Köhler tritt zurück
Eine nach der Finanzkrise neu gegründete Spass-Partei hat bei Kommunalwahlen in Island auf Anhieb die Mehrheit in der Hauptstadt Reykjavik erobert. Wie der Sender RUV meldete, holte die "Beste Partei" ("Besti flokkurinn") des Fernseh-Komikers Jón Gnarr bei der Abstimmung 34,7 Prozent.
Wählt Martin Sonneborn zum Bundespräsidenten!
Volker Pispers: Unterwerfung
Volker Pispers ist ab August wieder auf Tour.
Apple - Think Indifferent
Es hat wohl kaum eine Idee die geistige Freiheit so sehr befördert wie zuerst die Idee eines persönlichen Computers und dann die Idee der Vernetzung dieser Computer.
Zum ersten Mal können eine grosse Zahl Menschen (lange noch nicht alle) die öffentliche Diskussion nicht nur rezipieren, sondern sich aktiv einbringen.
Die Implementierung dieser Computer ist bis heute alles andere als perfekt. Die Brücke zwischen komplexer und komplizierter Technik und der utiliaristischen Sicht der Anwender zu schlagen, die damit arbeiten und kommunizieren, ist mit den grafischen Benutzeroberflächen wesentlich voran gekommen. Dass diese Technik weite Verbreitung gefunden hat, ist aber auch dem durch die Stückzahl bedingten günstigen Preis geschuldet. Hier hat Gates' Microsoft eine noch wichtigere Rolle gespielt als Apple, ohne die die bei Xerox entwickelte Idee der GUI sicher nicht so schnell Verbreitung gefunden hätte.
Das hat aber ohne Zweifel geklappt. Heute verwenden in Industriestaaten so gut wie alle Jugendliche mobile Computer, vom "Handy" über das Smartphone bis zum Laptop. Wer so arm ist, dass er dazu keinen Zugang hat, ist de facto vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Und diese Armut besteht nicht nur in den Unterschichten der Industrieländer, sondern ganz massiv bei der Mehrheit der auf dem Planeten lebenden Länder, die nicht das Glück haben, zum stinkreichen und geldgierigen "Westen" zu gehören, der eigentlich ein Nordwesten ist.
Jede Anstrengung, Computer noch einfacher zu machen, die Anwendung noch mehr in den Vordergrund vor die Technik zu bringen, ist begrüssenswert. Jede Anstrengung, die digitale Spaltung aufzuheben, ist dringend notwendig: die Spaltung der Welt in eine kleine reiche Gruppe von Leuten "mit Netz" und den grossen verarmten Rest, der sonst völlig den Anschluss verliert.
The amazing Color Changing Card Trick
Leiharbeit, die moderne Form der Sklaverei
Der Film zeigt sehr schön die moderne Form der Sklaverei. Vorsicht: nichts für schwache Nerven.
Die iranische Variante
Jesuiten: ein Blick hinter die Kulissen ins Grauen
Neues von der Kinderfickerfront: "Missbrauchsbeauftragte" Ursula Raue legt ihren Bericht vor, wie der Spiegel schreibt:
Prügelattacken, Vergewaltigung, Schweigen: Die Beauftragte für die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle im Jesuitenorden hat ihren detaillierten Abschlussbericht vorgestellt. Opfer und Zeugen berichteten von schlimmen Erfahrungen - und von systematischer Vertuschung.
Bei den Vorwürfen handelt es sich häufig um eine Mischung aus sexuellem Missbrauch und körperlicher Gewalt. Schüler berichteten, dass Patres offensichtlich sexuell erregt gewesen seien, während sie ihre Schützlinge geprügelt hätten. Darüber hinaus habe es aber ebenso eindeutigen sexuellen Missbrauch sowie ausschließlich körperliche Übergriffe gegeben.
Mit krimineller Energie (zurück) in die Atomkraft
Wie viel kriminelle Energie war notwendig, um die Atomkraft durchzusetzen? Und wie viel kriminelle Energie braucht man, um an ihr festzuhalten?
Während die neue Regierung von ›Brückentechnologie‹ fabuliert und gleichzeitig die Laufzeitverlängerung generalstabsmäßig plant, tauchen Akten und Dokumente auf, die belegen, dass die Entscheidung, das atomare Endlager in Gorleben zu bauen durch gezielte Manipulation von Gutachten und massive Einflussnahme von CDU-Politikern zustande kam.
Eine Bestandsaufnahme des Spiegelfechters, unter anderem auch zum Thema, wie Deutschland jetzt Brasilien zur Atombombe verhilft.
