Untertanen des Digitalen – 50 Millionen Kundendaten bei Facebook missbraucht? Das ist nur die Folge eines viel bedrohlicheren Problems der IT-Branche.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich für den Missbrauch der Daten von 50 Millionen Nutzern entschuldigt. Das war mehr als angemessen, doch es sollte nicht über ein viel schwerwiegenderes Problem mit seinem und anderen Unternehmen hinwegtäuschen: Die alltägliche Datensammelwut von Digitalkonzernen und vom Staat ist eine Gefahr für die Demokratie geworden. Internetgiganten wie Google und Facebook könnten ein totalitäres Netzwerk schaffen, wie es sich George Orwell und Aldous Huxley nicht besser hätten ausmalen können.
Erst einmal: Niemand ist machtlos. Man kann sich bei Digitalcourage informieren, das Digital-Manifest lesen. Man kann die Republica-Konferenz oder den Chaos Computer Club besuchen, Verschlüsselungsprogramme benutzen, öffentlich Druck gegen den schleichenden technologischen Totalitarismus aufbauen. Jeder Einzelne kann seine Rechte einfordern, ein digitales Upgrade der Demokratie und ein demokratisches Update der Digitalisierung, eine transparente und partizipative Gesellschaft. Die PEP Foundation, zum Beispiel, arbeitet an Pretty Easy Privacy für sicherere Kommunikation. Solche Initiativen kann man auch finanziell unterstützen. Zusätzlich brauchen wir neue Hardware: Computerchips ohne Hintertüren, denn wegen der Sicherheitslücken konnte man alles mitlesen, was in den letzten Jahren geschrieben wurde.
Auf Google oder Facebook ist niemand angewiesen; Beispiele für Alternativen: