Die Schweiz im Lockdown
Die Schweizer Bundesregierung entschied sich nun doch noch für einen weitgehenden Lockdown ab kommender Woche. Dies obschon alle Indikatoren bereits seit November sanken und die Maßnahmen von Mitte Dezember wie schon in Deutschland keinen zusätzlichen Effekt hatten (siehe Grafik oben). Für die Wirksamkeit der nun geplanten Schließung “nicht essentieller Geschäfte” gibt es ebenfalls keine wissenschaftliche Evidenz – im Gegenteil.
Die Analyse gibt's hier. Die Analyse ist wie üblich bei SPR recht umfangreich und substantiiert. Auf einen besonders interessanten Diskussionspunkt möchte ich hinweisen, weil wir das Thema hier im Blog schon mehrfach hatten:
Einige Analysten argumentieren, dass alterskorrigiert keine Übersterblichkeit vorliege. Das ist jedoch nicht zutreffend, da es den rückläufigen Mortalitätstrend nicht berücksichtigt. Tatsächlich ist die Übersterblichkeit im Vergleich zum statistischen Erwartungswert in der Schweiz 2020 etwa dreimal so hoch wie bei der starken saisonalen Grippewelle von 2015 (7400 versus 2500 Personen). Richtig ist jedoch, dass sich die Übersterblichkeit auf die obersten Alterssegmente, und insbesondere auf die Pflegeheime, beschränkt, und der Einfluss auf die Lebenserwartung gering ausfallen wird.
Falls jemand von Aletheia mitliest, das wäre eine Frage, die diskutiert werden muss.