Armut mit Migrationshintergrund
Noch immer liegt der soziale Status von Zugewanderten unter dem von einheimischen Deutschen. Statt Vorurteile zu pflegen, sollte man die Einzelschicksale betrachten.
Migration ist ein Thema — meistens, wenn es um Problemfälle geht, Gewalttaten vor allem. Armut hat zumindest manchmal Eingang in die Medien gefunden. Weil sie spätestens, seit es in Deutschland eine rasant steigende Inflationsrate gibt, nicht mehr zu übersehen ist. Beide Themen zusammen werden nur selten betrachtet. Und wenn, dann nur unter dem Aspekt, dass „Ausländer“ die Probleme, die im Land herrschen, angeblich mitverursacht haben. Weil es von „denen“ zu viele gibt, geht es „uns“ schlecht. Ein Gegenmittel gegen Vorurteile besteht immer darin, konkreten Menschen zu begegnen, sich anzuhören, was sie über ihre wechselvollen Schicksale zu erzählen zu haben. Auch eine analytische Betrachtungsweise hilft, die Spaltung in Menschen „mit“ und „ohne“ (Migrationshintergrund) zu überwinden. Denn am Ende sind beide Gruppen doch Opfer in einem perfiden kapitalistischen „Spiel“, das Menschen vor allem aufgrund ihrer Verwertbarkeit auf dem Arbeitsmarkt beurteilt. Ein Text zur Sonderausgabe „Armut in Deutschland“.