Es sei hier auch an die Gesellschaft für Strahlenschutz erinnert, die nachwies, dass in Deutschland Kinder nicht nur umso häufiger erkranken, je näher sie an dem nächsten KKW-Schornstein wohnen, sondern
dass in der KiKK-Studie nicht berücksichtige Fakten sehr wohl ausreichen, die tragischen Erkrankungen der Kinder als strahleninduziert zu erklären. (Dr. Sebastian Pflugbeil, Präsident)
Ich halte Josef Fischer ja für ein A*s*h*o*h
... aber bei allem, was heilig ist, er ist eben ein intelligentes und kompetentes solches!
Seit nur noch die Westerwelle herumschwappt, hat man ganz vergessen, wen wir mal als Aussenminister hatten.
Und nein, politisch stehen wir nicht zusammen. Aber "Joschka" ist ganz einfach erfrischend. Prädikat: unbedingt lesen!
Prof. William Black: Die Lehman-Pleite war vorsätzlicher Betrug
Im Interview mit der FAZ erklärt Prof. Black seine Ausführungen vor dem Finanzkomitee des amerikanischen Repräsentantenhauses zur Untersuchung der Pleite von Lehman Brothers sowie seine persönliche Erkenntnis über den Fall.
Neben dem Interview interessant ist sicher auch seine (auf Video aufgezeichnete) Aussage:
Ex-Bundesinnenminister warnt vor weiteren Schritten zum Überwachungsstaat
Die Humanistische Union hat den Grundrechte-Report 2010 herausgegeben.
In der Rede zur Präsentation des Berichts warnt der frühere Bundesinnenminister Gerhard Baum:
ELENA ist ein weiterer Schritt hin zum Überwachungsstaat, ebenso die Auslieferung der Kontodaten an die USA ohne wirksamen Datenschutz (SWIFT). Gefährdet ist das ohnehin verstümmelte Asylrecht und immer wieder das Demonstrationsrecht.
Mit zahlreichen Beispielen belegt der Grundrechte-Report 2010, dass nach wie vor die meisten Eingriffe in die Grundrechte von Maßnahmen der Exekutive ausgehen: Polizeiliche Videoüberwachung, Vorkommnisse um den NATO-Gipfel in Straßburg und Kehl, Untergrabung der journalistischen Unabhängigkeit durch Absetzung des ZDF-Intendanten.
Zur NATO: Interview mit dem Historiker Daniele Ganser
"Ohne Terrorismus wäre die Bundeswehr nicht in Afghanistan"
Gespräch mit Daniele Ganser. Über NATO-Geheimarmeen in Westeuropa, ihre Terroranschläge und wem das in die Schuhe geschoben wird. Und über die Angst von Justiz und Abgeordneten, diese Verbrechen zu untersuchen.
Das Interview führte Claudia Wangerin von der AG Friedensforschung der Uni Kassel.
Fernsehen verblödet Kinder
... das hat jetzt auch eine Studie der Uni Montreal ergeben.
Bundespräsident Köhler: Heute gehört uns Deutschland, ...
Allerdings müsse Deutschland mit seiner Außenhandelsabhängigkeit zur Wahrung seiner Interessen im Zweifel auch zu militärischen Mitteln greifen. Als Beispiel für diese Interessen nannte Köhler ‘freie Handelswege’. Es gelte, ‘ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auf unsere Chancen zurückschlagen’ und sich somit negativ auf Handel und Arbeitsplätze auswirkten.
Der Bundespräsident wurde in einem Interview mit Deutschlandradio Kultur zum ersten Mal klar und deutlich.
Deutschlandradio Kultur hat daraufhin nachträglich besagtes Interview sowohl im Audiofile als auch im Transscript um diese Passagen gekürzt. Trotz dieser Selbstzensur Seitens Deutschlandradios ist jetzt heraus, was eigentlich schon lange klar war:
Die Bundeswehr agiert als Truppe zur militärischen Durchsetzung von Wirtschaftsinteressen. Dadurch wird auch klar, was der Krieg in Afghanistan eigentlich soll, und möglicherweise auch, warum der Opium-Handel seit dem Übergang der Regierungsgewalt auf den von der NATO eingesetzten Regierungschef Karzai sprunghaft angestiegen ist und ein nie da gewesenes Rekord-Hoch erreicht hat.
Liebe Christen, Ihr habt Eure Probleme noch nicht gelöst
Es ist ja nett, wenn Ihr ökumenisch feiern wollt, aber Eure mangelnde Kultur der Offenheit ist ein viel grösseres Problem.
Über Steve Jobs
das Mediengenie, aber kein Philosoph des 21. Jahrhunderts.
