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Empörung über das „Geschäftsmodell Zypern“ – warum erst jetzt und warum nur bei Zypern?Gerade mal eine handvoll Abgeordnete stimmen über Überwachungsschnittstelle ab

Eine andere Sicht der DDR

Vor einigen Tagen gab ich Niels Platz hier im Blog, um seine Sicht der DDR darzustellen. Nun sieht das Agnes Krause allerdings völlig anders. Agnes kenne ich ebenfalls von debate@ccc.de. Sie sieht neben den Nachteilen auch eine Menge Vorteile, die die DDR hatte – sie hat ein völlig anderes Bild dieses Staates, in dem auch sie aufgewachsen ist. Vor allem findet sie nicht, dass die Bundesrepublik um so vieles besser sei – ihre Erfahrungen dort sind viel zu oft negativ. Deshalb möchte ich meinen Lesern auch Agens' Darstellung nicht vorenthalten:

Aus dem Leben der "anderen": Meine Großfamilie stammt aus der Lausitz. Dort leben sie schon seit 600 Jahren. Nach und nach haben sie sich über Ostdeutschland ausgebreitet. Rund 100 Leute treffen sich dort alle 10 Jahre mal mit Kind und Kegel.

Dummerweise hatten wir kaum einen Wessi in der Familie, dumm gelaufen. Die einzige war eine ziemlich geizige Großtante die uns mehr ausnutzte als wir sie. Sie besuchte uns dreimal und tat als wäre sie was Besseres und schenkte uns Kindern eine Jeans und ein paar Schokoriegel, meinen Eltern bekamen Kaffee und Pralinen. Das wars. Wir tischten ihr das Edelste auf was es im Osten gab, der Tisch bog sich unter der Last und sie hörte garnicht wieder auf alles in sich reinzustopfen. Dann ließ sie sich von uns durchs Land kutschieren um einen schönen Ort nach dem anderen zu besuchen. Potsdamer Schloss, Rügen, Brocken, Erzgebirge, 14 Tage lang... Wir waren so blöd.

Ich hab ihre Bude später gesehen. Von ihrem schönen Wessi-Leben blieb nur ein Haufen uralter Krempel. nicht mal die extrem teure handgeschnitzte 3m-große Pyramide die wir ihr geschenkt hatten, (O-Ton: "Ihr würdet mir ja eine Lebenstraum erfüllen...") gab es noch. Das wäre noch das einzig Wertvolle gewesen. Aber die hatte sie wohl schon längst zu Geld gemacht. Ihr Erbe haben wir abgelehnt, es bestand aus Schulden, Schulden, Schulden.

Die Stasi: Wir haben uns in der Familie gründlich darüber unterhalten was bei uns so abgelauscht wurde. Also 2 Mann waren von 60 Leuten erfasst.

Einer weil er Seemann bei der Handelsflotte war und daher im Westen fuhr, ein anderer weil er "staatlicher Leiter" war. Der Staatliche Leiter hatte einen eigenen zuständigen Offizier. Keiner von beiden war - wie übrigens alle bei uns - in der SED. Wir lehnten dieses Spitzelsystem von grundauf ab, und zwar die gesamte Großfamilie.

Wir haben uns auch über den Inhalt der Stasiakte unterhalten. Der Seemann hatte nur ne Überprüfung ob er wohl irgendwie "verloren" zu gehen plante. Man kam zu der Überzeugung das er sich die Welt anschauen wollte. Ansonsten ein paar Bemerkungen über wilde Seemanns-Gelage.

Interessanter war da der Staatliche Leiter. Das waren Befragungen von IMs, man könnte es am besten als stichprobenartige Überprüfungen beschreiben um Unregelmässigkeiten aufzuspüren. Offensichtlich ging es der Stasi hauptsächlich darum, herauszukriegen ob sich jemand am Betrieb bereichert, Dinge beiseite schaffte oder nicht. Einer der Befragten bekam 50 Mark dafür, offensichtlich war es kein richtiger IM, sondern nur ein Zuträger. Das hatte man vergessen zu schwärzen.

Pro Jahr kamen so 2 bis 3 Berichte rein, nimmt man Angaben wie Briefkopf und Eingangsstempel weg waren die Blätter recht leer. Nach 4 Jahren gaben sie auf. Ausserdem gabs ne Art Sicherheitsüberprüfung am Anfang.

Nach einem Arbeitsortswechsel gabs das gleiche nochmal. Auch das wurde später eingestellt. Über den Rest der Familie wurde kein Wort verloren. Nur ein IM erwähnte, das der staatliche Leiter sehr beliebt sei und die Familienverhältnisse intakt.

Er hatte einen Riesen Aktenordner erwartet, wann hat man schonmal Gelegenheit Geheimdienstakten über sich zu lesen. Wir wollten die Schnüffler gnadenlos zur Strecke bringen.

Aber ehrlich? Insgesamt war es enttäuschend. Er war wohl stink langweilig. Die Schnüffler hat er größtenteils erkannt. Er sah keinen Grund ihnen irgendwas vorzuwerfen. Ihre Berichte waren kurz und korrekt.

Die ganze Akte war bei weitem dünner als erwartet. Verglichen mit einer Akte beim Arbeitsamt die sich ein Freund neulich mal zeigen lies - war die Stasiakte über etwa den gleichen Zeitraum viel dünner. So überm Daumen gepeilt.

Das sollte einem zu denken geben!

Und wie sah das in der Realität aus? Gelegentlich hatten er mal mit der Stasi zu tun. Man versuchte dann zu erfahren was andere taten. Über den Chef vom Konsum oder man wollte was über besondere Gäste wissen. Natürlich wusste er nichts - sein Name war Hase. Gab es Kontrollen und die Kneipe hatte weniger im Keller als in den Büchern stand, rief der Kneipenwirt an und ihm wurde geholfen. Dafür revanchierte er sich anderweitig. So schickten er auch schonmal seine Stasileute in die Kneipe. Insbesondere dann wenn ein paar Leute im Haus waren, die eventuell überwacht wurden, wollte er die beschäftigt wissen.

