabia Exports More Than Just Oil and for More Than Just
Petrodollars
«Saudi Arabien exportiert mehr als nur Öl für mehr als nur
Petrodollars»
Stimmt. Nämlich den durchgeknallten Wahabismus und den damit
verbundenen islamistischen Terrorismus. Den
Bericht gibt's hier.
Saudi Arabia as a protectorate of the United States, the United
Kingdom, and other special interests across Europe, grants these
nations a vector for power and influence through the use of Wahhabism
in any nation it is allowed to take root and flourish.
«Saudi Arabien garantiert als US-Protektorat und Protektorat des UK
sowie anderer entsprechender Interessen in Europa diesen Nationen einen
Vektor der Macht und des Einflusses dadurch, dass in jeder solcher Nation
dann dem Wahabismus erlaubt wird, Wurzeln zu schlagen und zu gedeihen.»
Es gab wohl nie eine grössere Lüge als den angeblichen “War on Terror”.
VW hat es erwischt. Der entscheidende Vorteil der anderen
Automobilhersteller: Bosch beliefert ausschliesslich VW. Puh, nochmal
Glück gehabt! Oder?
Die Bundesrepublik Deutschland hat ein BIP von 3’636 Milliarden USD.
Der Firmenwert von Saudi Aramco (wie die Arabian-American Oil Company
nun heisst) beträgt 10’000 Milliarden USD. Die USA haben ein BIP von
18’558 Milliarden USD. Das South-Pars-Gasfeld zwischen Iran und Katar
hat einen Marktwert von ca. 4’000 Milliarden USD.
Der Marktwert der Sonneneinstrahlung auf der Erde ist genau gleich
gross wie der des Windes: nämlich 0 USD. Mit ihnen ist kein Geschäft zu
machen: die Sonne strahlt ein, ob man will oder nicht, der Wind weht,
ob man will oder nicht. Es lässt sich einfach kein Preisschild daran
befestigen.
“CO₂-Ausstoss” ist ein Euphemismus für “Spritverbrauch”. Er wird
verwendet, um davon abzulenken, dass es nur und ausschliesslich darum
geht, den Sprit weiter fliessen zu lassen.
… dass die französischen Präsidentschaftswahlen manipuliert werden,
indem gerade zur rechten Zeit Beschuldigungen erhoben werden. Das
betrifft sowohl die
Neonazi-Führerin Le Pen
wie auch den
konservativen Kandidaten Fillon.
Was die beiden Kandidaten gemeinsam haben: sie sind bei den
transatlantischen Neoliberalen unerwünscht.
Rund sechs Wochen vor dem Referendum über eine Verfassungsänderung
wächst die Anspannung in der Türkei. Deswegen wird von der regierenden
AKP systematisch das Wort “Nein” aus dem öffentlichen Raum entfernt. In
der Stadt Kocaeli wurde nun deswegen das Layout der Wasserrechnungen
verändert, wie die regierungskritische Tageszeitung “Birgün” am
Donnerstag berichtete.
Kann
das
irgend jemand bestätigen oder widerlegen? Es hört sich surreal an.
Was für eine lächerliche Farce! Ist es wirklich so schwierig, Wohnungen
auf dem Einrichtungs-Niveau von JuHes zu bauen? Ist es wirklich zuviel
verlangt, dass man ein Architekturbüro beauftragt, eine
Standard-Wohnung zu entwerfen, die günstig in der Herstellung und
gleichzeitig praktisch ist, und die dann repliziert werden kann? Dazu
Standard-Gebäude mit solchen Wohnungen, sagen wir in drei Grössen, die
dann günstig gebaut werden können, und deren Pläne man den Kommunen zur
Verfügung stellt zur freien Verwendung?
Das eigentliche Problem bei der Sache wird deutlich, wenn man dieses
unsägliche “Wir schaffen das” hinterfragt: wessen Job wäre es denn
gewesen, solche Lösungen auf die Reihe zu kriegen?
Wer führt die Geschäfte der Bundesrepublik Deutschland? Und wer die der
Länder?
