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Rechtsstaatlich fragwürdiges VerbotDer Besuch der Terroristen in Frankreich weist auf Vorwissen durch die Staaten bezüglich der Barcelona-Attentate hin

Google: Böse, weil man zu sehr nicht böse sein möchte?

Google hat auf seiner Videoplattform YouTube die Zensur verschärft: Videos, die als "kontrovers" eingestuft werden, können nun nicht mehr eingebettet und gelikt werden. Außerdem werden sie "demonetarisiert" - das heißt, es gibt für sie keinen Werbeeinnahmenanteil mehr, der bei bekannten Produzenten wie Sargon of Akkad oder Diamond and Silk angesichts der Aufrufzahlen durchaus beträchtlich gewesen sein dürfte. Als kontrovers gelten Google unter anderem Beiträge des langjährigen republikanischen Kongressabgeordneten und Präsidentschaftsbewerbers Ron Paul, in denen dieser die US-Politik in Afghanistan und gegenüber WikiLeaks kritisiert.

Den Bericht gibt's hier. Der Autor irrt: Auch diese Datenkrake hegt keine guten Absichten. Jetzt, wo ihr ein Monopol in Vielem im Internet zur Verfügung steht, wird sie politisch aktiv. Wer das weiter naiv sieht, gefährdet die freie Gesellschaft.

Zum ersten Mal in der Geschichte gibt es ein Medium, das Brechts Radiotheorie machbar erscheinen lässt: jeder kann nicht nur Empfänger, sondern auch Sender sein. Jedoch nützt das Senden nichts, wenn die Empfänger von der Sendung nichts erfahren, oder wenn der Sender massiv behindert wird, sobald er bei allen von der Macht unerwünschten Sendungen behindert oder blockiert wird.

Genau mit solchen Tricks arbeiten die Datenkraken. Facebook entscheidet Kraft souveräner Arroganz, welche Inhalte im von ihr beherrschten Teil des Internets erscheinen und welche nicht. Google beginnt damit, linke Webseiten in der Suchmaschine zu zensieren und Inhalte, die ihrem Machtdenken quer kommen, zu behindern.

Netzneutralität ist jedoch unumgänglich, will man im Netz die Menschenrechte der Meinungsfreiheit und der Informationsfreiheit hochhalten. Und Netzneutralität muss nicht nur auf der Transportebene gelten, sondern auch inhaltlich für alle Anbieter auf Plattformebene. Wird dagegen nun systematisch verstossen, zeigen die Datenkraken nun ihr hässliches Gesicht, so müssen sie weg: ihre Monopole sind dann endlich unerträglich geworden für ein freies Internet.