In der Kneipe wurden sie abgefüllt und alle waren zufrieden. So lief der Hase.

Ich will die Stasi 1.0 nicht verteidigen, oder schöner reden als sie war. Sie wurde als großes Damoklesschwert empfunden, das permanent bedrohlich über einem hing. Insbesondere die ominösen Stasiakten, von denen keiner wusste was drin stand.

Aber zum Vergleich: Das Arbeitsamt heute hat bereits 42 Mio Datensätze erfasst. Das ist jeder zweite Deutsche. Dazu der BND und dann die Behördenvernetzung. Auch dies empfinde ich als Bedrohung, als Damoklesschwert. Keine Ahnung was der BND über mich hat? Ob ich schon überwacht werde?

Unsere liebe Gauck-Behörde setzt Säcke voller Schnipsel zusammen. Das tut sie nicht für uns Ostdeutsche. Nein, sie interessiert sich vielmehr dafür, wer die IMs im Westen waren und ob sie endlich was über Gysi und die anderen Linken drin finden. Der Gysi gibt ihnen Paroli und deshalb wollen sie ihn ja auch so unbedingt los werden. Klappt nur irgendwie nicht.

Diese Gauck-Behörde redet von laufenden Kilometern von Akten. Aber von über 6,8 Mio Anfragen sind nur unter 50% von Bürgern, und zwar von Ost und West. Keine 3 Mio haben eine Akte, darunter viele, für die lediglich eine einzelne Kartei angelegt wurde. Davon muss es rauhe Mengen geben.

Die Stasi schrieben noch mit Schreibmaschine oder sogar per Hand. Die dürften schon ab den 80igern mit ihren eigenen Akten ziemlich überfordert gewesen sein. Jedenfalls nach dem was man so hört...

Ihr Hauptinteresse galt wohl nicht so dem Durchschnittsbürger, sondern vielmehr staatsfeindliche Aktivitäten frühzeitig aufzudecken, die Leitungsebenen unter Beobachtung zu halten, damit die Versorgung auch funktionierte und hauptsächlich wohl den Westen oder seine Besucher auszuspionieren. Da dürfte wohl bei jeder Botschaft eine eigene Truppe aktiv gewesen sein.

Der BND dürfte seinerseits genausoviel in die Überwachung des Ostens investiert haben, vielleicht mehr. Ihre Technik war jedenfalls viel besser. Man weiss darüber rein gar nichts. Die BRD arbeitet ihre Spionagetätigkeiten im Osten nicht auf. Ich wette die wären auch ganz interessant für uns. Die hatten sogar einen besseren Stadtplan als der Osten. Dazu kamen noch andere Geheimdienste wie CIA usw.. Leider erfahren wir hierzu auch nichts. Insbesondere wie sie das DDR-Telefonnetz anzapften. Warum wohl? Der liebe Niels wurde womöglich mehr vom Westen überwacht als er vermuten würde.

Die Stasi inszenierte sich als ein System des Schreckens, des Überwachens und der Einschüchterung. Insbesondere Westbesucher wurden bereits an der Grenze durch extreme Schärfe und Kontrollwut systematisch schikaniert, damit ihnen gleich klar wurde, wo der Hammer hängt und wer hier das Sagen hat. Das ist keine Spass-Republik, wo man als Bundesbürger Gesetze brechen kann. Gelegentlich wurden auch einige "erzogen"...dann fuhr man sie zur Grenze. Go home. Tschüss...

Klar, das sich die ahnungslosen Westbesucher sich wie im "falschen Film" vorkamen.

Dazu kam die unübersehbar fehlende bunte Glitzer- Funkel- und Werbewelt, die eher jämmerlichen Parolen die oft Jahrzehnte hingen. Dazu die Läden in denen die Regale nicht wie gewohnt aus allen Nähten platzten. Sie stolperten mit ihrem Tagesvisa auf den Alex und damit ins Zentrum des Sozialismus. Also da wo die Botschaften und Regierungsgebäude waren. Auf diese Weise hatte die Stasi oder Polizei immer gute Gründe präsent zu sein. Ansonsten bemühte man sich ein paar Ecken ein bisschen aufzupeppen. Man baute einen hübschen Palast der Republik, Ladenpassagen, bessere Restaurants und plazierte dazwischen etwas Kunst. Cola-Notstand gabs dort nie und die Läden waren bevorzugt beliefert.

Man versuchte den Besuchern aus dem Westen durchaus ein Bild vermitteln, das die Versorgungslage gut ist. Ein Treppenwitz... Das war der berühmte Berlin-Bonus. Natürlich soff der Osten gegen jeden Laden im Westen ab. Für einen Westbesucher der nur das zu sehen bekam, war es eher eine surreale Welt voller Licht und Schatten. "Film Noir" statt Farbfernsehn. Die fuhren heim mit dem Eindruck das sei ein einziger Knast. So war die Stasi relativ sicher die ganzen Geheimdienste und verblendete Kommunisten-Hasser und ähnliches in Schach zu halten...

Auffallend war auch die ständige Präsenz der Polizei in einigen Gegenden. Im Sozialismus fuhren kleine Mädchen oder auch Jugendliche nachts allein mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, das war durchaus normal. Oft waren diese Bahnsteige menschenleer, daher liefen auf allen Bahnhöfen 2 Polizisten Streife. Die empfanden Kinder und Jugendliche meisst als sehr bedrohlich. Heute sind die Kinder selbst Eltern und würden sich wünschen das mehr Polizei zu sehen wäre. Die Überwachungstechnik verhindert eben keine Übergriffe. Sie macht nur eins, Überwachen... Polizei war eigentlich wie Stasi - nur eben in Uniform. So sahen wir es. Auch die Tanzveranstaltungen und Jugendklubs klapperten sie ab und versuchten gezielt betrunkene Fahrer aufzulauern, um sie von der Straße zu holen. Und natürlich bewachten sie die Grenze... Überhaupt lag der Westen auf einem anderen Stern, nur Westdeutschland lag irgendwo im Westen. Klar wir träumten auch mal die Pyramiden zu sehen, die Karibik, Australien, Afrika und natürlich Amerika. Über die Probleme der Welt wussten wir nicht viel. Und Karl Eduard von Schnitzler haben wir nicht gesehen, jedenfalls wenn es vermeidbar war. Und das war es meistens.

