Gerichtsmediziner: 80 % der “Corona-Toten” in Baden-Württemberg sind über 80, aber die wenigsten davon sind überhaupt an COVID-19 gestorben
Dazu muss ich zunächst ausführen, dass das Durchschnittsalter der von mir untersuchten, als SARS-CoV-2 positiv in den Leichen-Papieren bezeichneten Personen, bei etwa 84 Jahren liegt. Die Lebenserwartung in Deutschland liegt bei rund 81 Jahren. Unter Berücksichtigung der aus den Todesbescheinigungen hervorgehenden, häufig unvollständig ausgefüllten Kausalketten zum Todesgeschehen, sowie unter Einbeziehung meiner Untersuchungsbefunde, kann ich sagen, dass die meisten aller über etwa 80 Jahre alten als Covid-19 deklarierten Verstorbenen schwere, meist mehrfache Vorerkrankungen aufgewiesen haben, die alleine für sich geeignet sind, das todesursächliche Geschehen zu erklären. […] Beim Großteil dieser Gruppe ist eine SARS-CoV-2 Infektion mit den Folgen einer Covid-19 Erkrankung auch wegdenkbar, um das todesursächliche Geschehen zu erklären. Das Leben dieser Menschen dürfte auch ohne eine Infektion zu Ende gewesen und der Tod auch unabhängig von einer Infektion eingetreten sein.
Den Bericht gibt's hier. Bei den Toten unter 80 sieht es nicht viel anders aus:
Diese Gruppe macht bei meinen Fallzahlen etwa 20 % aller positiv Verstorbenen aus. Auch hier legen die sichtbaren Befunde in Verbindung mit den Eintragungen in den Leichenpapieren nahe, dass in den meisten Fällen schwere Vorerkrankungen vorliegen und diese mit der Todesursache Covid-19 konkurrieren können. Vereinzelt sehe ich in dieser Gruppe auch Verstorbene mit Geburtsjahren in den 50er oder noch seltener 60 Jahren, bei denen Covid-19 oder Covid-19-Pneumonie als Todesursache vermerkt ist. Hier liegen so gut wie immer schwere Risikofaktoren wie massives Übergewicht, ein Krebsleiden im Endstadium oder beispielsweise eine Leberzirrhose vor. Ich sehe aber keinen Fall, bei dem sich ein Mensch aus voller Gesundheit das Virus einfängt und nach einer Woche tot ist.