Der Fachkräfteklau
Brain Drain spart im globalen Norden Ausbildungskosten und Löhne und hemmt die Entwicklung armer Länder.
Kolonialismus — das war eine bedauernswerte historische Verirrung des 19. Jahrhunderts. Oder? Der Norden überschwemmt die armen Länder, vor allem in Afrika, mit industriell gefertigten Billigprodukten und ruiniert so die Existenzen der einheimischen Bauern und Hersteller. Gleichzeitig wirbt er die besten Fachkräfte aus diesen Weltgegenden ab — und zwar speziell aus Ländern, die ihre gut ausgebildeten Bürger selbst unbedingt bräuchten. Gleichzeitig wird Dankbarkeit für gewährte „Entwicklungshilfe“ erwartet. Das Aussaugen der Intelligenz, das „Beutemachen“ unter den Fachkräften, ist ein Verbrechen an den ärmeren Ländern. Die Methoden des Kolonialismus mögen sich geändert haben — das Grundprinzip, Menschenverachtung und gnadenloser Egoismus der reichen Länder, ist gleich geblieben.