Social Military Media
Bundeswehr und Rüstungsindustrie betrachten soziale Online-Medien als Waffe im sogenannten Informationskrieg und streben an, Internetdienste wie Facebook zur Generierung geheimdienstlichen Wissens (“Intelligence”) zu nutzen. Wie man auf beiden Feldern vorankommen kann, soll Ende dieses Monats bei einem “Zukunfts- und Technologieforum” diskutiert werden. Als Veranstalter firmiert eine von den deutschen Streitkräften und diversen Waffenschmieden unterhaltene Scharnierorganisation; Ausrichter ist ein Institut der staatlichen Fraunhofer-Gesellschaft. Bereits in ihrem Einladungsschreiben erklären die Organisatoren, “gezielte Desinformationen” im “Cyber-Raum” ergänzten das “bisher bekannte Instrumentarium in Konflikten” um ein “äußerst wirkungsvolles Mittel”. Weitere Themen der Konferenz sind die “Analyse von Social Media Daten” und die Gewinnung von “Erkenntnissen aus Facebook, Twitter und Co”. Letzteres zählt zu den Forschungsschwerpunkten der Fraunhofer-Gesellschaft; dort befasst man sich nach eigenem Bekunden bereits seit geraumer Zeit mit der “geheimdienstlichen Ausbeutung” sozialer Online-Medien.