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Krank und frei500 Milliarden Dollar? Kommt “Impf-Abo”, sprengt Biontechs Börsenwert alle Dimensionen

(53520) Schuld

Spendenaufruf für die Opfer der Hochwasserkatastrophe 2021:

https://gofund.me/eb4eb3cd

(Quelle: Miriam Hanika)

(via Hinter den Schlagzeilen)

Manche von euch wissen vielleicht, dass die Eifel mein zweites Zuhause ist. Bad Münstereifel um genau zu sein, wo meine Mutter und meine Großeltern wohnen und ich einen großen Teil meiner Kindheit verbracht habe. Auch Louise kommt aus der Nähe von Bad Münstereifel - doch ihr Bad Münstereifel, so wie es mal war, gibt es nicht mehr. Vor einigen Tagen ist ein großer Teil dieser wunderschönen Stadt der Flut zum Opfer gefallen. Meiner Familie geht es gut. Auch meinen anderen Verwandten in Erftstadt und Umgebung. Aber ihre Welt wurde völlig auf den Kopf gestellt. Wo Schatten ist, gibt es bekanntlich auch Licht: Es scheint, die Solidarität ist genauso groß wie die Zerstörung, man hilft sich gegenseitig, so gut man eben kann.

Ich hatte auch überlegt, nach Bad Münstereifel zu fahren. Aber ich habe weder die Muskelkraft um Schutt wegzuräumen, noch die mentale Stärke eines Kriseninterventionsteams. Aber ich habe eine ganze Menge Wut im Bauch, die ich in einem Lied entladen musste. Und ich habe, da man vor Ort momentan auch auf finanzielle Hilfe angewiesen ist, ein Spendenprojekt bei GoFundMe gestartet:

https://gofund.me/eb4eb3cd

Es gibt schon einige Spendenaufrufe zu dieser Katastrophe, aber da ich einen so persönlichen Bezug zu dieser Gegend habe und viele Bekannte und Freunde alles verloren habe.n, möchte ich selbst etwas dazu beitragen und euch bitten, eifrig zu spenden. Ich bin kein Verein, aber ich werde euch im Nachhinein natürlich darüber informieren, an wen diese Spenden gegangen sind. Vor Allem möchte ich Menschen unterstützen, die schon durch die Corona-Krise eine schwierige Ausgangslage hatten.

Wütend bin ich im Übrigen auf die Unfähigkeit von uns Menschen, der Politik und der Industrie, sich der Problematik des Klimawandels endlich mit all seiner Dringlichkeit anzunehmen. Letztes Jahr waren die Wälder der Eifel vertrocknet, dieses Jahr sind die Städte überflutet und trotzdem tut sich nichts. Oder zumindest viel zu wenig. Fiona, für die ich dieses Lied geschrieben habe, ist meine kleine Nichte, die ebenfalls in NRW wohnt. Ich wünsche ihr nicht weniger, als dass sie in einer Welt aufwachsen kann, in der sie nicht ständig Angst vor Umweltkatastrophen haben muss - nur weil wir nicht bereit waren uns einzuschränken.

Der Name meines Liedes erklärt sich wahrscheinlich von selbst. Die Frage der Schuld stellt sich die Menschheit in regelmäßigen Abständen - und sie wird sie sich wohl sehr bald wieder stellen müssen, wenn wir nicht für grundlegende Veränderungen kämpfen.

An 53520 Schuld, den von der Flutkatastrophe wohl am stärksten zerstörten Ort, wird übrigens auch ein Teil eurer Spende gehen.

Ich danke euch von Herzen!


(53520) Schuld

Du weißt es nicht, Fiona,
Es gab eine Zeit,
Da stand der Mohn auf den Feldern,
Und Seerosen blühten im Teich.
Im Ozean schwammen Fische,
Durch Korallenriffe,
Doch das hat uns alles nicht gereicht.

Du kannst dich nicht erinnern,
Es war lange vor deiner Zeit,
Da gab es noch Bienen,
Und keine Risse im ewigen Eis.
Keine geschmolzenen Pole,
Kein Roden für Kohle,
Morgen retten wir die Welt,
Oder übermorgen vielleicht.

Nach mir die Sintflut,
Ist es vielleicht schon zu spät?
Es ist euch egal, ihr seid nicht mehr da,
Wenn alles den Bach runter geht.

Und als die Dämme dann brachen,
Da taten sie alle erstaunt,
Das hatten sie so nicht erwartet,
Und erst recht nicht daran geglaubt.
Was waren sie alle betroffen,
Lobbyisten und Industrie,
Ganze Dörfer sind ersoffen:
„Ja, so etwas gab es noch nie!“

Nach euch die Sintflut,
Es ist sowieso schon zu spät,
Für euch ganz egal, ihr seid nicht mehr da,
Wenn alles den Bach runter geht.

Nach euch die Sintflut,
Es ist schon lange zu spät,
Für euch ganz egal, ihr seid nicht mehr da,
Wenn alles den Bach runter geht.

Du musst es mir glauben Fiona,
Wir haben es immer versucht,
Doch ganz egal was wir brüllten,
Es war nie laut genug.
Die Reichen wurden noch reicher,
Und verschwanden in ihrer Bastion,
Unter den Trümmern begraben,
Der Schrei einer ganzen Nation.

Nach euch die Sintflut,
Jetzt ist es beinah zu spät,
Für euch ganz egal, ihr seid nicht mehr da,
Wenn alles den Bach runter geht.

Nach euch die Sintflut,
Seht ihr wie alles zerbricht?
Fiona, sie sagen es ist vorbei,
Doch wir kämpfen weiter für dich.

Fiona sie sagen, es ist zu spät,
Doch wir kämpfen weiter für dich.