US-Außenminister reaktiviert Monroe-Doktrin in Lateinamerika
Gemeinsames Vorgehen gegen Venezuela Hauptthema bei Rundreise von Donald Trumps Chefdiplomat. Plädoyer für einen Militärputsch stößt auf Ablehnung
Den Bericht gibt's hier. Aus dem Lexikon zur Monroe-Doktrin:
Die Ankündigung, die Rechte freier Völker zu verteidigen, war nicht etwa am Völkerrecht orientiert. In den fünfziger Jahren stellte der Vorsitzende des Planungsstabes im State Department George F. Kennan fest, dass die lateinamerikanischen Staaten nicht selbst in der Lage seien, einer Bedrohung durch kommunistische Kräfte zu widerstehen. Die USA müssten deshalb selbst und direkt in die Innenpolitik der einzelnen Staaten intervenieren, um antikommunistische Gruppen und Parteien zu unterstützen, „ohne dabei einen übersteigerten Wert auf den Typ des unterstützten Regimes zu legen“. Mit der als Kennan Corollary (1950) bekannt gewordenen Strategie legten die USA den Grundstein für ein Engagement, das in den nächsten vierzig Jahren zu einer langen Reihe direkter oder indirekter Eingriffe in die Entwicklungen der lateinamerikanischen Staaten führen sollte, von denen viele auf die Errichtung und Förderung von Militärdiktaturen ausgerichtet waren, bis hin zur Unterstützung faschistischer Regime.