Wir haben uns den Westen viel schöner, besser, netter vorgestellt, wo man mit ehrlicher Arbeit was erreicht. Wir hatten eine gute Ausbildung und hart arbeiten, das konnten wir auch. Unser Weltbild vom Westen war total verklärt...

Familienbande: Meine Großvater hatte vor dem Krieg einen großen Bauernhof und eine Bäckerei auf der nun polnischen Seite. Sie verloren alles bei der Vertreibung der Deutschen. Mein Opa wurde entnazifiziert, er führte wohl irgendwie mal die Dorfnazis an. Dann wurde er im Krieg eingezogen und wanderte in Gefangenschaft. Sie bekamen wie viele andere einen der winzigen "Neubauernhöfe" nahe der polnischen Grenze in einem Dorf das wirklich am Ende der Welt war. Er wollte auch dahin, das war nur einen Katzensprung von seiner alten Heimat entfernt.

Der Neubauernhof war winzig, eine Häuserhälfte mit 500qm Land drumherum. Der Boden war schief, die Dielen knarrten unüberhörbar laut und sie hatte noch lange einen Kohleherd, Kohleheizung und Plumsklo. Erst in den 80igern bauten sie ein richtiges Bad und erneuerten die Küche mit modernem Herd und Heizung. Sie haben beide bei der Bahn gearbeitet und hatten ein Dutzend Hühner. Mein Opa starb in den frühen 80igern, aber meine Oma wurde über 96 Jahre alt und war selten richtig krank. Bis zuletzt blieb sie auf ihrem winzigem Hof. Sie ist letztes Jahr gestorben. Im Osten bekam sie bereits Rente und steckte ihren Enkeln immer was zu. Das ging nach der Wende nicht mehr. Dafür reichte die mickrige Rente nicht aus. Und sie war ein bescheidener Mensch. Ihr Kommentar zu ihrem Leben: "Ich hab die Weimaer Republik und die Nazis erlebt. Der Krieg hat mir Vater und Brüder genommen. Die Kommunisten haben uns enteignet und die Polen vertrieben. Aber die Sozialisten haben dafür gesorgt das es wieder besser wurde. Die haben ihr Versprechen gehalten. Der Westen war wie die Kirschen in Nachbars Garten, sie sahen besser aus. Aber am Ende hat er vergessen uns eine Kugel zu spendieren mit der er sich der Rentner entledigen kann."

In ihrem knapp 1000 Seelen-Dorf am Ende der Welt gab es zur DDR Zeit einen winzigen Vogelzoo, eine Handvoll Geschäfte, Kneipen, Fussballplatz, Jugendklub, Schule, Post, Kindergarten, Freiwillige Feuerwehr, eine Schwesternstation von wo eine Gemeindeschwester früher übers Land fuhr zu den alten Leuten, eine Gartenkolonie von Großstädtern und ein Kulturhaus in dem jedes Wochenende Tanz war. In der Woche war das eine Art Mensa drin, die Kantine für Bahn und LPG. Rundherum war eine LPG. Dazu die Eisenbahn die die Dörfer mit verbanden. 50% des Dorfes arbeiteten entweder in der LPG oder bei der Bahn. Die anderen fuhren mit der Bahn zu ihren Arbeitsplätzen oder waren in der Infrastruktur beschäftigt. Für einen so kleinen Ort war das eine recht große Infrastruktur. Die Straßen waren jedoch Buckelpisten. Bei Regen bildeten sich riesige Pfützen, eine neben der anderen. Drei Parolen hingen an den Wänden solang ich denken kann. Sie hingen dort herum, als hätte man sie vergessen. Hat man wohl auch und so sah man ihnen das betagte Alter auch an. Normalerweise klappten sich dort die Bürgerwege um 18 Uhr hoch. Dann sah man nur noch Jugendliche die über die Buckelpisten wettrennen fuhren, Fussball spielten oder vor dem Jugendklub rum standen. Dort sagten sich wirklich Hund und Katze gute Nacht.

Das Dorf sieht äußerlich heute hübscher aus, die Straße wirkt viel breiter und ist neu betoniert, die Häuser sind neu gestrichen und sehen nicht mehr so grau aus. Überall hängt Werbung. Doch wahr ist: das Dorf hat nur noch 300 Einwohner, überwiegend Rentner und Arbeitslose. Kindergarten und Schule gibt es nicht mehr. Das Arbeitsamt weiss gar nicht, wohin es die Leute vermitteln soll, es gibt ja keine Arbeit mehr. Die Bahn fährt selten, meistens Güterzüge, die Bahngebäude sind alle verwahrlost. Die LPG ging sofort pleite. Die meisten Bewohner versorgen sich über ihre winzigen Gärten. Halten Hühner und bauen wieder Kartoffeln an. Man tauscht wieder Rüben gegen Äpfel. Verhungern werden sie also nicht. Im erwerbstätigem Alter sind 50%. 17% der Bevölkerung sind unter 30 Jahre alt. Die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei 18%. Auf der polnischen Seite liegt sie nur bei 15%. Trotzdem sanktionieren sie gerade hier die paar Arbeitslosen wie bekloppt. Sie haben mit die höchste Sanktionsquote von ganz Deutschland.

Abseits der Hauptstaße verfallen die Häuser. Viele stehen leer. Die Gartenkolonie verwildert. Der Jugendklub und der Zoo gingen als erstes drauf. Heute sind das Betonruinen des Sozialismus. Na klar, selbst der Verfall wird als Folge des bösen Sozialismus interpretiert.

