Die ScienceBlogs verlassen immer mehr die Wissenschaft und wenden sich politischer Propaganda zu
Wissenschaftskommunikation muss auch Position beziehen. Aber sie muss Position zu wissenschaftlichen Themen beziehen – und nicht zu tagespolitischen oder ideologischen. Das Gegenteil ist leider der Fall bei verschiedenen Artikeln auf den ScienceBlogs. Und es häuft sich.
Nach der Glosse 9/11-Truther: Haltet bitte endlich die Klappel!, bei der Jürgen Schönstein reklamiert, man dürfe nach so langer Zeit ohne unabhängige Untersuchung von 9/11 auch keine mehr fordern, veröffentlicht nun Florian Aigner eine Verteidigungsschrift für Monsanto. Und die ist an Naivität nicht mehr zu überbieten:
Reden kann man auch darüber, ob Monsanto – bzw. Bayer, nach der Monsanto-Übernahme – vielleicht zu groß geworden ist und eine marktbeherrschende Position einnimmt. Genau um solche Fragen zu klären, haben wir Kartellbehörden, sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres marktwirtschaftlichen Systems. Man kann der Meinung sein, dass hier strengere Regeln nötig werden – aber das hat nichts mit Monsanto zu tun, das muss man allgemein diskutieren. Eine Anlassgesetzgebung nur für die Monsanto-Übernahme wäre rechtsstaatlich bedenklich.
Offensichtlich hat Physiker Aigner die Argumente der Übernahme-Gegner nicht einmal zur Kenntnis genommen. Aber das ist hier nicht einmal der Punkt. Den in Wirklichkeit sollte sich eine Wissenschaftspublikation aus einer solchen Thematik einfach heraushalten.