Marko hat zugesagt, die Diskussion zu führen, und mir gegenüber einen Debattenbeitrag angekündigt ;-)
Darüber freue ich mich sehr. Zur Einstimmung für die Leser hier: Marko ist Autor einer probabilistischen Definition von Kritischem Denken. Sein Paper dazu findet Ihr hier (Sicherungskopie). Dem interessierten Leser sei es ans Herz gelegt! Marko definiert darin wie folgt:
Critical thinking is a metacognitive skill applicable to the evaluation of truth claims. Critical thinking consists of three components: Mini- mization of logical fallacies, minimization of cognitive biases, and a probabilistic epistemology.
Ich verwende selbst einen anderen Begriff von Kritischem Denken, da ich einem Neopositivismus anhänge, der sich vom Logischen Empirismus dadurch unterscheidet, dass ich den Linguistic Turn mit berücksichtige – er ist also was den Wahrheitsanspruch angeht, noch vorsichtiger geworden. Konkret auf Markos Definition bezogen geht es mir nie um “Truth Claims”. Positivismus der Art, wie ich ihn pflege, fordert Konsistenz und pragmatische Funktion. Ob's überhaupt eine Wahrheit gibt, und wie die dann genau aussieht, spielt dabei keine Rolle. Auch “Truth Claims”, also eigene Wahrheitsbehauptungen oder welche von Dritten, werden nicht beachtet.
Marko wird mich argumentativ hoffentlich genausowenig schonen wie ich ihn ;-)