Neonazi-Überfall in Weimar: Angeklagte kommen ohne Eintrag ins Führungszeugnis davon
Am 1. Mai 2015 hatten etwa 40 Rechtsextreme, überwiegend aus Sachsen und Brandenburg, die Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) auf dem Marktplatz in Weimar gestürmt und mehrere Menschen attackiert. Es gab drei Leichtverletzte. Laut Staatsanwaltschaft war es ein Aufzug der „Jungen Nationaldemokraten“; der Jugendorganisation der rechtsextremen NPD. Die Störer hatten dem SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider das Mikro entrissen, um selbst eine Ansprache zu halten.
Renner sprach von einer „bewussten Choreographie der Tat, die darauf angelegt war, Parallelen zum 1. Mai 1933 zu ziehen“. Der Nebenkläger, ein Rentner aus Weimar, sagte im Zeugenstand, der Aufmarsch habe ihn an einen SA-Sturmtrupp erinnert.