Nach einiger Zeit erreichte die Verwunderung die Presse, und es ergab
sich, dass das Flüchtlingsheim nicht deswegen ungenutzt blieb, weil
Deutschland und Europa die Flüchtlinge wieder im Mittelmeer ertrinken
und auf dem Balkan erfrieren lässt.
Nein, Hauptgrund dafür, dass die Anlage, die 250 Flüchtlingen als
Erstaufnahme-Einrichtung hätte dienen sollen, leer blieb und
wahrscheinlich bleiben wird: Sie verfügt nicht über Steckdosen in den
Zimmern und auch nicht über Küchenbereiche. Besonders schutzbedürftige
Flüchtlinge wie Frauen, Kinder oder Behinderte, die den Großteil der
Bewohner hätten stellen sollen, brauchen so etwas nämlich nicht.
Denn während man in der Unterkunft Steckdosen und Küchen “vergessen”
hat, hat man bei allem “Zeitdruck” und bei allen “Fehlplanungen” doch
nicht die Y-förmigen Zaunpfähle vergessen, die so schön schnell mit
NATO-Draht bestückt werden könnten, um dann den lagerartigen Charakter
der Anlage zu komplettieren.
François Fillon, die einzige Persönlichkeit, die bis jetzt die
Bedingungen für die französische Präsidentenwahl
erfüllt hat,
erhält von allen Seiten Druck, um sich von der Wahl zurückzuziehen. Er
wird beschuldigt, in einem Fall angeklagt zu werden, wo Richter ihn
verfolgen, obwohl er anscheinend kein Verbrechen oder Vergehen begangen
hat, jedoch seine parlamentarische Assistentin auf der Höhe eines
A-Beamten des öffentlichen Dienstes bezahlt habe.
Um herauszufinden, ob er von den Wählern unterstützt wird und seine
Kandidatur aufrecht erhalten kann oder nicht, ruft François Fillon zu
einer Demonstration Sonntag in Paris auf.
Laut seinen Gegnern ist diese Veranstaltung de facto gegen die Richter
gerichtet, die ihn verfolgen. Daher sei es François Fillon – und nicht
etwa jene Richter –, der den Rechtsstaat bedrohe.
Deshalb ruft Raphaël Glucksmann zu einer Gegendemonstration am
Sonntag in einem anderen Viertel von Paris auf.
Raphaël Glucksmann teilt Ideen und Adressbuch seines Vaters, des
neo-Konservativen Essayisten André Glucksmann. Letzterer wurde Ende
der 1980er-Jahre in London im Rahmen des Programmes CIA-Exchange
beschäftigt. Raphael, sein Sohn, war unterdessen Berater von
Michael Saakaschwili, Präsident von Georgien während der
“Rosenrevolution”, dann Gouverneur der ukrainischen Region Odessa am
Ende des Staatsstreichs des Maidans. Raphael heiratete
Eka Zguladze, stellvertrende Innenministerin von Georgien (in der
Regierung, die die Mehrheit der Opposition ins Gefängnis steckte);
jetzt ist sie stellvertrende Innenministerin der Ukraine (in der
Regierung, die die Bevölkerung im Donbass ermordet).
Hier gleich den Riefenstahl-Preis verleihen zu wollen, ist also ein
hoher Anspruch. Ich hab den Film allerdings noch nicht gesehen – und
werde sicher kein Ticket kaufen ;-)
Wir erinnern uns: Anfang 2002 zog der „Nationalsozialistische
Untergrund“ (NSU) aus Chemnitz in die Zwickauer Polenzstraße. Das
brachte zwar Veränderung in ihren Alltag im Untergrund, das
UnterstützerInnen-Netzwerk blieb jedoch ein ähnliches.
A mass grave containing the remains of babies and young children has
been discovered at a former Catholic orphanage in Ireland,
government-appointed investigators announced Friday in a finding that
offered the first conclusive proof following a historian's efforts to
trace the fates of nearly 800 children who perished there.
