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Bericht über die Demonstration gegen den OSZE-Gipfel in HamburgUnd ihr denkt, es geht um einen Diktator

Der Propaganda-Artikel des Tages: “Der IS steht wieder vor Palmyra”

Die Offensive der Dschihadisten ist ein weiterer Beleg dafür, dass es Wladimir Putin und Baschar al-Assad überhaupt nicht darum geht, den IS zu bekämpfen. Während russisches und syrisches Militär Angriff um Angriff auf die Rebellengebiete in Aleppo und Idlib im Norden Syriens fliegen, lassen sie die Terrormiliz gewähren. Strategisch ist es für den Diktator und seine Verbündeten wichtiger, die Aufständischen auszuschalten, weil sie seine Herrschaft herausfordern. Den Kampf gegen den IS überlässt er den USA und ihren Verbündeten.

OKOK, ich gebs zu – die Geschichte ist extrem dünn, schon weil sich Propagandist Christoph Sydow innerhalb von vier Sätzen dreimal selbst widerspricht. Wenn Putin und Assad Interesse daran haben, Aufständische auszuschalten, dann müssen sie sich besonders mit dem “Islamischen Staat” auseinandersetzen, der ja sogar Syriens Existenz in Frage stellt – von Assads Herrschaft ganz zu schweigen. Und den Kampf kann Assad dann auch nicht den USA und der mit ihr verbündeten Al Qaida überlassen: zum Einen wollen ihn die USA als Herrscher absetzen (es geht den USA ja um einen Regime Change, und niemand hat daraus einen Hehl gemacht), zum anderen sind die Aufständischen – im Wesentlichen also die verschiedenen Gruppen der lokalen Al Qaida, der al Nusra-Front – ja gerade die Verbündeten der USA.

Bestimmt will unser Agitprop-Mann von der Bild am Samstag also sein Lesepublikum verwirren. Allerdings auch hier: Abzüge in der B-Note, vielmehr kommt er selbst ja völlig verwirrt rüber. Ach, es gibt heute einfach keine hochkarätige Propaganda. Das bitte ich zu entschuldigen, etwas besseres habe ich dieses Wochenende leider nicht anzubieten.

Man muss halt heutzutage nehmen, was man kriegen kann.

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