SPD macht den Rekordwahlverlierer von 2009 erneut zum Generalsekretär und Wahlkampfleiter: Hubertus Heil
Wer wäre am besten geeignet, auf der im Saarland, in Schleswig-Holstein und in NRW angerollten Welle des Chulz-Effektes zu reiten, und die SPD in ihrem verdienten Projekt 18 zum sicheren Wahlverlust zu führen, wenn nicht ein Generalsekretär, der schon einmal das schlechteste Wahlergebnis in der Parteigeschichte erreicht hat? Denn schliesslich gilt es, dieses Totalversagen noch einmal zu unterbieten! Ein Generalsekretär alleine kann das jedoch nicht leisten, er ist hier ganz auf einen möglichst inkompetenten Spitzenkandidaten angewiesen. Glücklicherweise sieht es auch in diesem Punkt bei der SPD ganz gut aus.
Zwar ist es schade, dass Frank-Walter Steinmeier diesmal keine Zeit hat – die 18% zu unterschreiten wäre mit ihm bereits sicher. So muss es also Chulz tun – und der droht sogar beim Versagen zu versagen, kann er es doch weder in Sachen Unbeliebtheit noch in puncto Farblosigkeit mit dem blassen und ironischerweise zum Lieblingspolitiker medial hochstilisierten Dauerwahlverlierer Steinmeier aufnehmen!
Der Buchhändler aus Würselen muss sich also Mühe geben, um noch unsympathischer zu erscheinen als er es bereits ist. Dabei bekommt er glücklicherweise volle Rückendeckung von seiner Partei, die sich gerade wieder für den Staatsvertrags-Zombie TTIP einsetzt. Was den Wahlkampf der SPD nun bestimmen wird, steht damit fest: es geht um Inhalte. Denn nur wo richtig Inhalt drin ist, kann Chulz mit der Aussage punkten, dass es hier voll um Inhalte geht, nicht wahr? Und deshalb ist inhaltlich alles bestens, wie Kenner des SPD-Parteiprogrammes nach dessen erster ritueller Verbrennung weise aus der Asche gelesen haben wollen.
Chulz hat derweil sein eigenes, grosses Versager-Thema entdeckt. In einem Artikel in der Bild am Samstag hat der aus der Problempolitiker-Entsorgungshalde Brüssel Recycelte seine noch nicht ganz abgeklungene Rest-Verstrahltheit gezeigt, und zum Abrüsten mittels des Aufbaus ganz neuer militärischer Strukturen in Europa aufgerufen. Wer dieser Grössenordnung an Doppeldenk noch nicht folgen kann: es ist ein sicherer Hinweis, was auch Chulz unter “Sozialdemokratie” versteht! Ein echter Zwidenk!
Insofern ist bei der SPD nun endlich alles im Reinen. Man kann ihr nur noch allen Misserfolg wünschen, den sie anstrebt, und hoffen, dass nach dem Projekt 18 auch die deutsche Sozialdemokratie endlich den Weg der Kollegen in Frankreich und Italien einschlagen wird. Es wäre ihr zu gönnen!