“Geht es den Deutschen noch zu gut, dass sie sich immer noch nicht sozialisieren?”
Das fragen sich manche.
Untertanengeist hat jedoch andere Ursachen. Es ist einerseits – von unten – eine Haltung. Andererseits wird diese Haltung von oben systematisch gefördert. Der Wettbewerbsgedanke des Neoliberalismus befördert Untertanengeist, nämlich durch Unterwerfung unter von oben gesetzte Regeln.
Die Verbindung von Untertanengeist mit Wettbewerb verstärkt die Entsolidarisierung im Konkurrenzdenken, je schlechter es den Menschen geht. Denn dann wird “die Konkurrenz härter”. Neoliberalismus ist eine Herrschaftsstruktur mit freiwilliger Unterwerfung im Wettbewerb.
In der deutschen (ähnlich: der japanischen) Kultur geht es um Perfektion. Das erfordert, die Dinge “richtig” zu machen. Was richtig ist, bestimmt die vorherrschende Ideologie. Neoliberalismus setzt antisoziales Verhalten als richtig.
Untertanengeist ist im “Wettbewerb” für das egoistische “Weiterkommen” schon “unten” notwendig, so wie es später das Ausbeuten der eigenen Untertanen “oben” ist. “Homo oeconomicus” ist ein anderes Wort für Arschloch.