Nach der Wende eröffneten viele Geschäfte, gingen aber nach 3 Jahren pleite. Das Kulturhaus steht seit 10 Jahren leer und kann gemietet werden, aber es ist nichts mehr drin los. Ein paar Familienfeiern werden drin abgehalten. Der Bürgermeister kümmert sich drum das es nicht ganz verkommt. Dann trommelt er ein paar Leute zusammen und sie putzen das Haus durch und machen notwendige Reparaturen. Alles unentgeltlich. Die Bahn ist ein Schatten ihrer selbst. Das Dorf hat keinen Laden, keine Schule, keine Kultur, es besteht nur noch aus einer hübschen Hauptstraße wo alles so sauber wirkt. Heut klappen dort die Bürgersteige schon um 10 Uhr morgens hoch. Ein Optimist versuchte sich mit einem Edel-Reitstall in der ehemaligen LPG und ging rasch wieder pleite. Rundherum das ehemalige LPG-Land gehört irgendeinem Energiekonzern. Der hat ein paar Windmühlen aufgestellt und betreibt ansonsten Monowirtschaft. Auch Genversuchsfelder wurden angelegt. Mais wächst heute da wo früher Blumenkohl, Kartoffeln, Bohnen und Rüben wuchsen. Auch Kühe und Schafe sieht man nicht mehr. Davon gabs früher jede Menge. Zunehmend haben sie eine Zeckenplage, die insbesondere die Tiere quält. Woher die alle kommen? Niemand bekämpft sie. Selbst die Kirschbäume lassen den Kopf hängen.

Der Bürgermeister gibt sich wirklich Mühe Leben reinzubringen. Er veranstaltet ab und zu ein Fußballspiel und organisiert Grillbude mit Bierausschank, aber da kommen kaum 50 Leute zusammen. Für die Kirmes ist das Dorf zu klein, und Renter sind auch keine wirkliche Kundschaft. Der letzte Laden, der zu machte, war die Quelle-Hermes-Poststelle im ehemaligem Kindergarten. Sie hat fast alles gemacht, um den Laden über Wasser zu halten. Heut ist sie arbeitslos und sitzt mit Schulden da. Die Leute müssen 20 km zu einem Supermarkt fahren. Ich hab keine Ahnung wie sie das anstellen, aber es sind wohl die Jüngeren, die hier für die Alten mit einkaufen. Wer sich mal "Die Kinder von Golzow" angeschaut hat, so in etwa war es da auch. Was übrigens in dem Film nicht rüber kam, ich kenne Golzow vor und nach der Wende, es ist wie in Omas Dorf, hübsche Straße dahinter genauso herunter gekommen. Dörfer dieser Art sterben, da hilft auch kein verfügbarer Zement oder bunte Werbung. Es ist das Leben, der Arbeitsplatz, die Hoffnung, die da fehlt. Vor 2 Jahren starb die Rentnerin in der anderen Doppelhaushälfte, meine Oma letztes Jahr. Die Doppelhaushälfte wurde mit ach und krach an einen Polen verkauft. Fast hätten wir noch drauflegen müssen.

Ich wuchs in der Großstadt auf, in einem Plattenbau. An der Ecke war ein Blumenladen an der Bahn, solang ich denken kann. Die Bahn und ein importierter SPD-Fuzzi haben sie enteignet - Bahnland. Sie hat dann Ladenmiete für ihr eigenes Haus zahlen müssen, so ging sie pleite. Später las ich in der Zeitung, dass diese Enteignung Unrecht war, aber ihr Haus bekam sie nicht zurück - "das ginge rechtlich nicht". Heute ist da jedenfalls ein türkischer Obstladen drin.

Der importierte SPD-Fuzzi dagegen ist im "Nebenjob" Vorsitzender der Reitervereinigung von BB. Und er hat in seinem zweiten "Nebenjob" eine riesige Kanzlei. Die macht auch Gefälligkeitsgutachten für andere Unternehmen und entwirft Gesetze. Er klagte als erster, dass die Bundestagsmitglieder ihre Nebeneinkünfte offen legen müssen.

Aber weiter: Später zogen wir um und hatten eine Dienstwohnung, die ein bisschen größer ausfiel. Wir waren daher auch die ersten die ein Telefonanschluss hatten, weil einer bei uns halt "staatliche Leiter" war. Seine Funktion bestand darin einen Betrieb zu führen, wo die Menschen Urlaub machten und Kinder im Sommer in Ferienlager zu Gast waren. Es war eine Art Pension im Großformat in einem größerem Gebäude mit Sportplatz, kein Neubau. Es kamen Tausende im Laufe der Zeit. Darunter auch die Leiter großer Kombinate, Künstler, Delegationen aus dem Ausland, sogar die Stasi selbst machte bei uns gelegentlich Urlaub. Einige davon nannten es "Dienstreise" :-)

Ich ging als Jugendliche in den Bergen zur Schule, eine Kleinstadt, 30.000 Einwohner alles noch recht evangelisch. In meiner Schulzeit gab es ca. 10% bis 20% in meiner Klasse, die nicht in der FDJ waren und daher auch keine Jugendweihe mit machten. Sie wurden dafür nicht schlechter behandelt als alle anderen. Es war schlichtweg kein Thema. Ich zeichnete mich wie viele in der Klasse eher durch regelmässige Abwesenheit bei Propaganda-Veranstaltungen aus. War das jedoch unvermeidlich, z.b. zu 1. Mai, setzte dort nach spätestens einer Stunde ein massiver Schwund der Menge ein. Daher beeilte man sich die Reden abzukürzen, weil sonst hätte man vor leeren Plätze gesprochen.

In meiner erweiterten Familie hat jeder die 1,5 Jahre Wehrdienst absolviert und viele waren studieren. 3 Jahre hat keiner gemacht. Einer hat früher mal als weisse Maus den Verkehr geregelt, als es noch nicht so viele Ampel gab. Später war er Hausmeister und Koch.

