Politikberatung: Branche auf Treibsand – Lutz Donnerhacke über Freiheit in der DDR und in der Bundesrepublik
Der Niedergang der Demokratie
Gedanken zur Demokratie in Krisenzeiten von Alex Demirovic, Professor für Sozialforschung in Frankfurt am Main.
Die Postdemokratie anhand der im Artikel erwähnten Befunde abzulehnen, ist bemerkenswert. Ich würde konstatieren, mindestens der Parlamentarismus ist gescheitert. Er ist einfach zu anfällig für Korruption (Neudeutsch: “Lobbyismus”) und Duckmäusertum, um den eigenen Listenplatz zu halten.
Anders lässt es sich doch gar nicht erklären, dass die Politik sich freiwillig die Butter vom Brot holen lässt. Übrigens ist ein Wesensmerkmal der Demokratie, dass entweder das Volk direkt oder indirekt (durch gewählte Vertreter) die Macht ausübt. Wird das Primat der Politik aufgelöst (wie derzeit geschehen), so ist die Demokratie aufgehoben.
Sie ist dann nichts weiter als ein Theaterstück, was dem Volk vorgespielt wird, während dessen anderswo die Entscheidungen getroffen werden.
Man könnte mit dem Postdemokratie-Gedanken übrigens auch aktivieren: man müsste die Demokratie nur endlich als etwas begreifen, was immer und immer wieder erkämpft werden muss. Dann gälte: nach der Demokratie ist vor der Demokratie.