Hoch lebe der Staatshumor
Die öffentlich-rechtlichen Sender bespaßen ihr Publikum mit einer kunterbunten Parade aus Komikern, Witzeerzählern, Hofnarren und ein paar politischen Kabarettisten im Alibimodus. Hört und sieht man genauer hin, vergeht einem umgehend das Lachen
Der Hofnarr und der Schleimer
Der Hoffnarr persifliert den Hof. Er spiegelt ihre Schwächen. Nur der Narr darf den König kritisieren – so dass dieser lacht und ihn nicht tötet. Niemand sonst darf das. Der Schleimer tut dem Hofe schön. Er lobt den König und stellt fest, dass dieser Hof die beste Regentschaft sei, die es je gab. Dafür bekommt er Ovationen und wird gefördert. Ihre Wirkung ist dieselbe: der König bleibt König. Und der Hof bleibt, wie er ist.
Ihr Antrieb ist völlig verschieden. Beim Schleimer sind es Eitelkeit, Selbstgefälligkeit und die Karriere. Beim Hofnarr sind es Traurigkeit, Trotz und Zorn – der, einmal verflogen, wieder in Traurigkeit übergeht. Denn der Schleimer will den Hof so erhalten. Er lebt ja von ihm. Der Hofnarr wäre dagegen lieber Philosoph insofern, dass das Volk ihm nicht nur zuhört, sondern endlich die Konsequenzen daraus zieht.
Das Volk, es lacht über beide. Dann unterwirft es sich wieder. Denn der König ist oben.