“Ich bin Anwohner und gehe nur kurz zu Edeka. Danke!”
Beobachtungen eines Couch-Potatos in einer belagerten Stadt.
Manche trifft es hart. Mich zum Beispiel. Nicht genug, dass ich in dieser Stadt verweilen muss, jetzt soll ich auch noch über diesen bescheuerten G20-Gipfel schreiben, wo ich schon mal da bin. Een büschen veel verlangt, wie wir in Hamburg sagen. Was gibt es darüber zu berichten? Hamburg ist eine besetzte Stadt, die sich einer martialisch ausgerüsteten Armee ergeben hat, die jedes Fenster, jeden Hauseingang, ja jeden Baum und jeden Strauch ins Fadenkreuz nimmt. Und wer sich von den 25.000 gewaltbereiten Polizisten, die man aus ganz Deutschland herangekarrt hat, nicht nass machen lassen will, wer es lieber vorzieht, weiterhin klar zu sehen, anstatt sich stundenlang die vom Pfefferspray verätzten Augen wund zu reiben, der bleibt ohnehin zu Hause.