Tja, nur eins von beiden kann stimmen: “Witali Klitschko droht mit neuer Offensive” vs. “Klitschko ruft Demonstranten zur Zurückhaltung auf”
Nach dem Gespräch mit Präsident Janukowitsch: Oppositionsführer Vitali Klitschko richtet das Wort an die wartenden Demonstranten.
German Foreign Policy führt dagegen aus:
Nach der blutigen Eskalation der Proteste in Kiew droht Witali Klitschko, der Favorit Berlins in der Ukraine, mit einer neuen "Offensive" gegen die Regierung. Diese werde gestartet, sollte Präsident Janukowitsch nicht bis zum gestrigen Abend zurücktreten, hatte Klitschko am Mittwoch angekündigt. Der Rücktritt ist bis zum Ablauf des Ultimatums nicht erfolgt; die Spannungen steigen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sei "in verschiedener Weise" mit der ukrainischen Opposition "in Kontakt", teilt Bundeskanzlerin Merkel mit und erhöht den Druck auf die ukrainische Regierung: Diese müsse "die freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlungen" schützen. Die Gewalteskalation am letzten Wochenende, die der brutalen Polizei- Repression vorausging, wurde von Aktivisten der extremen Rechten initiiert, die von Anfang an an den Protesten des "Euromaidan" teilnahmen und dort inzwischen Beobachtern zufolge zunehmend auf Akzeptanz stoßen. "Fortschrittliche Aktivisten" müssten heute in Kiew "an zwei Fronten kämpfen", heißt es: "gegen ein Regime, das Polizeigewalt unterstützt", aber auch "gegen extremen Nationalismus". Anführer der extremen Rechten drohen mittlerweile mit einem Bürgerkrieg.
Langsam wird mir unheimlich – sowohl wegen des sich anbahnenden Bürgerkrieges in der Ukraine, als auch wegen der mehr als fragwürdigen Berichterstattung. Mit keinem Wort erwähnen die “Qualitätsmedien”, dass Klitschko eine europäische Marionette ist. Stattdessen ein einziges Weichzeichnen des “Oppositionsführers”, sowie ein Dämonisieren der (immerhin demokratisch gewählten) ukrainischen Regierung. Die hat halt einen “Baufehler” – sie ist zu russlandfreundlich. Pech gehabt. Divide et impera.
publiziert Fri, 24 Jan 2014 01:10:55 +0100 #medienkritik #propaganda #protest #ukraine