Geheimdienste im Wirecard-Skandal: Mafia-Finanzierung und illegale Geldtransfers
Die Finanztransfers, die Wirecard abwickelte, bedienten zu einem größeren Teil dubiose, teils mafiöse Milieus – eine wahre Fundgrube für Spione. Der BND hat eingeräumt, für Zahlungen im Wert von mindestens 22.000 Euro selbst Dienste von Wirecard in Anspruch genommen zu haben. Klaus-Dieter Fritsche, lange Jahre im Kanzleramt mit der Koordination der deutschen Dienste befasst, betätigte sich vor gut einem Jahr als Lobbyist für Wirecard. All das tut man kaum, wenn man den Laden, mit dem man kooperiert und den man fördert, nicht gut kennt. Dessen Führung wiederum war, wie die Ermittlungen bestätigen, eine korrupte Männerriege, von «militärisch-kameradschaftlichem Korpsgeist und Treueschwüren untereinander» geprägt. Wenn Marsalek in der Londoner City mit Geheimdienstkontakten prahlte – wie sah’s dann erst in der Wirecard-Führungsspitze aus?