„Big Brother Awards“: „Oscars der Überwachung“ gehen an Alexa und Windows 10
An diesem Freitagabend werden in Bielefeld die „Big Brother Awards“ vergeben. Der Preis tadelt die schlimmsten Verstöße gegen Datenschutz und Privatsphäre. Unter den Gewinnern sind bekannte Namen.
In der Kategorie „Politik“ gewinnen die Fraktionen der CDU und der Grünen im hessischen Landtag. In dem von ihnen geplanten Verfassungsschutzgesetz werden der Landesregierung erhebliche Überwachungsrechte zugesprochen. Mit sogenannten „Staatstrojanern“ sollen verdächtige Computer in Zukunft heimlich infiziert und ausgeforscht werden, Mitarbeiter staatlicher Demokratieprojekte sollen geheimdienstlich überprüft werden. „Alles in allem ein schwerer Angriff auf Demokratie, Rechtsstaat und Bürgerrechte“, so die Veranstalter der Preisverleihung.
Zu den Gewinnern der „Big Brother Awards“ zählen auch die „Cevisio Software und Systeme GmbH“ aus Torgau, deren Software persönliche Daten der Bewohner von Asylunterkünften speichert, sowie das Unternehmen „Soma Analytics UG“ aus München, dessen Gesundheitsapp „Kelaa“ Telefongespräche von Mitarbeitern abhört. In der Kategorie „PR & Marketing“ gewinnt das Konzept der „Smart Cities“, dem die Jury vorwirft, Städte in „total überwachte und ferngesteuerte“ Gebiete verwandeln zu wollen.