Brasilien: Partei von Bolsonaro finanzierte Wahlkampf mit Fake-Kandidaten
Ultrarechte PSL kassierte Schwarzgelder über vermeintliche Kandidaten. Kritik spricht von Wahlbetrug
Bereits im Wahlkampf wurde gegen Bolsonaro und die PSL ermittelt, weil er falsche Nachrichten über seinen Rivalen der Stichwahl um die Präsidentschaft, Fernando Haddad, verbreitet hatte. Hilfe bekam er dabei von Unternehmen, die auf das Verbreiten von Textnachrichten spezialisiert sind. Haddad warf Bolsonaro deswegen Wahlbetrug vor. In Zuge dessen nahm die Bundesstaatsanwaltschaft Ermittlungen auf und das Oberste Wahlgericht ordnete die Löschung von 146.000 Posts an, die eine Reichweite von über 20 Millionen Lesern gehabt haben sollen. Die Praxis war illegal, weil Wahlkampfunterstützung durch die Privatwirtschaft mittlerweile verboten ist und Fake News zur Verzerrung des Meinungsbildungsprozesses beitrugen. Fast die Hälfte der Brasilianer soll sich hauptsächlich über WhatsApp “informieren”.