Wir hatten öfter die Kirmes im Dorf und ich ging viel zur Disco. Da zogen wir dann mit Freunden über die Dörfer von einer Disco zur nächsten. Manchmal ging ich gleich 5 mal die Woche aus. 30 oder 40 Mark kostete so ein Abend. Ich hatte nie Geldnot. War ich pleite, zahlten meine Freunde und umgekehrt. Dass wir alle Alkoholiker waren kann ich nicht sagen. Wir waren aber große Partymacher...

Obwohl ich hätte zur EOS gehen können, ging ich nicht das Abi machen. Ich wollte nicht in diese rote Kaderschmiede. Merkel aber schon. Da konnte es offensichtlich gar nicht rot genug sein. Sie war ja auch noch bei den Russen in der Kader-Uni.

Also ging ich in die Lehre. Bei meinem Wunschberuf wurde ich abgelehnt, es gab nur 11 Lehrstellen im ganzem Lande. Die Lehre absolvierte ich dann im gleichen Betrieb wie auch Gysi - als oller Melker. Natürlich war Gysi viel früher dort, ich bin ihm also nie begegnet, naja die DDR war klein. In der Lehre schmissen wir wilde Partys im Wohnheim. Teilweise unter Beteiligung der örtlichen Dorfjugend. Nach der Lehre bewarb ich mich bei meinem Traumjob und bekam ihn endlich. Weil ich jung und neugierig war, wechselte ich nach einem Jahr zur nächsten Arbeitsstelle, um auch andere Orte im Osten kennenzulernen. Ich setzte eine Annonce in die Zeitung, bekam 15 Arbeitsangebote, schaute mir 3 davon an und nahm einen an. Auf diese Weise lernte ich die ganze Republik kennen und zog vor der Wende mehrfach um.

Nach der Wende hab ich auch eine Annonce in die Zeitung gesetzt. Die war unglaublich teuer. Dann kamen auch ca. 15 Angebote in Hochglanz, totales Edel-Niveau. Ich war begeistert... Ich schaute mir also drei an. Einer setzte mir begeistert lauter Rohkostgemüse zum Abendbrot vor, mühsam würgte ich mir das runter und ging hungrig schlafen. Daher viel er gleich durch. Einer behandelte mich so von oben herab, da viel auch er durch. Eine schickte mir 100 Mark für die Anreise und Fotos von einer hübschen kleinen Anlage und einer kleinen Dienstwohnung. Das nahm ich dann an.

Ich war fleissig, die Arbeit war gut, manche Geräte waren mir völlig fremd, aber man ist ja lernfähig. Er schien zufrieden zu sein. Doch in 2 Monaten Arbeit zahlte er mir keinen Penny. Ich sollte auch mit niemanden aus dem Dorf sprechen, warum? Keine Ahnung. Als ich ihn nach meinem Lohn fragte wurde er ausfallend jähzornig. Ich solle erstmal zeigen was ich kann usw... Dann verbot er mir ins Dorf zu gehen. Der Mann wurde mir unheimlicher. Nachts packte ich meinen Krempel zusammen und verschwand...

Ein Auto sammelte mich von der Straße auf und nahm mich mit in die Stadt. Vor dem Bahnhof setzte er mich ab. Da saß ich nun, ein Häufchen Elend, ohne Geld und einen riesigen Koffer mit sich rum schleppend. In der Bahnhofsmission gab man mir ein Frühstück. Dann setzte ich mich in einem Zug nach Hause. Ich fuhr schwarz und betete, dass kein Schaffner kam.

Ein freundlicher Düsseldorfer fing ein Gespräch mit mir an. Er war selbst ein Kind von ausgewanderten Ungarn, und so erzählte ich ihm meine Story. Als der Schaffner kam, drückte er mich in die Bank, bezahlte meine Fahrkarte und lud mich anschliessend noch zum Mittag in den Speisewagen ein. Ich bin ihm heute noch dankbar dafür. Es war nicht etwa ein billiges Ticket, sondern das kostete richtig Geld, schliesslich musste ich von einer Ecke Deutschlands zur anderen. Meine Eltern waren überrascht, schockiert und froh das ich wieder da war. Ich war dann später nochmal im Westen einige Jahre. Hessen, Bayern, NRW. Ich hab mir ein bisschen die Welt angeschaut. Aber irgendwann zog es mich wieder heim. Damit waren meine Wanderjahre vorbei. Die Orte an denen ich mal so wohnte, erkenn ich kaum wieder. Nicht weil sie so hübsch, sondern eher weil sie total verbaut und mit dämlichster Werbung verschandelt sind.

Erfahrungen mit Chefs aus dem Westen (so als Zusammenfassung was meine Verwandtschaft so im Laufe der Zeit erlebt hat)

Ungerechte Chefs, horchen die Leute aus und lieben sämtliche Überwachungstechniken. Versprechen tun sie den Himmel auf Erden, aber das kann man vergessen - alles nur Schall und Rauch. Sie sind oft selbstherrlich, reißen chronisch alles an sich weil nur sie es besser können und tadeln halten sie für eine Maßnahme zur Produktionssteigerung. Typisch Besser-Wessi. Der Arbeiter ist meisst ein Spielball ihrer Launen, Denken unterlässt man besser und Effizienz bedeutet die Leute durch Leiharbeiter zu ersetzen. Das halten sie ihnen auch gern und oft unter die Nase. Die Anforderungen an die Leute sind völlig überzogen, die Menschen überarbeitet, desillusioniert, haben wenig Urlaub, gehen krank zur Arbeit um ihren Job zu behalten. Nach einigen Jahren sind sie total ausgebrannt und werden "entsorgt". Betriebsbedingte Kündigung heisst das im Fachjargon. Viele von denen muss man abmahnen, das sie endlich zahlen, das tun sie äußert ungern, insbesondere wenn sie reich sind. Ausserdem drohen sie permanent mit Klagen. Ihr bester Freund ist meistens der Rechtsanwalt.

