Ein echter Tipp für Freunde der exquisiten Hetz-Propaganda und besonders perfider übler Nachrede: “Podcast über Ken Jebsen – Die Stimme aus einer anderen Welt”
Wie kann man einen freien Journalisten am besten fertigmachen, so dass er nie wieder auf die Beine kommt? Wie wird der Rufmord endgültig und perfekt? Mit diesen Fragen hat sich die Agitprop-Expertin Anna Schiller in der FAZ erfolgreich auseinandergesetzt. Und das Ergebnis ist berückend:
Der Podcast zeichnet mit Anekdoten von Weggefährten und Archivaufnahmen das Porträt eines Mannes, der überzeugt ist, einmal ein großer Showmaster zu werden. Doch immer häufiger verliert sich Jebsen in wirren Monologen. Wir hören, wie Jebsen beim rbb ungehindert Verschwörungsmythen verbreitete. Unwidersprochen behauptete er, die Massenmedien seien nicht mehr unabhängig; rief dazu auf, nicht wählen zu gehen, und produzierte eine Sondersendung zur „Terrorlüge 9/11“ – in einem Jugendradiosender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. 2011 entließ der rbb Jebsen.
Schillers Machwerk enthält sogar versteckte Wahrheit, wie es jede gute Propaganda tun sollte. So wird die Hetze gleich viel glaubwürdiger. Und für die Freunde des ausserordentlich verlogen geheuchelten Rufmords greift die Propagandistin tief in die Trickkiste – da bleibt kein Auge trocken:
Jebsen, der mit bürgerlichem Namen Kayvan Soufi-Siavash heißt, galt als Nachwuchstalent des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Jetzt, im Frühjahr dieses Jahres, stufte der Berliner Verfassungsschutz „KenFM“, Jebsens Medienplattform, als Verdachtsfall ein. Welche Entwicklung liegt dazwischen? Danach fragt der sechsteilige Podcast „Cui Bono – WTF happened to Ken Jebsen?“. Er beschreibt anhand von Jebsens Vita, was Verschwörungstheorien, die auf Multiplikation dressierten Algorithmen sozialer Medien und ausländische Desinformationskampagnen anrichten.
Der arme Ken – ein Opfer, mit dem die Hetzer, die ihn ein für alle Mal erledigen wollen, sogar Mitgefühl zu haben heucheln. Wer kann zu so viel Hinterhältigkeit schon nein sagen? ;-)