>b's weblog

News. Journal. Whatever.

Journalistenmord: Slowakischer Präsident fordert NeuwahlenDie Natur des Krieges

NSU-Tribunal: Klagt Temme an!

Hofgeismar, 04.03.2018 – Heute statteten mehrere Aktivist*innen des Aktionsbündnisses „NSU-Komplex auflösen“ Andreas Temme einen spontanen Besuch an seinen Wohnort in Hofgeismar ab. Dabei hinterließen sie dem ehemaligen Geheimdienstagenten des hessischen Verfassungsschutzes die Anklageschrift des Tribunals NSU-Komplex auflösen und verteilten Flugblätter (anbei) bei einem Demonstrationszug durch den Ort an Passant*innen und Anwohner*innen.

Andreas Temme befand sich am 6. April 2006 zum Tatzeitpunkt im Internetcafé, als Halit Yozgat ermordet wurde. Später erklärte Temme mehrfach, weder den toten Halit gesehen noch die Schussgeräusche gehört oder den Pulverdampf gerochen zu haben. Diese Aussagen sind durch die Forschungsergebnisse von Forensic Architecture als Lügen überführt worden.

Ismail Yozgat, Vater des ermordeten Halit Yozgat, schlussfolgert: „Entweder Andreas Temme hat gesehen, wer die Täter waren, oder er hat sie geführt, oder er selbst hat die Tat begangen.“ Bei der Aktion wurden auch eine Fülle von Plastiktüten an Temmes Grundstück hinterlassen. Sie erinnern daran, dass er eine Plastiktüte mit einem schweren Gegenstand in der Hand hatte, als er das Internetcafé betrat. Dies belegen Zeugenaussagen und ein aufgezeichnetes Telefonat von seiner Ehefrau. Ob es sich bei dem Gegenstand um die Tatwaffe gehandelt hat, ist nie ausreichend geprüft worden. Ebenso sind Temmes Kontakte in die Naziszene nicht aufgeklärt.

Wir klagen Andreas Temme der Lüge an. Wir klagen ihn ferner der Verhinderung der Aufklärung des Mordes an Halit Yozgat und der Verhinderung der Aufklärung des gesamten NSU-Komplexes an. Wir fordern dazu auf: Klagt Temme an! Kein Schlussstrich unter den NSU-Komplex!

(Quelle: Tribunal NSU-Komplex auflösen)

Halit Yozgat wurde in seinem Internetcafé im Kasseler Stadtteil Nord-Holland durch zwei gezielte Pistolenschüsse in den Kopf ermordet. Zur Tatzeit war Andreas Temme, ein Mitarbeiter des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz, anwesend