Die Guantanamo-Lüge der USA
Über die durch Wikileaks und deren Pressepartner veröffentlichten Dokumente schreibt der Freitag:
Sie befassen sich mit 758 der insgesamt 779 Insassen, aus den Dokumenten geht hervor, daß nur 220 Gefangene als gefährliche Extremisten galten. Etwa 380 wurden als unwichtige Fußsoldaten, mindestens 150 als unschuldig eingeschätzt, sie wurden falsch identifiziert oder waren zur falschen Zeit am falschen Ort.
Darunter ein 14jähriger, der wegen möglicher Information über örtliche Talibanführer inhaftiert wurde, ein demenzkranker 89jähriger zur Befragung über 'verdächtige Telefonnummern', ein Taxifahrer mit angeblichem 'generellen Wissen über die Aktivitäten in den Gegenden von Khost und Kabul', weil er Fahrgäste in der Gegend transportierte, ein Reporter von Al-Jazeera (6 Jahre Haft), um ihn über die Arbeitsweise des Senders zu befragen, mehrere britische Staatsbürger, obwohl die US-Behörden schnell sicher waren, daß sie weder den Taliban noch Al-Quaida angehörten. Einer von ihnen, Jamal al-Harith, wurde deswegen festgehalten, weil er zuvor in einem Gefängnis der Taliban saß und man sich über deren Verhörmethoden orientieren wollte.