«Ein Massengrab, das die Überreste von Babies und jungen Kindern
enthält, wurde bei einem vormaligen katholischen Waisenhaus in Irland
entdeckt; das erklärten von der Regierung bestellte Ermittler am
Freitag in einem Bericht, der den ersten schlüssigen Beweis über diese
Vorfälle liefert, nachdem Historiker versuchten, das Schicksal von fast
800 Kindern nachzuvollziehen, die dort ums Leben kamen.»
The Bon Secours Sisters order of nuns, which ran the home until its
closure, said in a statement that all its records, including of
potential burials, had been handed to state authorities in 1961. It
pledged to cooperate with the continuing investigation.
Corless criticized the Bon Secours response as “the usual maddening
nonsense. They must apologize and take responsibility for what happened
there.”
Die Nonnen der Schwestern von der Seligen Hilfe, die das Heim bis zu
seiner Schliessung betrieben, sagten in einer Erklärung, dass alle
Aufzeichnungen, einschliesslich die von potentiellen Begräbnissen, 1961
an die staatlichen Behörden übergeben worden seinen. Sie versprachen,
bei der andauernden Untersuchung zu kooperieren.
[Historikerin] Corless kritisierte die Antworten der “Seligen Hilfe”
als “der übliche unerträgliche Unsinn. Sie müssen sich vielmehr
entschuldigen und Verantwortung dafür übernehmen, was hier passiert
ist”.»
Ein besonders exquisites Stück dummdreister Agitprop hält heute
der Deutschlandfunk für uns bereit
– und es geht, natürlich, um Propaganda über Propaganda:
Die Bundesregierung hat soeben ein neues “Zentrum für Osteuropa- und
internationale Studien”, gegründet, kurz ZOIS. Geleitet wird es von der
Politologin Gwendolyn Sasse.
“Ich will den Begriff Propaganda, Gegenpropaganda nicht verwenden. Mir
ist klar, dass Regierungen oder auch die EU, die da gerade weitere
Mittel da hineinsetzt, auch gezielt Aussagen, Falschaussagen
dementieren muss, und ihre Politik erklären muss. Im Endeffekt wird das
immer nur ein kleiner Teil sein, der eine Auswirkung auf die
Verbreitung dieser Falschnachrichten und Propaganda hat. Aber das Gute
ist an uns, dass wir, soweit wir unsere Forschungsarbeit vertreten
können und damit in die Öffentlichkeit treten, ist das eine andere Art
von sozusagen Verteidigung unserer Fakten oder unserer Interpretation
von Fakten.”
Nein, natürlich will man den Propaganda-Begriff nicht bemühen ;-) Sonst
ist ja die ganze Propaganda für die Katz! In jedem Falle jedoch gilt:
Herzlichen Glückwunsch zum Propaganda-Artikel des Tages, liebe Sabine
Adler! ;-)
ALG II ist eine kafkaesk durchbürokratisierte Armutsmaschine.
Alleinstehenden stehen 409 Euro im Monat zu. Das Existenzminimum. Wegen
kleinster Fristverstöße wird es zusammengestrichen. Um 10 oder 30
Prozent, um 60, dann auf null.
Die Unternehmen die eine Vereinbarung mit Google News Lab und dem
Europäischen Journalismus Zentrum (EJC) geschlossen haben, für die
Dauer des französischen Wahlkampfs, sind:
AFP, Bellingcat, Bloomberg, Buzz Feed News, le Centre de formation des
journalistes, Centre France, Channel 4, l’École de journalisme de
Sciences Po, l’École publique de journalisme de Tours, Euractiv,
Euronews, Explicite, Facebook, Factoscope, France24-Les Observateurs,
France Télévisions, Global Voices, International Business Times,
L’Express, La Provence, La Voix du Nord, L’Avenir, LCI, Le Journal du
dimanche, Le Monde, Le Télégramme, Les Décodeurs, Les Échos,
Libération, London School of Economics, Mashable-France 24, Meedan,
Nice-Matin, Ouest-France, Rue 89, StoryFul, Street Press, Sud-Ouest.
