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Sozialchauvinismus: ein Alltagsproblem – oben buckeln und nach unten tretenSahra

Taktik des Terrorkrieges: „Hate Speech“ und Kontrolle

Und auf einmal begann aus dem Synthetofon eine Stimme zu sprechen. Die Stimme der Vernunft und der Eintracht. Auf dem Tonband lief die synthetische Aufruhrbeschwichtigung Nummer 2 (mittlere Stärke) ab. Unmittelbar aus der Tiefe eines nicht vorhandenen Herzens sagte die Stimme pathetisch: «Meine Freunde, meine Freunde», sagte das mit so unendlich zartem Vorwurf, daß selbst den Polizisten hinter ihren Gasmasken für eine Sekunde die Tränen in die Augen traten. «Was soll das alles? Warum seid ihr nicht allesamt glücklich und gut miteinander?

Glücklich und gut», wiederholte die Stimme. «In Frieden, in Frieden.» Sie bebte, sank zu einem Flüstern herab und erstarb für einen Augenblick. «Oh, wie möchte ich euch so gerne glücklich sehen», begann sie von neuem mit sehnsüchtig eindringlichem Ernst. «Wie gerne sähe ich euch gut! Ich bitte euch, ich bitte euch, seid gut und -»

Nach zwei Minuten hatten die Stimme und die Somadämpfe ihre Wirkung getan. Unter Tränen küßten und umarmten die Deltas einander, immer ein halbes Dutzend Simultangeschwister auf einmal in einer großen Umarmung.

Sogar Helmholtz und der Wilde waren den Tränen nahe.

Ein neuer Vorrat Pillenschachteln wurde aus der Somakammer gebracht, in aller Eile verteilt, und unter den überströmenden Segenswünschen der Stimme zerstreuten sich die herzzerbrechend schluchzenden Dutzendlinge.

(Aus “Schöne neue Welt”, von Aldous Huxley, 1932)

Die Analyse gibt's hier.