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Unabhängige ExpertenEckhards Hartz-IV-Chronologie hat durchaus auch Unterhaltungswert

'Gesunden Menschenverstand haben wir hier nicht.'

Eckhard Freuwört beschreibt seine Abenteuer als Hartz-IV-Opfer beim Arbeitslosenverwaltungsamt. Auszug:

03/07: Ich werde extrem kurzfristig - binnen der kommenden zwölf Stunden - und fernmündlich zu einem "Vermittlungsgespräch" eingeladen. Der neue FM fordert die Präsentation der seitens seines Vorgesetzten als "perfekt" bezeichneten Bewerbungsmappe und kommentiert die wie folgt (O-Ton): "Was der Chef gesagt hat, ist mir scheißegal! Ihre Mappe ist der allerletzte Scheiß! Sie haben das so zu machen wie ich das will!" Im Gesprächsverlauf bin ich gezwungen, mir Beleidigungen und ungerechtfertigte Forderungen anzuhören - O-Ton: "Sie sind ein alter Sack! Sie sind hässlich, lassen Sie gefälligst Schönheitsoperationen machen! Verheiratet sind Sie zu unflexibel, lassen Sie sich scheiden, verkloppen Sie hier alles, kaufen Sie sich ein Wohnmobil und fahren Sie dahin, wo es noch Arbeit gibt - nach Dänemark zum Beispiel." So geht es noch einige Zeit weiter und mir werden monatlich 10 Bewerbungen unter Sanktionsandrohung aufgedrückt. Detail am Rande: Bis zu diesem Tag habe ich noch nicht ein einziges Jobangebot seitens des Jobcenters erhalten, mir selbst aber aus dessen Datenbank bereits 34 Jobs rausgesucht. Auf meine Frage nach den gesetzlichen Grundlagen einer derartigen Forderung wird gedroht (O-Ton): "Passen Sie bloß auf! Wer hier aufmuckt, den schicken wir gleich zur MPU und der ist ganz schnell weg vom Fenster!" Lt. Datenbank des Jobcenters bin ich übrigens weder Chemo- noch Mikroprozessortechniker und auch kein Deutscher, sondern vielmehr ein "ukrainischer Melker mit Elektrokenntnissen". Glücklicherweise kann der Datensatz korrigiert werden.

publiziert Sun, 15 Aug 2010 13:52:03 +0200

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