Als Beispiel: während der Übergangszeit hatte Buzz Feed News eine
Falschmeldung veröffentlicht, die behauptete, dass die russischen
Geheimdienste eine[…] kompromittierende[…] [Akte] gegen den Kandidaten
Donald Trump hatten. Moskau hätte also den Präsidenten der Vereinigten
Staaten erpressen können. Die ProPublica-Partner hatten diese
“überprüfte” Zuschreibung trotz der Proteste des gewählten Präsidenten
weitgehend übernommen. Sie hat sich seither als rein diffamierend
herausgestellt.
Mit Gesprächen in Tunesien setzt Bundeskanzlerin Angela Merkel am
heutigen Freitag ihre Verhandlungen über den Ausbau der
Flüchtlingsabwehr in Nordafrika fort. Nach ihrer gestrigen
Zusammenkunft mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Abd al Fattah al
Sisi und dem ägyptischen Ministerpräsidenten Sherif Ismail wird sie in
Tunesien nun mit Präsident Béji Caïd Essebsi und Ministerpräsident
Youssef Chahed zusammentreffen. Gegenstand der Gespräche ist unter
anderem die beschleunigte Abschiebung von Tunesiern ohne gültige
Aufenthaltspapiere aus der Bundesrepublik in ihr Herkunftsland. Unklar
ist, ob auch die sogenannten Auffanglager für Flüchtlinge diskutiert
werden, die die Bundesregierung in Tunesien zu errichten vorgeschlagen
hat; der ägyptische Staatspräsident Abd al Fattah al Sisi hat gestern
das Ansinnen, “Auffanglager” in Ägypten zu errichten, offiziell
zurückgewiesen. Berlin arbeitet seit einigen Jahren immer enger mit
Tunis in der Flüchtlingsabwehr zusammen, liefert Technologie zur
Grenzabschottung und trainiert tunesische Grenzpolizisten. Ein
tunesischer Offizier wird mit der Äußerung zitiert: “Bis spätestens
2020 wird an allen Grenzen Tunesiens nach deutschem Standard
patrouilliert.”
Dienstag, 7.3., 17.30 Uhr, vor der Theodor-Heuss-Kaserne (Stadtbahn U1
Haltestelle Beskidenstraße, Bad Cannstatt).
Aufruf zum Protest und zur öffentlichen Beobachtung!
Vom 7. – 9. März sind in sechs Bundesländern gemeinsame Stabs-Übungen
„Getex“ von Bundeswehr und Polizei für einen koordinierten „Einsatz bei
einem Terroranschlag“ geplant, auch in Baden-Württemberg. Was wird da
alles unter dem Vorwand der „Terrorbekämpfung“ geübt? Um die Bundeswehr
womöglich doch im Inneren einsetzen zu dürfen, obwohl dies im
Grundgesetz (GG) weitestgehend ausgeschlossen ist, wird eine
„unwahrscheinliche, aber denkbare“ (v. d. Leyen) Terrorlage herbei
phantasiert: Laut „Getex“-Szenario werden gleichzeitig in mehreren
Großstädten schwere Anschläge verübt, wodurch der „gewünschte“ Fall
einer Überforderung der Polizei eintritt und die Bundeswehr zum Zuge
kommt. Aber die Bundeswehr ist dazu weder befugt noch ausgebildet. Was
also soll die laut GG für die Landesverteidigung zuständige Bundeswehr
Sinnvolles zur „Terrorbekämpfung“ beitragen? Bei „Getex“ soll vielmehr
der Bundeswehreinsatz im Inneren herbei geübt und damit hoffähig
gemacht werden. Es geht hier nicht um den Schutz der Bevölkerung,
sondern um einen letztlich grundgesetzwidrigen Akt der Militarisierung
nach innen!
Da das Landeskommando der Bundeswehr, der Militärische Abschirmdienst
(MAD) und der Reservistenverband in der Theodor-Heuss-Kaserne in Bad
Cannstatt stationiert sind, liegt die Vermutung nahe, dass diese bei
der Inlandsübung eine zentrale Rolle spielen wird.
