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The Germans to the frontSpeerspitze des Neoliberalismus

Kriminelle Propaganda

Titelbild

In einem ARD-„Tatort“ wird WikiLeaks diffamiert.

Es ist keine neue Erkenntnis, dass Fernsehkrimis das herrschende Gesellschaftssystem eher stabilisieren. „Verbrechen lohnt sich nicht“ ist die universelle Botschaft, wenn am Ende jedes Falls die Handschellen klicken. Omnipotente Kommissare mit einer Aufklärungsquote von nahezu 100 Prozent sind die Helden unserer Zeit; die Überstellung eines zuvor freien Menschen ins Gefängnis wird der Zuschauerherde als ultimatives Happy End verkauft. Was sich der letzte „Tatort“ — „Elefant im Raum“ — geleistet hat, übertrifft allerdings alles bisher Dagewesene, was einfältige Zweckpropaganda betrifft. Da wird der Betreiber eines alternativen Blogs als arrogantes Arschloch in Szene gesetzt und die Enthüllungsplattform WikiLeaks in den Dreck gezogen. ARD-Drehbuchschreiber lassen sich hemmunglos für eine Law-and-Order-Politik in den Dienst nehmen und assistieren bei der peinlichen Selbstfeier des Neoliberalismus. Immerhin sind alternative Webseiten offenbar schon so gefährlich, dass die Sender meinen, den Volkszorn durch allzu offensichtliche Propaganda gegen sie aufwiegeln zu müssen.

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