Zu Stuttgart 21
Ich halte mich ja normalerweise aus dem Thema raus, weil ich es ehrlich gesagt nicht ohne Genuss betrachte, wie die CDU-Wähler in Stuttgart selber einmal sehen können, wie in der Bundesrepublik Deutschland mit dem Demonstrationsrecht verfahren wird.
Wenn da Polizisten die Gymnasiasten von Stuttgart verprügeln, einen pensionierten Richter des Landgerichtes Stuttgart verhauen oder einem friedlichen Bürger die Augen ausbrennen, so erweckt das einerseits zwar mein Mitgefühl mit den einzelnen Opfern dieser Verbrechen, andererseits ist das aber auch ein Lehrstück. Denn wenn die Linken in Deutschland auf Demos illegal verprügelt werden (und das ist ja die Regel), so hat denen das nie einer geglaubt. Jetzt erleben es viele Leute in Stuttgart mal an der eigenen Haut.
In der Sache sehe ich kein grosses Problem: wie üblich unterschreibt ein Siemens-Vertriebsmitarbeiter (in diesem Falle Herr Mappus) einen Vertrag, an dem wesentlich u.a. auch Siemens profitiert. Es ist die in Deutschland übliche Korruption im Milliardenbereich. Nichts besonderes.
Allerdings gibt es in diesem konkreten Beispiel, eben S21, einen grossen Vorteil: es werden nicht wie sonst üblich Waffenlieferungen in Krisengebiete für die Waffenhändler-Mafia oder der Bau von Kernkraftwerken für die Atommafia durch-korrumpiert, sondern hier geht's grade mal um das völlig überflüssige und beknackte Tieferlegen eines Bahnhofes. Drauf geschissen, sorry. Ist mir doch völlig wurscht, ob der weiter oben oder zukünftig im Untergrund liegt. Auf die paar Milliarden kommts auch nicht mehr an, wenn ich an die “Banken- Rettungsschirme” denke. Und das Geld, was da verbaut wird, ist auch noch volkswirtschaftlich nützlich, egal wie sinnlos der Umbau auch sachlich sein mag.
Wie “demokratisch” hier der Prozess aber im Vorfeld wirklich war, konnte ich (als ich aus purer Neugier recherchiert habe) innerhalb von 15 Minuten im Netz feststellen. Schaun mer mal, ob die avisierte Volksabstimmung Klarheit bringen kann.