Das Unternehmen verkauft seine Erkenntnisse auch an Externe – So nutzt die Swisscom unsere Daten
Die Swisscom zählt mehrere Millionen Privatkunden. Diese erzeugen täglich Milliarden digitale Daten, die der Telecomriese auswertet. Erstmals verrät die Swisscom, was sie mit der Unmenge an Informationen anstellt.
Was hier beschrieben wird, klingt in der Schweiz klar rechtswidrig. Die Swisscom verkauft angeblich Bewegungsprofile ihrer Kunden, also wer sich wann wo aufgehalten hat:
Wie Dritte unsere Kundendaten verwenden, lässt sich anhand eines Projektes von Pully aufzeigen. Der Vorort von Lausanne will seinen Stadtkern attraktiver machen. Pully hat dazu bei Swisscom eine Analyse der Verkehrsströme in Auftrag gegeben. Der dazu verwendete Satz von anonymisierten Mobilfunkdaten umfasst eine Zeitspanne von sieben Jahren. Kostenpunkt für Pully: 50 000 Franken.
Erste Erkenntnisse konnte Projektleiter Alexandre Bosshard bereit gewinnen: 20 von 100 Bewegungen sind auf Einheimische zurückzuführen, die ausschliesslich innerhalb der Gemeinde unterwegs sind. «Unser Ziel ist es, diesen Wert zu steigern», sagt Bosshard. «Das würde nämlich heissen, dass Pully ansprechender geworden ist, weil die Einwohner den Ort weniger verlassen.»
Das Beispiel ist besonders absurd, weil man in einer kleinen Gemeinde wie Pully niemanden “anonymisieren” kann. Das klappt ja, wenn man Daten kombiniert, schon mit Millionenstädten kaum.