NSU-Prozess: “Es sind ja nur noch schwarze Löcher – auch heute noch.”
Die Situation erscheint kurios: Vor dem Oberlandesgericht in München hat die Hauptangeklagte Beate Zschäpe gestanden, am 4. November 2011 die Wohnung in der Zwickauer Frühlingstraße angezündet zu haben – doch in Berlin zweifelt der neue NSU-Untersuchungsausschuss an dieser Version und legt Dinge offen, die Zschäpe entlasten könnten. Was wird im ungeklärten NSU-Mordkomplex eigentlich gespielt?
Den Bericht gibt's hier. Er wirft mehr Fragen auf als er beantwortet. Daraus:
Der erste Anrufversuch auf Zschäpes Handy durch die Polizei wurde um 16:32 Uhr registriert. Doch erst um 17:50 Uhr soll das Lagezentrum der Polizei die Mitteilung über die Handy-Nummer Zschäpes erhalten haben. Wie kann sie dann mehr als eine Stunde früher angerufen worden sein? Der damalige Leiter der Kriminalinspektion Zwickau, Bernd Hoffmann, konnte den Abgeordneten diese Differenz nicht erklären. […] Bemerkenswert an der Trillerstraße ist: Dort war bis 2007 ein gewisser Ralf Marschner wohnhaft. Marschner war V-Mann des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) in der rechtsextremen Szene, Deckname "Primus". Er betrieb einen Szeneladen, den auch Zschäpe besuchte. Offensichtlich kannte Marschner das Trio. Ein ehemaliger Geschäftspartner von ihm hatte bei seiner Vernehmung im Dezember 2011 gesagt, Marschner sei mit den zwei Uwe zusammen an Pfingsten 1998 in Greiz gewesen, wo sie Waffen besorgen wollten.
publiziert Wed, 02 Mar 2016 06:57:06 +0100 #nazis #schlapphüte #tieferstaat #verfasschungsschmutz