Narrative Warfare: Der böse Russe ist gut für NATO und Klima
Es ist eine völlig durchgedrehte Zeit – Corona, Nord Stream 2 und der Russe. Corona als globale Bedrohung, aber Islamisten fällt nichts Besseres ein, als Terrorakte zu begehen. Die Wirtschaft quietscht, wir stehen vor einer Masseninsolvenz, aber das Streitthema Klimawandel wird ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt sehr nachdrücklich wiederbelebt. Kann man komisch finden, also im Sinne von “Echt jetzt?!” oder man kann dem Ganzen so viel Bedeutung beimessen wie einem blöden Zufall. Aber ich frage halt gerne.
Und inmitten dieses wüsten Themen-Potpourris finde ich einen Brechreiz provozierenden Artikel auf “RealClearDefense”, einem Fachmagazin für astreine Kriegspropaganda, mit dem Titel “Narrative Warfare” (1), auf Deutsch: Erzählende Kriegsführung. Na gut, ich wollte etwas über die offensichtliche Kriegsführung durch Narrative finden, aber das Gefundene ist echt harter Tobak.
Wäre der Beitrag in diesem Wortlaut in einem alternativen Medium zu lesen, hieße es vermutlich: “Verschwörungstheorie!” Jedoch ist dieser durchaus bemerkenswerte Artikel in einem Nachrichtenorgan des Pentagon zu lesen. Die Verfasserin ist Ph.D. Ajit Kaur Maan (2), eine international anerkannte Sicherheits- und Verteidigungsanalytikerin, Erzählstrategin, Präsidentin und CEO von Narrative Strategies LLC (angegliedert an die Fakultät des Zentrums für narrative Konfliktlösung der George Mason University) und Autorin des Buches “Counter-Terrorism: Narrative Strategies”.