Die Gleichschaltung der Qualitätsmedien ist nicht mehr zu übersehen
Spätestens seit der Ukraine-Krise ist klar: es gibt ihn, den Hebel, den ein bisher Unbekannter umlegt, und sofort schreiben alle Zeitungen das Gleiche, sofort berichten alle Nachrichtensendungen dasselbe. Die “Annexion der Krim”, sie ist seit diesem Zeitpunkt so unvermeidbar wie die “Fassbomben des Machthabers Assad”.
Wir haben es wieder gesehen nun mit Facebook: seit vielen Jahren nicht nur als grossartiges “Social-Medium” gepriesen, bieten praktisch alle Qualitätsmedien bis heute den blauen Daumen nach oben auf ihren eigenen Webseiten an – und werfen so die Daten all ihrer Leser, und nicht etwa nur die der Facebook-Nutzer selber, der Totalüberwachung dieser Datenkrake apokalyptischen Ausmasses zum Frass vor. Mit all dem waren die Qualitätsmedien immer einverstanden.
Bis Zuckerberg einen Fehler gemacht hat, von dem nicht berichtet wird, welchen eigentlich. Wer es genau ist, der den Gleichschaltungshebel in der Hand hält, ist auch diesmal nicht bekannt. Aber dass derselbe existiert, ist unverkennbar:
Perfekt gleichgeschaltet und auf Kommando ist Facebook nun das Böse schlechthin.
Wer trifft diese Entscheidung, was die Qualitätsmedien bringen? Wie ist der genaue Ausführungsmechanismus, damit alle Qualitätsmedien sofort wissen, was sie zu berichten haben? Und wie gehen wir nun als Zivilgesellschaft damit um?