Könnt Ihr mal mit der fruchtlosen Afghanistan-Diskussion aufhören, bitte?
Die einzigen, die was von diesem Krieg hatten, sind die US-Eliten. Ihr Imperium konnte so Militärbasen östlich des Irans halten. Die Opium-Produktion war äusserst profitabel. Und die US-Rüstungsindustrie konnte mit Steuergeldern gefüttert werden, ein Umstand, von dem die gesamte US-Wirtschaft abhängt.
Die Trottel, die da sonst noch so in Afghanistan Militär hatten wie Deutschland, haben sich dagegen vollständig lächerlich gemacht. Aber nicht erst heute während des Abzuges. Sondern vor 20 Jahren bereits, als sie ihre Kriegsteilnahme mit absurdem, ja nachgerade groteskem dummen Geschwätz begründet haben.
“Deutschland wird am Hindukusch verteidigt”, meine Fresse! Die Brunnen- und Grundschulkriege. Was für ein ausgemachter Schwachsinn! “Wir müssen, weil die Provinz zu gehorchen hat, wenn das Imperium ruft”, wäre wenigstens ehrlich gewesen. Und: “wir wollen wieder mit Kriegspielen, vielleicht fällt für uns auch Beute ab”. Der einzige, der da keinen Mist gelabert hat, war damals ausgerechnet Horst Köhler.
Am absurdesten war jedoch die Idee, man könne eine fremde Kultur erobern, weil die eigene scheinbar ach so überlegen ist. Der Kulturchauvinismus des “Westens” ist Legion. In seiner unglaublichen Ignoranz steht er auf einem Niveau mit dem eigentlich aller Imperien in der Geschichte der Menschheit, deren Herrscher dumm genug waren, ihre Macht für gott- oder gar naturgegeben zu halten.
Macht zu haben bedeutet jedoch nicht, kulturell überlegen zu sein. Aber zu glauben, man sei kulturell überlegen, nur weil man Macht hat, bedeutet, dass man ein Idiot ist. Dann reichts meist auch nicht mehr lange hin, und das eine Imperium wird durch das nächste ersetzt.