Unterstützer: Informationsstelle Militarisierung (IMI) Tübingen, DFG-VK
Gruppe Stuttgart,DKP Stuttgart, LINKE Kreisverband Stuttgart,
Friedenstreff Stuttgart Nord
Einer unserer Leser schrieb, dass er sich angesichts zunehmend
tendenziöser Berichterstattung in ARD und ZDF immer noch die Hoffnung
erhalten hatte, bei ARTE einen kritischen Gegenpol zu haben. Diese
Hoffnung sei nach dem Themenabend „Revolution in Russland“ am
vergangenen Dienstagabend aber brutal enttäuscht worden. Wir
befürchten: Der Leser hat Recht.
Hussein ist 18 Jahre alt und hat ein Leben in Sicherheit, Ruhe und
Frieden im Irak bisher nicht kennengelernt. Als er 1998 geboren wurde,
litten die Iraker unter den internationalen Sanktionen, an deren Folgen
nach Schätzungen von Unicef zwischen 1990 und 2003 Hunderttausende
Kinder starben.
Als Hussein fünf Jahre alt war, marschierte eine US-geführte Koalition
in den Irak ein. In seiner Heimatstadt Nassirija fand eine der
schwersten Schlachten des ganzen Krieges statt, Hunderte Iraker kamen
dabei ums Leben, die genaue Opferzahl ist bis heute unbekannt.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat beim
Bundesverfassungsgericht Beschwerde gegen die Überwachungsbefugnisse
des Bundesnachrichtendienstes (BND) eingereicht. "Die Massenüberwachung
durch den BND stellt den journalistischen Quellenschutz und damit einen
Grundpfeiler der Pressefreiheit in Frage", sagte Vorstandsmitglied
Matthias Spielkamp am Donnerstag. Eine Gerichtssprecherin bestätigte
den Eingang der Verfassungsklage.
Das Militär beklagt seit Jahren, dass sich nicht genügend junge Leute
für den freiwilligen Waffendienst begeistern lassen. […] Damit
begründete der sozialdemokratische Verteidigungsminister Peter
Hultqvist die Wehrpflicht. Er verwies zusätzlich auf eine „neue
sicherheitspolitische Lage“. Konkret erwähnte er die „russische
Annexion der Krim“ und ein „provokatives Auftreten“ Russlands im
Ostseeraum.
Durch den Untersuchungsbericht der UNO zu den Kriegsverbrechen in
Aleppo wird ein Narrativ der Ereignisse widerlegt, das nicht nur von
der Propaganda in Damaskus und Moskau verbreitet wird, sondern auch von
manchen hierzulande, die sich als links, fortschrittlich oder
friedensbewegt verstehen.
Diesem Narrativ zufolge haben die syrischen und russischen Streitkräfte
Ende Dezember nach fünfmonatiger Schlacht die Bewohner im Ostteil
Aleppos aus der Geiselhaft islamistischer Terrorgruppen befreit und der
Bevölkerung wieder Frieden gebracht. Behauptungen, die Streitkräfte
hätten systematisch Krankenhäuser und andere zivilen Einrichtungen
zerstört, gezielt humanitäre Hilfskonvois der UNO angegriffen sowie
Chlorgas, Streumunition und andere Waffen mit fürchterlichen Folgen für
die Zivilbevölkerung eingesetzt, sind nach diesem Narrativ sämtlich
Propanda westlicher Regierungen.
Der UNO-Bericht belegt, daß nicht nur die einst in Aleppo präsenten
Kämpfer der Al-Kaida, sondern auch Rebellenmilizen ihren Kampf unter
vollständiger Missachtung des Völkerrechts geführt haben. Wobei Umfang
und Auswirkungen ihrer Kriegsverbrechen deutlich geringer ausfallen, da
sie im Unterschied zu den syrischen und russischen Streitkräften weder
über Flugzeuge und Hubschrauber, noch über Streumunition,
Chlorgasbomben und andere Waffen verfügten.
