Diffamierung ohne Reue
Die Süddeutsche Zeitung versagt bei der Berichterstattung über den Assange-Prozess — sie besitzt nicht die Größe, alte Lügen zurückzunehmen.
Wenn man die Artikel der SZ über das Verfahren gegen Julian Assange liest, meint man, Vertreter des Machtapparats der USA seien hier federführend gewesen. Die Münchner Tageszeitung übernimmt etliche Diffamierungs-Narrative der Täter, die Assange nicht verziehen haben, dass er ihre Verbrechen publikumswirksam öffentlich gemacht hatte. Da werden empörende Anwürfe der Anklage verschwiegen — der Wikileaks-Gründer sei kein Journalist, sondern ein gewöhnlicher Verbrecher; da wird der Vorwurf des „Verrats“ kritiklos übernommen — und niemand besitzt die Größe, sich für die Hetzjagd der letzten Jahre zu entschuldigen, obwohl der Vergewaltigungsverdacht gegen Assange definitiv ausgeräumt ist.