Seeheimer
Wer reitet so spät durch die Nacht herbei? Es ist die Nahles mit ihrer Partei; Sie hat die Partei wohl in dem Arm, Sie fasst sie sicher, sie hält sie warm. Meine Partei, was birgst du so bang dein Gesicht? – Siehst, Mutter, du den Seeheimer nicht? Den Seeheimer mit dem Neoliberalismus? – Mein Sohn, es ist nur Realismus. – „Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schönen Sozialstaatabbau mach ich mit dir; Manch’ mächt’ge Banken sind an dem Strand, Agenda2010 hat manch gülden Gewand.“ – Meine Mutter, meine Mutter, und hörest du nicht, Was Seeheimer mir leise verspricht? – Sei ruhig, bleibe ruhig, meine Partei; Die Agenda wird dich machen frei. – „Willst, feine Partei, du mit mir gehn? Meine Hedgefonds sollen dich warten schön; Meine Banken führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“ – Meine Mutter, meine Mutter, und siehst du nicht dort Seeheimers Hedgefonds am düstern Ort? – Meine Partei, meine Partei, ich seh’ es genau: Es scheint der kranke Mann Europas so grau. – „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ – Meine Mutter, meine Mutter, jetzt faßt er mich an! Seeheimer hat mir ein Leid getan! – Der Mutter grauset’s; sie reitet herbei, Sie hält in Armen die ächzende Partei, Erreicht die GroKo mit Mühe und Not; In ihren Armen die Partei war tot.(Daniel Kottmaier)
(via NachDenkSeiten)