Insgesamt halten sie sich für besonders klug und sehr höflich. Ganz besonders überzeugt sind sie davon das sie Frauen und Männer gleich behandeln, das die Männer eher noch einen Männerbeauftragten bräuchten. Das widerspricht zwar allen weiblichen Erfahrungen und sämtlichen Studien, aber auch das wissen sie besser. Sie sprechen sauberes Hochdeutsch und assoziieren Dialekt mit Dummheit. Sie haben ihr Grundvermögen geerbt und dank Treuhand ausgebaut und vervielfacht - für einen Euro. Ihre Doktorarbeit ist vermutlich abgeschrieben, zumindestens bei den Politikern ist das offenbar üblich.

Sie sind völlig demotivierend. Ihr gesamter Führungsstil ist in einem Wort: "scheisse". Und wer "Scheisse" am besten beherrscht, wird "Unternehmer des Jahres" oder Vorsitzender einer Handelskammer.

Aber all das merken sie nicht, weil ihre Lieblingsangestellten sind regelrechte Arschkriecher. Ob sie sich jemals im Spiegel gesehen haben?

Und die sind das leuchtende Vorbild für die Noch-Besser-Ossis.

Ja, sowas gibt es auch. Eine Spezies vom Typ Merkel. Das sind Leute, denen ist das System völlig egal, die machen überall Karriere. Die trampeln auf Menschen rum und kriegen immer ihren Arsch an die Wand. Sie dienen als Vorzeige-Ossi, als lebendes Beispiel, dass aus Tellerwäschern Millionäre werden - dank der neuen Freiheit. Die bringen zwar insgesamt nicht viel zu Wege, jammern aber, wie sehr sie unter der DDR gelitten haben. Das verkauft sich hervorragend. Die Presse sucht händeringend nach solchen Leuten. Und die genießen dann ihre 5 Min. Ruhm.

Genauso wie die Leute in den Arbeitsämtern, die Verbrechen am Schreibtisch begehen. Die soviel Freude am Sanktionieren von kleinen Leuten haben, die genießen es auch Macht über diese armen Menschen auszuüben. Die den Sozialstaat täglich zu Klopapier degradieren. Machthungrigen Leuten sollte man nie Macht geben, schon garnicht grenzenlose.

Und wenn man sie nicht mehr braucht, werden sie selbst entsorgt. Das haben viele noch nicht begriffen.

Stell dir vor es ist Demokratie und keiner mag sie...

So ungefähr kann man dieses Deutschland beschreiben. Die Regierung pfeift auf das Volk, die Demonstranten sind nur lästig, ansonsten haben sie keinerlei Wirkung, die Gewerkschaften gehen mit Unternehmern essen, die Politik macht die Yellowpress und die Lobby schreibt die Gesetze dieses Landesi, damit unsere Freizeitpolitiker ihren Dienstreiseurlaub in Amerika oder die Kamelkaravane nach Dubai genießen kann. Ein feiner Dreckshaufen.

Man kann vieles über die DDR sagen und meckern, aber Wasserwerfer und Schutzschilde brauchte sie nicht. Das System des Schreckens war eben auch ein bisschen "Vorbeugung durch Abschreckung". Eine militärisch durchorganisiertes Truppentheater.

Das macht ihre Verbrechen natürlich nicht kleiner. Verbrecher sollte man überall verurteilen, einfach weil sie es verdient haben.

Aber nicht jeder war automatisch ein Verbrecher, nicht jeder war freiwillig IM, und nicht jeder versuchte permanent Leute an den Galgen zu bringen.

Hat die BRD überhaupt mal ihre Nazis aufgearbeitet? Eher nicht, sonst hätte sie Otto Graf Lambsdorff im Knast abliefern müssen? Stattdessen machte sie ihn zum Bundesminister für Wirtschaft.

Aber angesichts der unglaublichen Berichterstattung über den Unrechtsstaat DDR sollten sie ganz genau hinschauen, was man ihnen da für faule Eier andreht.

Klaus Kinkel, Bundesminister der Justiz, gab 1991 vor dem dt. Richtertag den Bundesdeutschen Richtern den Auftrag "es muss uns gelingen die DDR zu delegitimieren". Er wies also die Richter an, das Recht zu beugen.

Die Presse befindet sich zu 99,9% in der Hand von Westdeutschen. Ihr Auftrag ist es, allen Leuten klar zu machen wie schlecht die DDR war, insbesondere aber den Ostdeutschen. Auch in unseren Schulen wird das von euren Lehrern unseren Kindern aus euren Büchern beigebracht die sie auch noch kaufen müssen.

Unsere Politiker sind kaltgestellt. Die werden permanent vom BND überwacht und ansonsten regelmässig als IM verunglimpft.

Leider finden sie keinen Spitzel bei den Linken mehr, schon nach 10 Jahren gingen die ihnen aus. Jetzt finden sie regelmäßig neue Beweise vor den Wahlen. Und dann? Nichts. Sie können nichts vorlegen. Das ist alles Teil ihrer Hetze. Haben sie vor 40 Jahren auch schon so gemacht.

Erinnert ihr euch noch an das Rauch-Haus in Berlin?

Der Rauch-Haus-Song von Ton-Steíne-Scherben

"Der Senator war stinksauer, die CDU war schwer empört,
daß die Typen sich jetzt nehmen, was ihnen sowieso gehört.
Aber um der Welt zu zeigen, wie großzügig sie sind,
sagten sie: "Wir räumen später, lassen sie erstmal drin!"
Und vier Monate später stand in Springer's heißem Blatt,
daß das Georg-von-Rauch-Haus eine Bombenwerkstatt hat.
Und die deutlichen Beweise sind zehn leere Flaschen Wein
und zehn leere Flaschen können schnell zehn Mollies sein."

Die einzigen Spitzel die sie noch haben sind Merkel & co. Aber das versuchen sie überall aus dem Internet zu tilgen.