VirtualBox nach VMWare konvertieren
... funktionierte weder mit qemu-img, noch mit "Exportieren" aus der GUI. Die erzeugten Dateien im VMDK-Format liessen sich nicht einmal mit VirtualBox selber wieder starten.
Mit VBoxManage clonehd --format VMDK --type normal Volumes/Backup1Windows.vdi Windows.vmdk
funktionierts ;-)
Die alternativlose Entscheidung
... ist ein Oxymoron, wie neusprech.org korrekt konstatiert.
Lego Star Wars im Schnelldurchlauf
(über Monstropolis)
Middlesex University will Philosophische Fakultät schliessen
Die Engländer machen ernst mit dem Technokratie-Unsinn. Und ziehen dadurch natürlich heftigste Kritik von international renommierten Akademikern auf sich.
Tschüssikovski!
Das meiste Getwitter ist idiotisch
... und so wichtig ist Twitter auch nicht, jedenfalls nicht unter den Unter-30-Jährigen. Eine kurze Umfrage unter meinen Studierenden ergab jedenfalls, dass von denen gar niemand twittert.
Ja, erfreulicherweise kann man mit Twitter auch Sinnvolles machen, und das passiert auch. Insofern: Willkommen im Internet, Wolfgang Grupp! ;-)
Mixa soll Minderjährigen sexuell missbraucht haben
Neues von der Kinderfickerfront: Die Augsburger Allgemeine schreibt:
Der Augsburger Bischof Walter Mixa soll nach Informationen der Augsburger Allgemeinen zu seiner Zeit als Eichstätter Bischof einen Jungen missbraucht haben. Das mutmaßliche Opfer war zum Tatzeitpunkt minderjährig.
Update: Im Gegensatz zu den im Bericht des Sonderermittlers des Vatikans aufgeführten Verbrechen ist dieser eine Vorwurf wohl nicht begründet. Die Staatsanwaltschaft hat entsprechend die Vorermittlungen eingestellt.
Benedikts Glaubenswächter im Zwielicht
Neues von der Kinderfickerfront:
Wie Spiegel Online schreibt, wird Kardinal Willliam J. Levada vorgeworfen, den sexuellen Missbrauch von Kindern vertuscht zu haben.
Kardinal Levada ist in der Funktion des obersten Aufklärers von solchen Verbrechen der Nachfolger von Ratzinger selber; dem jetzigen Papst hat Theologen-Kollege Hans Küng kürzlich in der Süddeutschen vorgeworfen, höchstpersönlich selbst in dieser Funktion und auch als Papst die Vertuschung organisiert zu haben:
24 Jahre Präfekt der Glaubenskongregation: Hier wurden und werden sämtliche schweren Sexualdelikte von Klerikern aus der ganzen Welt unter strengster Geheimhaltung (Secretum pontificium) gesammelt und behandelt. Ratzinger hatte noch am 18.Mai 2001 in seinem Schreiben an alle Bischöfe über die "schweren Vergehen" die Missbrauchsfälle erneut unter "päpstliche Geheimhaltung" gestellt, deren Verletzung unter Kirchenstrafe steht.
Und schließlich: Fünf Jahre Papst, ohne an der verhängnisvollen Praxis etwas zu ändern. Die Wahrhaftigkeit würde es verlangen, dass der Mann, der seit Jahrzehnten die Hauptverantwortung für die weltweite Vertuschung hatte, eben Joseph Ratzinger, sein eigenes mea culpa spricht.
Staatstragende Politgroteske
Morgen wird der Bundestag einem Gesetz zustimmen, von dem fast kein Parlamentarier eigentlich weiß, über was er da genau abstimmt und das die meisten Parlamentarier auch gar nicht wollen. Die 22,4 Milliarden Euro teuren Griechenlandhilfen, die weniger den Hellenen, dafür umso mehr kapitalgedeckte Lebensversicherungen und Investmentfonds retten, haben sich zu einer beispielslosen Politgroteske entwickelt. Erst polterten Politiker der Regierungskoalition auf Stammtischhöhe gegen genau die Maßnahmen, die nun in ihrem Namen beschlossen werden, dann übernahm die Opposition die Rolle des Stammtischdemagogen und nahm ständig neue Positionen mit der Lebensdauer einer Eintagsfliege ein, nur um sich letztendlich der Staatsraison zu beugen und sich selbst lächerlich zu machen.
Mehr davon beim Spiegelfechter.
Willkommen im Kafkaland
im Jahre 2008 interviewte Telepolis den Leiter einer medizinischen Therapieeinrichtung für ehemalige Suchtmittelabhängige, Marcus Breuer. Bisher hat sich an den Misständen nicht das geringste geändert.
