Fichen nun über jeden einzelnen Schweizer Bürger: Schweizer Stimmvolk macht den Weg frei für die totale Massenüberwachung praktisch allen Internetverkehrs in der Schweiz
Eine Ära geht zuende. Die Schweiz ist hiermit kein Datenschutzstandort mehr. Aller Verkehr, der übers Ausland geht, unterliegt nun mit der “Kabelaufklärung” der vollständigen Massenüberwachung. Es geht hier nicht nur um praktisch alle grossen Webdienste wie Google, Facebook, Microsoft Cloud, Apple iCloud und vieles mehr, die von praktisch allen Schweizer Bürgern genutzt werden. Sondern es geht auch um praktisch den gesamten Inlandsdatenverkehr in der Schweiz. Der Grund: im Internet sind an fast jeder Verbindung ausländische Server beteiligt.
Will man z.B. mit der Neuen Züricher Zeitung eine E-Mail austauschen, so wird auch jede E-Mail, die innerhalb der Schweiz abgeschickt wird, über England geleitet – der Quellenschutz ist somit vollständig ausgehebelt:
% dig MX nzz.ch | grep '^[a-z]' nzz.ch. 488 IN MX 5 nzz-ch.mail.protection.outlook.com. % host nzz-ch.mail.protection.outlook.com. nzz-ch.mail.protection.outlook.com has address 213.199.154.87 nzz-ch.mail.protection.outlook.com has address 213.199.154.23 % whois 213.199.154.23 | grep descr | head -n2 descr: Microsoft London Internet Data Center descr: Distribution of Microsoft content % _
Für Projekte, für die der Datenschutz wichtig ist, war die Schweiz bisher ein bevorzugter Standort. Das hat sich nun ins Gegenteil verkehrt. Es ist zu erwarten, dass solche Projekte die Schweiz verlassen müssen.
Das einzig “Gute” an der Sache: eine dritte Fichenaffäre wird es wohl nicht mehr geben. Sie wäre ja absurd.