Christchurch ist kein Einzelfall
Rechtsterroristen wurden bisher gerne als psychopathische Einzeltäter abgetan. So krud ihre Äusserungen anmuten – zu verstehen sind sie nur in einem politischen Zusammenhang. Auch das Manifest von Christchurch liest sich wie ein Bausatz aus Theorien, die im rechtsextremen Milieu seit Jahren kursieren. Der Begriff des «Bevölkerungsaustauschs» zum Beispiel geht auf den Franzosen Renaud Camus zurück, einen Vordenker der Neuen Rechten. Er behauptet, MuslimInnen würden nach Europa geschleust, um die Einheimischen zu verdrängen. Zur Verbreitung verholfen hat der Verschwörungstheorie die rechtsextreme «Identitäre Bewegung». Die Schuld an diesem Vorgang trügen nicht nur die sogenannten Eliten, sondern auch die Frauen: weil sie nicht genügend «weisse» Kinder gebären würden. Das Manifest des Attentäters, es ist auch zutiefst misogyn.