Was Herr Breuer beschreibt, kenne ich aus eigener Erfahrung: die wirklich Bedürftigen bekommen im Hartz-IV-Wunderland oft gar nichts, keinen Pfennig, keine Förderung, sie werden völlig alleine gelassen. Auszüge:
De facto ist momentan keiner meiner 20 Patienten im SGB II (Hartz IV), wobei nach meiner Ansicht alle dort sein müssten. Dabei ist der aktuelle Trend der, gar keine Ablehnung mehr zu erstellen, sich also schlechthin für nicht zuständig zu erklären. Und auch das mittlerweile nur mehr mündlich und die schriftliche Ablehnung des Antrages zu verweigern.
Und:
Was machen die Leute, die einfach kein Geld bekommen? Betteln gehen?
Marcus Breuer: Die haben einfach gar kein Geld. Einen Teil versuchen wir mit unseren Mitteln zu unterstützen, einen Teil fangen die Eltern ab, ich hatte vor zwei Wochen eine Frau, die buchstäblich ihren letzten Ring versetzt hat. Also versuchen die Betroffenen teilweise, aus irgendetwas Geld zu machen. Da es sich bei den Patienten z.T. um Personen handelt, die früher mit illegalen Substanzen gehandelt haben, kommt so etwas (ohne dass dies von uns geduldet würde) hin und wieder vor.
Volker Pispers zu Afghanistan
De Maiziere will das Staatsnetz
Unser Innenminister de Maiziere hat eine tolle neue Idee: Warum nicht mal die Adressvergabe im Internet verstaatlichen?
Es wird immer dreister. Wer sich über die neueste CDU-Attacke gegen die Netzfreiheit informieren möchte, erhält hier eine Zusammenfassung auf netzpolitik.org.
Requiem für Hitler
Dass Adolf Hitler und die NSDAP nach ihrem Machtantritt auf so große Zustimmung stießen, ist und bleibt ohne die begleitende Unterstützung der Volkskirchen nicht erklärbar. In der Gestalt des Führers sahen die meisten deutschen Kirchenfürsten noch bis weit ins Jahr 1944 hinein einen Wundermann, den nur Gott der Nation geschenkt haben konnte. Die Mehrzahl der Deutschen - Katholiken gleichermaßen wie Protestanten - übten sich nur zu gern im Glauben an die nationale Erhebung. Noch im Angesicht der Katastrophe entschied der katholische deutsche Kardinal Bertram, ein Requiem für Hitler feiern zu lassen.
Ein lesenswerter Artikel auf Telepolis.
Die Beweislast ist erdrückend
Die seltsame Geschichte der Sauerlandbomber
... liest man am besten in diesem Text des Deutschlandfunk nach. Wer dann noch nicht sauer ist über die plumpe Art, mit der hier die deutsche Öffentlichkeit an der Nase herumgeführt wird, der kann sich ja noch das Resumee des Stern zur Sache durchlesen.
Erwischt-Werden-Versicherung
Damit die Strafen fürs Schwarzfahren nicht so wehtun, schließen sich in Paris Nutzer der Verkehrsbetriebe inzwischen in einer Art Versicherungen zusammen. "Wir zahlen alle sieben Euro pro Monat in eine Gemeinschaftskasse, aus der dann die Strafen der Mitglieder beglichen werden", sagte ein überzeugter Schwarzfahrer namens Frédéric der Tageszeitung "Le Parisien".
Die Absicherung kostet sieben Euro pro Monat - und ist auch Teil eines "politischen Kampfes".
Mehr darüber auf Spiegel Online.
Weitere Vorbilder
Neben Thierse hatten sich unter anderen der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wieland (Grüne), der Integrationsbeauftragte des Berliner Senats, Günter Piening, und der Pankower Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD) am 1. Mai in Berlin-Prenzlauer Berg an Sitzblockaden gegen den Aufzug der Rechtsextremisten beteiligt.
Siehe den Artikel auf Spiegel Online.
Tja, das muss eine Demokratie mindestens aushalten, dass man seinen Protest gegen Nazis deutlich macht. Es hat ja niemand die Polizei angegriffen, sondern eben nach Aufforderung der Polizei freiwillig die Straße geräumt. Ich finde, ein solcher Protest ist das allermindeste, was einem das Gewissen vorschreibt.
Gute Zusammenstellung
... der Fakten, warum die offizielle Geschichte von 9/11 eine Lüge ist:
Danke, Herr Thierse
... und Danke auch an alle anderen, auch Herrn Ströbele, die sich Nazis in den Weg stellen!
Es gibt Dinge, die schreibt einem das Gewissen vor und nicht das Gesetzbuch.