Wie übrigens alles von der Merkel. Man findet keine alten Fotos mehr, keine Berichte mehr über ihre Zeit als Umweltministerin, auch nicht ihre Unterschrift über die Atommüllentsorgung der 90iger in der Asse. Nichts nada.

Nichts soll ihren Glanz trüben...Ein IM-Spitzel als Kanzler von Deutschland. Das ist ja genauso blöd wie die Amis mit ihrem Reagan.

Ihre Journalisten stellen Ostdeutsche und Ostdeutschland grundsätzlich negativ dar. Im einzelnen sind das Kleinigkeiten, in der Summe addiert sich das jedoch. Aus dem Osten kommen nur faule HartzIV Empfänger, böse Linke, Nazis und IMs. Achten Sie mal drauf.

20 Jahre nach der Einheit und intensivster Medienhetze haben sie jedoch noch nicht mal 50% davon überzeugt, dass ihre Demokratie viel besser ist. "Setzen sechs".

Warum ist das wohl so? Haben die DDR Bürger nicht genug gelitten? Sind die einen bisschen blöd in der Birne? Ostalgiker 8 Mio.?

Nein, wir haben nicht "gelitten".

Wir fühlten uns in unserer Freiheit erheblich eingeschränkt und bespitzelt, dafür sind wir auf die Straße gegangen. Unser eigener "Unrechtsstaat" hat die Regierung zum Rücktritt gezwungen, die Reisebeschränkungen aufgehoben und die Stasi liquidiert. Dann hat es freie Wahlen abgehalten. Das waren wir!

Sie haben heute das Problem, dass dieser zweitklassig bezahlte Osten auch nach 20 Jahren einfach nicht mundtot zu bekommen ist...

Das gelingt nur im Bundestag und Bundesrat, wo vier Parteien seit 20 Jahren die Linke kalt stellen.

Das und genau das ist eure Demokratie wert.

Es war einmal ein Land ...

und das ganze Volkseigentum gehörte mir, mit den anderen 16 Mio. natürlich. Und wir haben wirklich viel aus unseren Betrieben rausgeholt - im wahrsten Sinne. Sie gehörten uns ja. Vergessen? Wir nicht.

Aber wir waren so dumm zu glauben das ihr ein besseres freieres Land seid.

Das seid ihr nicht.

Eure Freiheit reicht nur solang wie eure Geldbörse. Und die ist leider schnell alle. Bei euch sind schon Jugendliche hoch verschuldet. Wie kann sowas möglich sein?

Man stelle sich das mal vor, 16 Mio. Ossis lechzten nach Levis, VW Golf und Bananen. Im Westen brach Goldgräberstimmung aus. Die Treuhand ein reiner Selbstbedienungsladen für jede Art von miesen "Unternehmern", Hauptsache aus dem Westen, geführt von Import-Wessis. Den Beutezug Ost könnt ihr in hunderten Büchern nachlesen. Keines davon gehört zum Schulstoff. Warum wohl?

Wie von Zauberhand tauchten ganze Container komplett als Laden auf, angefüllt mit Köstlichkeiten, scheinbar direkt aus Schlaraffia.

Und wir malten noch stolz Schilder "Willkommen in Deutschland". Wir begrüssten diese Räuber und Diebe in unserer naiven freundliche Art wie Brüder. Wie dämlich von uns!

Heute besitzen wir Ostdeutschen von unserem Volksvermögen nichts mehr. Nicht mal mehr das Land, Wiesen, Seen. Sämtliche Vermögenswerte sind in Besitz von Westdeutschland. Wir besetzen überwiegend die unteren Posten, das Laufburschen-Niveau. Leiharbeit ist bei uns der große "Jobmotor", unsere Kinder stecken in unbezahlten Praktikanten-Jobs fest. Da gibts richtige Karrieren.

In unseren Leitungsetagen sitzen durchweg Import-Wessis, in unseren Universitäten lehren Import-Wessis, in unseren Museen sitzen Import-Wessis, in unseren Opern, in unseren Landratsämtern, in unseren Landtagen und natürlich sitzen auch Import-Wessis für uns im Bundestag. Wie die dahin kommen? Keine Ahnung, wir wählen sie nicht. Die erwählen sich selber... Sachsen soll CDU-Land sein? So blöd sind nicht mal Sachsen.

Auf unserer Milch steht Sachsen oder Brandenburger drauf, aber nicht mal die kommt von hier, sie kommt aus Westdeutschland. Das wäre anders auch kaum möglich, wir haben ja kaum noch Bauern, unsere Äcker gehören ja auch dem Westen.

Ihr armen kleinen Leute da draußen denkt, ihr habt Solidarbeitrag für den Aufbau Ost gezahlt? Leider nicht an uns. Das Geld wanderte nur über Ostdeutschland zu euren Unternehmern. Zu den Freunden von Kohl, die sich den Osten schon straßenweise aufgeteilt hatten, als wir noch nicht mal am runden Tisch saßen.

Lügen - Betrügen - Stehlen

Das sind nicht unsere Werte - das habt ihr uns beigebracht. Ob wir sauer sind? Nein, wir sind total happy! Aber ok, Schwamm drüber.

Eure Politiker haben nicht nur uns betrogen, sie belügen euch seit Jahrzehnten. Haben sie auch nur ein Problem gelöst? Nein. Sie haben den Einigungsvertrag gebrochen. Sie haben den Sozialstaat zerstört. Eurer Grundgesetz ist löchriger als Schweizer Käse, weil soviel Lobbyisten da schon dran gedreht haben.

Sie stehlen im ganz großem Stil im ganzen Ostblock, in Afrika, in Asien und inzwischen auch in Südeuropa. Glaubt ihr, die machen vor euch halt?

Es ist eure Regierung, die ihr wählt. Unsere Linken sind ja eh kaltgestellt. Seit 20 Jahren schon...

Das sind eure Sozialdemokraten, eure Grünen, eure Christen, eure Liberalen, eure Siegerjustiz, eure freie Presse und eure Marktwirtschaft.

