Schwaches CureVac-Vakzin: Einsamer Flop oder einzig ehrliches Labor?
Die Tübinger Firma CureVac läutete vor zwei Jahrzehnten als weltweiter Pionier die Forschung zu mRNA-Impfstoffen ein. An den Pionierstatus glaubte man noch letztes Jahr, als Donald Trump in einer America-first- (oder genauer: America-only-)Aktion die Firma kurzerhand aufkaufen und für die Impfstoff-Versorgung der USA einsetzen wollte. Dazu kam es nicht, unter anderem weil der deutsche Staat bei der Firma einstieg, [1].
Das Glück hat CureVac dennoch verlassen: Die Konkurrenten (die von den Vorarbeiten CureVacs profitiert hatten) waren schneller auf dem Markt und statt eines zwar späten, aber vielleicht besonders guten Impfstoffs kann CureVacs hauseigenes „CVnCoV“ jetzt nur eine Wirksamkeit von 47 Prozent vorweisen, [2].
Wie konnten die Konkurrenten überholen und dabei Tempo und Qualiät so spielerisch unter einen Hut bringen? Ließen sie womöglich fünfe gerade sein, während die CureVac-Forscher Opfer ihrer eigenen, typisch deutschen Gründlichkeit wurden? Ist am Ende der Ehrliche wieder mal der Dumme?