Fassbombe weg, Giftgas her – mit den verschiedenen Propaganda-Lügen
kann man auch spielen! Andreas Zumach zeigt das an diesem Beispiel
sehr schön, vor allem hinsichtlich dieses ganz speziellen Berichtes,
den er referenziert. Dazu der Kommentar des Nutzers “JHWH” auf der
TAZ-Seite unten:
Wenn ich mir die Methodologie zur Erstellung dieses Papiers ansehe,
scheint sie noch schwächer zu sein, als die des vor kurzem zu Recht
kritisierten AI-Reports über vermutete Massenhinrichtungen. Das OHCHR
macht sich nicht einmal mehr die Mühe zu beschreiben, wie die befragten
Zeugen ausgewählt wurden oder wie die Authentizität ihrer Aussagen
geprüft wurde.
https://documents-dds-ny.un.org/doc/UNDOC/GEN/G17/026/63/PDF/G1702663.pdf?OpenElement
btw: Was das Timing angeht, musste der Bericht natürlich während der
noch laufenden Verhandlungen in Genf herauskommen. Dumm nur, daß
zeitgleich (und wohl noch etwas brutaler als Aleppo) Mossul von einer
westlichen Koalition plattgemacht wird.
https://www.iraqbodycount.org/database/recent/0/
In jedem Falle liebe ich Propaganda über Propaganda. Deshalb verdient:
Herzlichen Glückwunsch! ;-)
In Deutschland sind zwei Syrer festgenommen worden, die der
Terrorgruppe Al-Nusra-Front angehören sollen. Einer der Verdächtigen
soll 2013 in Syrien 36 Menschen exekutiert haben. Die Männer lebten im
Raum Gießen beziehungsweise in Düsseldorf.
Eingeordnet werden soll diese Terrorgruppe jedoch wohl nicht:
Wahrscheinlich ist Horst Neumann einer der reichsten Gewerkschafter im
Ruhestand. Fast 50 Millionen Euro verdiente Neumann zwischen 2005 und
2015 als Personalvorstand von Volkswagen. Außerdem zahlt das
Unternehmen dem 67-Jährigen in den kommenden Jahren eine Pension aus,
deren Wert aus heutiger Sicht insgesamt etwa 23,7 Millionen Euro
beträgt.
Konzernbosse haben es schon schwer genug, vor ihre Beschäftigten zu
treten, um ihre Vergütung zu rechtfertigen. Wie aber erklärt der
langjährige IG-Metall-Mitarbeiter Horst Neumann einem Malocher vom
Band, dass er gerecht entlohnt wird?
Die Ergebnisse der Austeritätspolitik sind auch in Spanien verheerend:
Zehntausende können ihre Miete nicht mehr bezahlen, haben keinen Strom
und keine Hoffnung mehr. Dagegen protestierten alleine in Sevilla
90'000 Menschen.
For almost two years, the United States has backed—with weapons,
logistics and political support—a Saudi-led war in Yemen that has left
over 10,000 dead, 40,000 wounded, 2.5 million internally displaced, 2.2
million children suffering from malnutrition and over 90 percent of
civilians in need of humanitarian aid.
A recent UN report on the humanitarian crisis and near-famine
conditions in Yemen (that encompassed South Sudan, Nigeria and Somalia
as well) has led to a rare instance of Western media taking notice of
the war and its catastrophic effect. But missing from most of these
reports is the role of the United States and its ally Saudi
Arabia—whose two-year-long siege and bombing have left the country in
ruins.
«Schon seit zwei Jahren haben die Vereinigten Staaten den
Saudi-geführten Krieg im Jemen mit Waffen, Logistik und politischer
Unterstützung gefördert, der über 10'000 Tote, 40'000 Verwundete sowie
2.5 Millionen Vertriebene verursacht hat, sowie dafür gesorgt, dass
2.2 Millionen Kinder an Unterernährung leiden, und über 90 Prozent der
Zivilbevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.
Ein aktueller UNO-Bericht über diese humanitäre Krise und die
Bedingungen im Jemen, die einer Hungersnot nahekommen, hat zum seltenen
Ereignis geführt, dass die westlichen Medien Notiz von diesem Krieg und
dessen katastrophaler Folgen genommen haben. Aber in all den Berichten
wurden die Rollen der Vereinigten Staaten und ihrer Alliierten aus
Saudi Arabien selten thematisiert, deren zweijährige Belagerung und
Bombardement das Land in Ruinen zurück gelassen haben.»