Wir sind hier nur die lokalen Ureinwohner, die auf eurem Land leben, von eurer Gnade abhängig, von euren Bossen und von eurer Hand gemolken.

Ich schäme mich, Bürger eines Staates mit solch einer Regierung zu sein.

Ich bin kein zweitklassiger Bundesbürger mehr, das habt ihr leider gründlich vergeigt.

Ich bin lieber ein erstklassiger Ossi. Die lernen wieder aufrecht zu gehen...

Wenn diese Import-Wessis nur gehen würden! Wir werden ihnen keine Träne nachheulen. Leider gehen sie ja nicht, die sind wie Schmeissfliegen.

Es war viel leichter die Honnecker-Bande los zu werden, als die Schröder- und Merkel-Bande.

Alles was wir heute besitzen, haben wir selbst erarbeitet, mit teurem Geld und viel Schweiß bezahlt.

Ich setzte mich lieber für jene ein, die weniger haben, die nicht das niedliche Kindergesicht haben. Leute, die wirklich unter diesem schwarz-rot-gelben Regime leiden, egal ob das Wessis, Ossis, Asylanten oder Menschen anderer Länder sind.

Meine Werte hat mir mein Heimatland vermittelt, und sind "leider" nicht manipulierbar.

Vermutlich wird mich dieser Staat irgendwann sowieso dafür einsperren. Falls sie rausfinden, wer ihnen das so mühsam aufgebaute Märchen vom Unrechtsstaat DDR zerpflückt.

Ich erzähl euch dann, ob der Knast im Westen hübscher ist :-)

Zu guter Letzt:

Wir im Osten haben das Beste gewollt aber auch vieles falsch gemacht. Inzwischen sind wir Experten für beide Gesellschaftsysteme.

Der Osten war der Versuch einer besseren Gesellschaft, der nach 45 Jahren scheiterte. Aber hey, so lange hat noch nie ein soziales System in Deutschland überlebt. Ihr seht nur den Fall des Sozialismus, aber wir haben auch bewiesen, dass ein deutscher Staat auch ohne Kapitalismus möglich ist. Und das will man euch mit allen Mitteln ausreden.

Euer Land hat alles versucht, der kleinen DDR zu schaden, weil sie sich erdreistete, die Reichen gnadenlos zu enteignen (ent-reichen). Das ist das bösartigste, was man dem 1%-superreichen Geldadel überhaupt antun kann. Deswegen muss dieses System DDR zu einem Unrechtsstaat dämonisiert werden, damit nur ja kein Wessi auf die Idee kommt das daran irgendwas gut war.

Beim nächsten Mal machen wir es besser, gern mit euch, aber dann auf Augenhöhe, nicht als zweitklassige Minderheit des Ostens, die man kalt stellen kann.

Nur wenn ihr weiter so einen Mist wählt, wird das nichts.

Eure Demokratie ist am Ende und reißt uns alle in den Abgrund. Eure Politik ist gescheitert, die weigert sich doch nur abzutreten. Die EU-Armee übt schon Volksaufstände niederzuwerfen.

Ihr seid im Durchschnitt ziemlich arm und hoch verschuldet. Eure Autos gehören der Bank und euer Haus auch. Eure Rente ist nicht sicher und wird wohl ziemlich mies ausfallen. Im Schnitt seid ihr 5 Jahre arbeitslos.

Dieses Land füttert euch mit künstlichen Farbstoffen, Zucker, Salz und Geschmacksverstärkern. Bildung wird immer teurer und eure Kinder saufen ab, weil sie in der Schule nicht schwimmen lernen. Dieses Land ist der drittgrößte Waffenexporteur. Inzwischen spielt ihr auch selbst im Krieg wieder in der ersten Liga mit.

Dieses Land zerbricht an seiner eigenen 1%-Elite, und ihr seid die anderen 99%. Diese 1% wollt ihr verteidigen, behalten, finanzieren?

Mal ehrlich, wer von euch steht denn noch hinter der Politik dieser Regierung? Ihr ersetzt bestenfalls die Pest durch Cholera.

Seid ihr stolz auf dieses Land?

Dreht ihnen den Geldhahn zu, holt euer Geld von der Banken, weg mit dem Plastik! Mit eurem Spargroschen bezahlen sie die Lobby. Ohne Geld keine Lobby. Verlinkt keine Medienkonzerne mehr, das nimmt ihnen die Plattform! Gebt ihnen nichts, was ihnen hilft! Nicht eure Stimme, nicht euer Geld und glaubt ihnen nicht!

Nur auf diese Weise werden sie schwächer, und so werdet ihr sie wieder los, diese korrupte Bande.

Heute sind wir es, die eure alten Ton-Steine-Scherben im Herzen tragen.

Sie liegen in der Sonne und betrügten die Welt.
Fahren dicke Autos von unserem Geld!
Nennen uns ihre Sklaven nach ihrem Gesetz.
Wer das Geld hat, hat die Macht und wer
die Macht hat, hat das Recht!

Die Richter und die Staatsanwälte
für wem sind sie da?
Für die Kapitalisten und für ihren Staat!
Sie verurteilen uns nach ihrem Gesetz.
Wer das Geld hat, hat die Macht
und wer die Macht hat, hat das Recht!

Sie sind gekauft um uns zu quälen.
Beschützen die Reichen die uns bestehlen.
Und verurteilen uns
nach ihrem scheiß Gesetz!
Wer das Geld hat, hat die Macht
und wer die Macht hat, hat das Recht!

Und ihr da im Osten, gebt die Hoffnung nicht auf!
Eure Richter sind feige, eure Henker sind gekauft.
Sie fürchten sich nur vor einem Gesetz:
Wer für das Volk kämpft der hat das Recht!
Ihr seid die Gefangenen im Klassenkampf,
den Kampf um die Zukunft und für unser Land!
Und es gibt für uns nur ein Gesetz:
Wir brauchen keine Sklaven und auch keine Chefs!

Wir entschuldigen uns hiermit ganz öffentlich für Merkel und Gauck.

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