In dieser Studie hier wird gezeigt, dass Maskenpflicht Infektionen um 47% senkt – allerdings hat die Studie grosse Schwächen
Die Studie gibt's hier. (Sicherungskopie). Das Hauptproblem:
We use the official German statistics on reported COVID-19 cases from the Robert Koch Institute (23). We build a balanced panel for 401 NUTS level 3 regions and 105 d spanning the period from 28 January to 11 May 2020 (42,105 observations). We use the cumulative number of registered COVID-19 cases in each district and the number of cumulative COVID-19 cases per 100,000 inhabitants as main outcome variables.
Wir verwenden die offiziellen deutschen Statistiken über gemeldete COVID-19-Fälle aus dem Robert-Koch-Institut (23). Wir bauen ein ausgewogenes Panel für 401 Regionen der NUTS-Ebene 3 und 105 d für den Zeitraum vom 28. Januar bis 11. Mai 2020 auf (42.105 Beobachtungen). Als wichtigste Ergebnisvariablen verwenden wir die kumulative Anzahl der registrierten COVID-19-Fälle in jedem Distrikt und die Anzahl der kumulativen COVID-19-Fälle pro 100.000 Einwohner.
Die Datenbasis ist also Quatsch. Das RKI ist legendär schlecht, was das Liefern von zuverlässigen Daten angeht. Im Zeitraum im April, auf den sich die Studie bezieht, wurde beim RKI mit einem nicht unerheblichen Designfehler gearbeitet. Die Zahlen sind so praktisch aussagelos, denn es wurde keine repräsentative Stichprobe erhoben.
Desweiteren wurde mit einem SIR-Modell die Grösse der Infektionen geschätzt, da keine Messdaten über Infektionen zur Verfügung stehen aufgrund der schlechten Arbeit des RKI. Das SIR-Modell ist aber höchst volatil gegenüber Designfehlern, so dass auch diese Grundlage nicht seriös für das Schliessen auf Ergebnisse dienen kann.
Kurz: Garbage in, Garbage out. Das Spitzenergebnis, wie toll die Maskenpflicht bei einer solchen Datenbasis scheinbar wirkt, muss sich weiterhin gegen die Evidenz messen lassen – es hat sich ja bisher in keinem Land eine wesentliche Änderung des Infektionsverlaufs nach Einführung der Maskenpflicht gezeigt. Alledings bleibt auch hier viel Unsicherheit, weil ja immer noch keine regelmässigen Kohortenstudien, also repräsentative Stichproben, vorliegen. Solange die Berhörden weiter auf statische Arbeitsverweigerung machen, wird die Frage wohl ungeklärt bleiben.
(Anm.: Wir haben es bei den Studienautoren mit Personen zu tun, denen die Relevanz einer guten Datenbasis nicht geläufig ist. Statt deren Fehler zu analysieren beziehen sie sich darauf, diese Daten seien “official” – “offiziell”. Das hat mehr von einer politischen Verlautbarung als von echter Wissenschaft. Und es zeigt mehr über das Problem, wie Corona bisher in Deutschland gehandhabt wird, als vermutlich von den Autoren beabsichtigt. Interessant dabei auch: die Autoren sind keine Epidemologen, sondern Wirtschaftswissenschaftler.)