“Abscheulich und unhaltbar” – hochemotional reagierte die
US-Botschafterin auf das erneute Scheitern einer Syrien-Resolution im
UN-Sicherheitsrat. Wieder hatte Russland sein Veto eingelegt und so
Sanktionen gegen seinen Verbündeten verhindert.
Der von Großbritannien verfasste Entwurf eines UN-Beschlusses über die
syrischen Chemiewaffen ist am Dienstag vom UN-Sicherheitsrat nicht
angenommen worden.
Bei der Abstimmung gab es neun Ja-Stimmen, drei Enthaltungen und drei
Vetos. Russland, China und Bolivien stimmten gegen den Beschluss.
Kasachstan, Ägypten und Äthiopien enthielten sich. Bei dem
Resolutionsentwurf handelte sich um Sanktionen gegen Syrien wegen
seines Einsatzes von Chemiewaffen.
Der chinesische UN-Botschafter Liu Jieyi sagte, die Ermittlungen zu den
Chemiewaffeneinsätzen in Syrien seien noch nicht beendet und eine
Schlussfolgerung sei noch verfrüht. Auf der Basis eines noch offenen
Ergebnisses und der Auseinandersetzungen im UN-Sicherheitsrat könnte
ein solcher UN-Beschluss nicht dabei helfen, die Frage der syrischen
Chemiewaffen zu lösen. Der Resolutionsentwurf werde auch nicht zu den
Friedensverhandlungen in Genf und zur politischen Lösung der
Syrien-Frage beitragen, so Liu weiter.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar leicht auf rund
2,76 Millionen gesunken. Das waren 149.000 Erwerbslose weniger als vor
einem Jahr – und der niedrigste Februar-Wert seit 1991. Die
Arbeitslosenquote liegt wie im Januar bei 6,3 Prozent.
Ausgerechnet der Pressesprecher des Deutschen Journalistenverbandes,
meiner Journalistengewerkschaft, schrieb auf dem DJV-Blog einen
Beitrag, in dem er den russischen Auslandsender RT Deutsch falsch
beschuldigte. Das Dementi von RT Deutsch bezeichnete er als Kampagne
gegen den DJV und lehnte es ab, dazu Stellung zu nehmen. Erst Tage
später wird die Falschnachricht stillschweigend gelöscht. Für mich
bringt das ein bereits gut gefülltes Fass zum Überlaufen. Ich sage
tschüss.
Im Bürgerkrieg im Jemen werden immer mehr Kinder an die Waffe
gezwungen. Besonders Huthi-Rebellen rekrutieren laut Uno Minderjährige
für den Kampf – allein in den vergangenen zwei Jahren mehr als 1400.
Der letzte Auslandseinsatz vor dem arabischen Frühling war 1991 gegen
Irak, doch auch in den Jahrzehnten davor war das saudische Militär
wenig im Einsatz. Seine Operation im Jemen hat unter anderem diese
Funktion: Es dient nicht nur den saudischen Piloten als Bombardierungs-
und Aufklärungspraktikum, sondern auch der Koordinierung von
verschiedenen Einheiten am Boden – und der Zusammenarbeit mit anderen
Staaten.
Der amerikanische Präsident hält seine erste Rede vor dem
amerikanischen Kongress. Die Furcht vor einem abermaligen
Frontalangriff ist groß, doch er bleibt aus. Was ist los mit Donald
Trump? Darüber informiert bei Phoenix ein Mimikforscher.
