Digitale Überwachung und Kontrolle am Arbeitsplatz – Von der Ausweitung betrieblicher Datenerfassung zum algorithmischen Management
Durch die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien dringt die Erfassung von Daten über ArbeitnehmerInnen immer mehr in den betrieblichen Alltag ein. Die umfassende digitale Protokollierung von Arbeitstätigkeiten wird schnell zur permanenten Überwachung und Kontrolle, die tief in die Rechte und Freiheiten der Betroffenen eingreift. Die Chancen und Risiken sind dabei ungleich verteilt. Während betriebliche Abläufe optimiert werden, geraten ArbeitnehmerInnen unter Druck – und unter Pauschalverdacht. Firmen nutzen permanente Datenerfassung nicht nur zur Sanktionierung von Fehlverhalten und zur Leistungsbewertung, sondern zunehmend als Grundlage für teil- oder vollautomatisierte Entscheidungen, die sich unmittelbar auf den Arbeitsalltag der Beschäftigten auswirken. Die eingesetzten Systeme sind oft komplex und intransparent, das Tempo der Entwicklung hoch. Vor zehn Jahren war etwa noch kaum absehbar, wie weitgehend das Smartphone unseren Alltag verändern wird – auch in der Arbeitswelt. Welche datenverarbeitenden Technologien und Systeme werden heute in Unternehmen eingesetzt? Welche Funktionen bietet die am Markt erhältliche Software? Wie wirken sich diese Technologien auf ArbeitnehmerInnen aus? Inwieweit verändern oder verstärken sie das Machtungleichgewicht zwischen Unternehmen und Beschäftigten? Und wohin geht die Entwicklung?