„Glücksatlas“ auf allen Kanälen – ein weiterer Beleg für die weite Verbreitung des gesteuerten Kampagnenjournalismus
Albrecht Müller analysiert auf den NachDenkSeiten über die Studie “Glücksatlas” (z.B. gestern im Heute Journal):
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie solche Studien zustande kommen. Da setzen sich die Strategen von Bundespresseamt, Parteizentrale der Union, Kanzleramt und die einschlägigen PR Agenturen zusammen und überlegen, wie die Hauptbotschaften für die nächste Wahlauseinandersetzung direkt und indirekt unter die Leute gebracht wird. Dabei spielt dann die Basisbotschaft – es geht uns gut, die Reformpolitik ist erfolgreich – eine zentrale Rolle. Jetzt kommt es darauf an, diese Botschaft A in Variationen unter die Leute zu bringen. Die Variationen B, C, etc. sind: wir sind glücklich, die Hamburger sind glücklicher als die Thüringer usw.. Das ist alles Beiwerk und unterstützendes Material für die Hauptbotschaft. Dann überlegt man sich, auf welche Vorfeldorganisationen eine solche Studie abgestützt werden kann und wer sie finanzieren könnte und wer ihr besondere Glaubwürdigkeit verleiht. Die einschlägigen Unterstützer sind schnell gefunden. Raffelhüschen macht bei solchen Sachen immer mit, auch Allensbach und vermutlich auch die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit greift man auf „die umfangreichen Datenreihen des Sozioökonomischen Panals zugrunde, die vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung seit 1984 erhoben werden“ (WeltOnline). Und zur Finanzierung der Propaganda Aktion stellt sich die Deutsche Post AG zur Verfügung. Das kennen wir schon. Die Deutsche Post finanziert auch wesentlich das Institut für die Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn, über das wichtige Agitationslinien für den Niedriglohnsektor gelaufen sind.
Über die Machenschaften des Professor Raffelhüschen und seine Bereitschaft, private Interessen „wissenschaftlich“ abzustürzen haben wir schon ausführlich berichtet. Hier finden Sie gleich mehrere Beiträge in den NachDenkSeiten und hier auch ein einzelnes Beispiel für die Gefügigkeit des ZDF. (Zu Raffelhüschens Rolle bei der Zerstörung des Vertrauens in die gesetzliche Rente hat die ARD in ihrem Beitrag „Rentenangst“ sehr gut berichtet, in meinem Buch „Meinungsmache“ finden sich im Kapitel 19 (Die Zerstörung des Vertrauens in die sichere Altersvorsorge – ein Musterbeispiel gelungener Gehirnprägung) einschlägige Belege.)