„Prost Frau Krogmann.“ - „Prost Herr Dr. Gniffke.“ Tief blick die
Leiterin der TAGESSCHAU-Redaktion dem Chef von ARD-aktuell in die
Augen, meint es aber nicht so: „Ist es nicht schön, dass in Washington
langsam der alte Geist einkehrt, Herr Doktor?“ - „Verehrte Frau
Krogmann,“ Gniffke hebt sein Glas und meint es auch nicht so, „sie
sollten den Herrn im Weißem Haus nicht ‚alten Geist’ nennen. Die Zeiten
sind vorbei. Jetzt wird munter aufgerüstet und der Russe atomisiert,
jedenfalls im Aufrüstungsbereich. Bald werden wir ihn unseren Trump
nennen dürfen“ – Frau Krogmann prostet ihrem Chef zu: „Ich jedenfalls
genieße es, wenn die alten Verhältnisse wieder einkehren.“ - Gniffke:
„Das ist das Wort: Wir genießen und wir verschweigen.“ Ein leises
Kichern akzentuiert das Schweigen. Und wer genau hin hört, dem klingt
es in den Ohren, der kichernde Genuss einer Medien-Elite, für die nur
eine wirklich schlechte Nachricht eine wirklich gute ist.
Ein neues “Weißbuch” soll die Debatte über die Zukunft der EU
beschleunigen. Das Papier, das Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker
am gestrigen Mittwoch vorgestellt hat, skizziert fünf Szenarien einer
möglichen Entwicklung der Union; sie sollen in den Vorbereitungen für
den EU-Sondergipfel am 25. März berücksichtigt werden. Eines der
Szenarien entspricht einer “EU mit verschiedenen Geschwindigkeiten”,
die Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich gefordert hat; Juncker hat
sich der Forderung angeschlossen. Gemeint ist, dass einzelne
Staatengruppen auf bestimmten Politikfeldern mit einer intensiven
Kooperation voranpreschen können, während andere in die zweite oder
dritte Reihe verdrängt werden. Berlin setzt auch deswegen auf diese
Lösung, weil sie den Aufbau multinationaler Streitkräfte in Europa
gegen die weiterhin vorhandenen Widerstände mehrerer EU-Staaten
ermöglicht. Ein anderes Juncker-Szenario schlägt die Reduktion der EU
auf einige zentrale Politikfelder vor, darunter vor allem die
Flüchtlingsabwehr sowie die Außen- und Militärpolitik. Elemente dieses
Szenarios würden es ermöglichen, die milliardenschweren Ausgaben, die
auf die Bundesrepublik nach dem britischen EU-Austritt zukämen, zu
vermeiden – zu Ungunsten der ärmeren EU-Länder.
Mit einem Besuch in Kairo baut Bundeskanzlerin Angela Merkel am
morgigen Donnerstag die Kooperation in der Flüchtlingsabwehr mit
Ägypten aus. Das Land entwickelt sich zunehmend zum Transitland, von
dessen Küsten immer mehr Flüchtlinge auf die Seereise über das
Mittelmeer nach Europa starten. Um dem entgegenzutreten, plant die EU
ein Abkommen zur Abschottung gegen unerwünschte Migration. Berlin hat
die Zusammenarbeit mit den ägyptischen Repressionsbehörden bereits mit
einem “Sicherheitsabkommen” intensiviert; die Kooperation etwa mit der
Ermittlungsabteilung in der Zentrale des Inlandsgeheimdienstes NSS sei
“sehr gut und vertrauensvoll” und habe “hohe strategische Bedeutung”,
teilt die Bundesregierung mit. Berlin ergänzt die Verdichtung der
Beziehungen im Bereich der Repression um eine Stärkung der deutschen
Rüstungsexporte zwecks engerer militärischer Bindung Kairos an die EU.
Den ägyptischen Repressionsbehörden werden schwerste
Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen - unter anderem im Zusammenhang
mit dem Mord an einem jungen Italiener in Kairo.
Die europäischen Staats-und Regierungschefs versuchen mit allen
Mitteln, die Präsenz der NATO Richtung Osteuropa und die
Reaktionsmöglichkeiten im Süden zu erhöhen. Es ist für sie, um sich
gegen eine mögliche Annäherung zwischen Washington und Moskau zu wehren
und noch zu nehmen, was sie können, bevor sie ihren Beitrag zum Bündnis
erhöhen.
«Doorss»