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Wird wohl nix mit Riefenstahl: Die Neuen Faschisten in Paris sind stinklangweilig

Gaga

Vor leeren Strassen geht die Parade mit Booten über die Saine. Lady Gaga (der Name ist diesmal Programm) tanzt vor niemandem. Hinter ihr steht ein Schild mit “Paris”, sonst würde man es nicht erkennen. Wo sie wirklich tanzt, bleibt offen, es könnte auch irgendwo in Chicago oder Bukarest sein.

Winken und Jubeln sieht man nur von den Darstellern – auf den Booten von den Teams der Länder, am Ufer von offensichtlich bezahlten Statisten in rosa. Während Lady Gaga performt, gehen im Hintergrund zwei Leute über eine Brücke mit dem Hund spazieren.

Die Grosskopferten haben sich in Zellophan gewickelt, gegen das Wetter. Sie wirken so gelangweilt wie die vereinzelten Passanten auf den fast leeren Plätzen. Dann tanzen die Puppen ihren Cancan – auch für niemanden. Hinter ihnen die Mauer, vor ihnen niemand im Wasser des Flusses, der die Saine sein könnte, oder die Themse. Könnte auch der Main sein.

Videobilder aus Paris wechseln mit steinhauenden und holzsägenden Arbeiter-Darstellerinnen ab. Die gesamte Inszenierung ist für's Video gemacht, und wurde vermutlich vorher aufgezeichnet. Der maskierte Fackelträger läuft durch eine Szenerie, die aus einem Computerspiel stammen könnte. Dazu passt das Schloss mit den “Heavy-Metal-Musikanten” und der Geköpften. Man erwartet geradezu, den Prince of Persia hereinkommen zu sehen. Stattdessen gibt es ein Wickingerschiff mit Silberglitzer-Segel und einer Operndiva. Überblendung in diverse Bibliotheks-Leser und Stangentänzer. Ich schalte zurück zu Lück. Die Transe, die nicht tanzen kann und ihren Fanfarenzug erspare ich Euch lieber. Sonst kommt noch der nackte, blaue Schlumpf vor der Fetten, und bevor der kommt, muss ich wirklich (ab)brechen.

Die Neuen Faschisten benötigen kein Publikum mehr vor Ort. Ihr Publikum hängt am Smartphone. Das genügt. Die ganze Inszenierung wirkt, als sei sie billig von der KI generiert worden, um Kosten zu sparen.