Gerhard Wisnewski
Wisnewski finde ich einen traurigen Fall. Er hat sich so viel mit False-Flag-Aktionen beschäftigt, dass er auf mich den Eindruck macht, in einigen Fällen die notwendige Verstandeskühle verloren zu haben, gerade wenn man sich mit derart unklaren und schwierigen Themen beschäftigt.
Im Interview sagt Wisnewski mehrmals, er habe das Vertrauen und den Glauben verloren. Nun ist es beim Geheimdienstthema überhaupt nicht gut, jemals Vertrauen oder Glauben zu haben – das Lügen ist die Aufgabe der Geheimdienste. Kritisch zu sein und zu bleiben, ist hier die einzig funktionierende Haltung.
Viele seiner Aussagen auch hier im Interview sind allerdings höchst vernünftig. Aber er ist ein Grenzgänger, und wie alle solche überschreitet er hin und wieder Grenzen. Auch ist er ein Reporter, und als solcher sehr brauchbar. In der Analyse dagegen finde ich ihn schwach, seine Schlüsse teile ich selten, seine Haltung zum Kopp-Verlag gar nicht. Aber seine 9/11-Reportage ist schlichtweg grossartig, und bis heute das Beste zum Thema: