Propaganda getarnt als Wissenschaft: «Resilience to Online Disinformation: A Framework for Cross-National Comparative Research»
Online disinformation is considered a major challenge for modern democracies.
Online-Desinformation gilt als eine große Herausforderung für moderne Demokratien.
Bereits der erste Satz ist pure Propaganda: wenn auf Papier oder im Fernsehen Desinformationskampagnen betrieben werden – und die haben mit dem Tonkin-Zwischenfall, der Brutkastenlüge oder den Massenvernichtungswaffen im Irak jahrzehntelang Kriege mit Millionen von Toten hervorgebracht –, dann ist das also kein “Major challenge”. Sondern derselbe liege darin, wenn das Online geschieht. Der aufmerksame Leser ahnt bereits, wo das hinführen wird. Und so kommt es dann auch.
Eine solche Einordnung von Leaks als “Malinformation” wundert hier nicht mehr:
Es kommt allerdings noch dicker:
In other words, in environments in which distrust in news media is higher, people are less likely to be exposed to different sources of political information and to critically evaluate those (Benkler et al. 2018). Based on this reasoning, it can be assumed that resilience to disinformation is lower in societies where distrust in professional news media is high.
Mit anderen Worten: In einem Umfeld, in dem das Misstrauen gegenüber den Nachrichtenmedien höher ist, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass die Menschen verschiedenen politischen Informationsquellen ausgesetzt sind und diese kritisch bewerten (Benkler et al. 2018). Ausgehend von dieser Argumentation kann man davon ausgehen, dass die Widerstandsfähigkeit gegenüber Desinformation in Gesellschaften, in denen das Misstrauen gegenüber professionellen Nachrichtenmedien hoch ist, geringer ist.
Das ist absurd. Wenn das Misstrauen gegenüber Massenmedien hoch ist, dann weichen die Leute sicher auf andere Medien aus, sind also, um mit den Worten der Studie (Sicherungskopie) zu sprechen, “verschiedenen politischen Informationsquellen ausgesetzt”. Und wer misstrauisch ist, wird sicher auch eher “kritisch bewerten”. Auf einer solch absurden Aussage begründen sich die Schlussfolgerungen der “Studie”. Und somit ist das Ergebnis der “Studie” auch vorweggenommen: gebt den Massenmedien Geld, dann glauben viel mehr Leute an die “Wahrheit”.
Honi soit qui mal y pense.