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Ausgewogener Kommentar zu CETA versehentlich auf tagesschau.de veröffentlichtEinsatz deutscher Hubschrauber in Mali scheint festzustehen

Das Getue um den angeblich vereitelten Tankstopp des russischen Flugzeugträgers Admiral Kusnezow ist seltsam

Z.B. schreibt die NZZ:

Die Betankung in dem spanischen Hafen ausgerechnet auf dem Weg zu einem Kriegseinsatz in Syrien, wo Russland sein eigenes Spiel spielt, durchaus im Gegensatz zu den Interessen wichtiger Nato-Staaten, wäre aber für Moskau ein propagandistischer Streich gewesen – die Nato wäre so in die Rolle des unbeholfenen Gehilfen geraten, der logistische Unterstützung für die russische Bombenkampagne in Syrien leistet.

Die «Admiral Kusnezow» wird in Syrien kaum einen kriegsentscheidenden Beitrag liefern; der Kampfwert des Schiffes wird eher gering eingeschätzt.

Ein merkwürdiger Artikel. Weiss der Autor nicht, dass Russland in Syrien einen eigenen Marinestützpunkt, nämlich die Basis in Tartus unterhält? Auch ist sehr merkwürdig, dass der Autor der Admiral Kusnezow einen geringen Kampfwert zuordnet. Das Schiff wurde Anfang Jahr mit 20 brandneuen MiG-29K ausgestattet. Die Bewaffnung dieser Flugzeuge lässt den Angriff auf Boden- wie auch auf Seeziele zu, und ihnen wird eine hohe Überlebensfähigkeit im Luftkampf zugeschrieben.

Am merkwürdigsten ist jedoch die Darstellung, es handele sich bei den Schiffen, die Tartus anlaufen, ausschliesslich um “Begleitschiffe” der Admiral Kussnezow. Die Taktik der russischen Flotte funktioniert jedoch genau umgekehrt: im Bericht fehlt völlig, was denn für Schiffe nun Tartus anlaufen, denn in der russischen Marine ist es die Admiral Kusnezow, die die anderen Schiffe begleitet und ihnen Luftunterstützung gibt. Man darf davon ausgehen, dass Russland Raketenkreuzer schickt, vermutlich mindestens einen der Kirow-Klasse sowie Raketen-Zerstörer der Udaloy-Klasse. Sie halten Lenkwaffen für den Angriff auf Bodenziele wie Seeziele vor.

Übrigens kann man all das heutzutage im Lexikon nachlesen. Auch lohnt zur Analyse der Blick in russische Medien – derselbe mag verpönt sein, weil diese durchaus immer wieder mit russischer Propaganda gefärbt sind. Aber ist es nicht journalistische Aufgabe, hier die Fakten von den Schönfärbungen zu trennen?

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