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Frank-Walter Steinmeier besteht weiterhin auf die Isolation des russischen Präsidenten Wladimir Putin“Autor: dpa” – und trotzdem mal was gemerkt

Wegen Fantasiemangels nicht ganz bis zum Propaganda-Artikel des Tages geschafft: “Die Euro-Staaten sind enttäuscht vom Reform-Willen Athens”

Diesen Blödsinn schreibt das Handelsblatt. Warum das Quatsch ist? Die griechische Regierung hat nun wirklich keinen Hehl daraus gemacht, dass mit den neoliberalen sogenannten “Reformen” ein für alle Mal Schluss ist – mit dem Leute-Entlassen, dem Renten-Senken, der Korruption und der “Privatisierung”. Entsprechend können alleine deshalb keine Erwartungen enttäuscht werden. Die Reformen, die Athen nun macht, sind freilich von ganz anderer Art: es wird daran gearbeitet, wie auch reiche Griechen (und Ausländer) wieder Steuern zahlen müssen, wie man die Wirtschaft wieder in Gang kriegt, und wie man die Sozialkatastrophe, die die “Troika” veranlasst hat, in den Griff bekommt. Das hält den Propagandisten des Handelsblattes offensichtlich trotzdem nicht davon ab zu behaupten: “Griechenlands Reformer treten auf der Stelle”. Denn die oben skizzierten Reformen will man am liebsten erst gar nicht zur Kenntnis nehmen. Entsprechend geht es dann auch weiter mit dem Schwadronieren:

Womöglich werden die Finanzminister der Euro-Zone am Rande der Konferenz Wege vorzeichnen, ob und wie es mit Griechenland und der Euro-Zone im Streit um Schulden und Reformen weitergeht.

Denn auch dass es mit der Fremdbestimmung in Griechenland vorbei ist, will die marktradikale Agitprop natürlich nicht zur Kenntnis nehmen. Es wird sich zeigen, wie sich Syriza hier schlägt. Ich warte das erstmal ab – die Türen zur Alternative (Erklärung des Staatsbankrotts und der Deal mit Russland) sind ja auch zu erkennen. Kann sich die EU ja überlegen, was sie will; oder sagen wir besser mal: Deutschland. Denn alle in der EU kriechen ja nach wie vor Berlin in den Hintern, und die stecken dort bis zum Hals im Hintern von Obama. Der Gute soll halt mal ein Machtwort sprechen, schliesslich werden die USA ob der Dauerkrise in der EU nicht nur glücklich sein, sondern durchaus auch nervös deswegen. Gegen einen Krieg in Europa haben sie ja nichts, aber wenn die EU als Markt ausfällt, das wäre gar nicht gut für die Weltwirtschaft.

Wie so vieles jedoch in der Propaganda, so hat auch dieser Unsinns-Artikel des Handelsblattes einen verborgenen wahren Kern; derselbe wird hier in TeleSUR angesprochen; es geht dabei um den eigentlichen Gegner, den Syriza bezwingen muss, um überhaupt etwas zu erreichen:

Syriza Against The Machine – The Syriza government faces great adversity of a European and Greek economic, political and technocratic machinery that is firmly in the hands of a powerful establishment.

«Syriza gegen Die Maschine – Die Syriza-Regierung sieht sich großem Ungemach durch eine europäische wie auch griechische ökonomische, politische und technokratische Maschinerie ausgesetzt, die sich fest in der Hand eines mächtigen Establishments befindet.»

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